Kreis Mettmann. Landesweit sind rund 25 Prozent der Beschäftigten derzeit im Homeoffice. Bei den kreisweiten Behörden liegt die Quote teils wesentlich höher.

Wer in diesen Wochen Amtsgänge bei der Kreisverwaltung erledigen muss, hat eins sicherlich nicht: Parkplatzprobleme. Und das wundert eigentlich auch nicht, wenn man weiß, dass von den rund 1500 Mitarbeitern der Kreisbehörde fast die Hälfte, nämlich 700, im Homeoffice arbeiten. Und: Es könnten noch viel mehr sein, wenn dies die Tätigkeiten in allen Bereichen so zuließen. „Bei uns gibt es eine ganze Reihe von Aufgabenfeldern, die Präsenz nun mal erfordern“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann, „zum Beispiel die Corona-Abteilung des Gesundheitsamtes, das Straßenverkehrs- und das Ausländeramt, Schulen und Behinderteneinrichtungen, der Bauhof, Rettungsleitstelle, Krisenstab, Poststelle, Druckerei und andere.“

Daniela Hitzemann, Pressesprecherin vom Kreis Mettmann, erklärt, dass rund 50 Prozent aller Kreisverwaltungsmitarbeiter derzeit im Homeoffice sind.
Daniela Hitzemann, Pressesprecherin vom Kreis Mettmann, erklärt, dass rund 50 Prozent aller Kreisverwaltungsmitarbeiter derzeit im Homeoffice sind. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Technische Voraussetzungen optimieren

Für die Angestellten, die nun zu Hause arbeiten, habe der Kreis die entsprechenden technischen Voraussetzungen geschaffen, sei auch weiter damit beschäftigt, diese zu optimieren. Und für die, die vielleicht sogar auf eigenen Wunsch im Kreishaus sitzen, gelten entsprechende Schutzmaßnahmen. „Wo es möglich ist, wird mit wechselnden Anwesenheiten gearbeitet, sodass Büros nur mit einer Person besetzt sind. Zudem gilt auf den Bewegungsflächen Maskenpflicht. Präsenzbesprechungen sind die absolute Ausnahme und dann eh nur mit Abstand und Masken, Telefon- und Videokonferenzen sind mittlerweile Standard“, informiert die Sprecherin. Die Kantine biete nach wie vor Mahlzeiten an, allerdings nur „to go“.

Flexibler Arbeitszeitrahmen

Eine noch höhere Homeoffice-Quote als die Kreisverwaltung verzeichnet das Jobcenter ME-aktiv. Von den 550 Mitarbeitern arbeiten rund 68 Prozent von den eigenen vier Wänden aus. „Die Bundesagentur für Arbeit hat seit Anfang 2020 ihre Homeoffice-Kapazitäten massiv ausgebaut“, teilt das Jobcenter ME-aktiv schriftlich auf Nachfrage mit. Zudem erarbeiteten die Führungskräfte mit ihren Teams gemeinsam gute Lösungen, um die Sicherheit zu gewährleisten und die technischen Möglichkeiten gut auszunutzen zu können. „Durch Telefon, Skypekonferenzen, elektronische Akten und gemeinsam genutzte Ablagen können in hybriden Teams optimal bearbeitet werden,“ informiert das Schreiben, zudem: „Auch haben wir in Abstimmung mit den Personalräten einen flexiblen Arbeitszeitrahmen für den Zeitraum 6.30 Uhr bis 20 Uhr geschaffen. Eine Präsenz um der Präsenz willen entspricht nicht unserer Führungslogik.“

Homeoffice bereits vor Corona

Bereits vor Corona habe man den Mitarbeitenden die Möglichkeit von Homeoffice und Telearbeit geboten. Für diejenigen, die aber in ihrem Betrieb arbeiten wollen oder deren Tätigkeiten dies erfordern – wie die Arbeit in den Poststellen und an den Notfallschaltern – gilt: Nur jeweils ein Mitarbeiter darf in einem Büro sitzen und trotz Präsenz finden Konferenzen via Skype statt.

Polizeidienst ist „Arbeit am Menschen“

Persönliche Kontakte lassen sich bei der Polizeibehörde dagegen meistens kaum vermeiden. Rund 800 Mitarbeiter gibt es bei der Kreispolizeibehörde Mettmann, ein großer Teil der Aufgabenbereiche sei nun mal die „Arbeit am Menschen“, erklärt Pressesprecher Ulrich Löhe. Etwa einhundert Bedienstete seien im Homeoffice - hauptsächlich aus dem Verwaltungsbereich, auch Ermittler seien teils darunter. Ansonsten gehe es gezielt darum, stets bestmögliche Schutzmaßnahmen für die Polizisten im Außendienst zu gewähren. „Wir achten darauf, dass Streifenbesatzungen nur noch aus festen Zweierteams bestehen. Normalerweise gibt es Dienstgruppen von 10 bis 15 Personen, die immer mal wieder unterschiedlich miteinander in den Fahrzeugen sitzen, das kommt derzeit nicht in Betracht“, so Löhe.

Tragen von FFP2-Masken teils Herausforderung

Zudem seien in den Autos Desinfektionsmittel und FFP-2 Masken vorrätig, diese würden bei den Einsätzen stets getragen. „Mitunter ist das extrem belastend für die Beamten, stellen Sie sich vor, Sie müssen vollen körperlichen Einsatz erbringen und kriegen so schon nicht ganz so gut Luft unter den Masken – das ist teilweise körperlich wirklich unglaublich anstrengend.“ +++Sie wollen keine Nachrichten aus Velbert mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen WAZ-Newsletter+++