Langenberg. Statt in der Halle auf Torejagd zu sein, sitzen die Intercrosser aus Velbert-Langenberg zu Hause. Doch der Verein kümmert sich um Abwechslung.
Für Sportvereine – und da ganz besonders solche, die Mannschaftssportarten betreiben – ist der Lockdown eine besondere Herausforderung. Natürlich können sich die Aktiven fit halten, joggen gehen zum Beispiel oder im Wohnzimmer am Kraft und Koordination arbeiten.
Aber das Gemeinsame, das gesellige, der Wettbewerb: Das alles fehlt, wenn die Hallen gesperrt und Sport nicht erlaubt ist. Betroffen sind da natürlich auch die Intercrosser der LA Panthers. Statt dem nächsten deutschen Meistertitel hinterherzujagen, sitzen die Sportler zu Hause.
Wöchentliches digitales Workout
„Aber wir versuchen schon aktiv zu bleiben“, sagt Stephan Zwickler, der sich um den Auftritt der Panthers in den sozialen Medien kümmert. „Ein Mal pro Woche bieten wir zum Beispiel ein digitales Workout an, das dann einer aus der Mannschaft leitet.“
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Dieses Angebot würde ganz gut angenommen, „so zehn Leute sind eigentlich immer dabei“, sagt Zwickler. Und damit rund ein Drittel der aktiven Spielerinnen und Spieler. „Wir haben auch eine WhatsApp-Gruppe in der wir versuchen uns gegenseitig zu motivieren, vom Sofa runter zu kommen.“
Das funktioniere zum Beispiel über persönliche Herausforderungen, sagt Stephan Zwickler: „Da heißt es dann beispielsweise: Wenn Du diesen Monat 20 Kilometer joggst, gibt’s hinterher eine Belohnung.“ Ein Bier etwa, coronakonform an die Haustür geliefert vom Herausforderer.
Familiäre Atmosphäre
Diese lockere Atmosphäre führt Stephan Zwickler darauf zurück, dass die Panthers nicht nur eine in Deutschland recht seltene Sportart betreiben, sondern zudem auch noch eine kleine Abteilung sind, in der es ohnehin sehr familiär zugehe.
Und in der ein engagiertes Team dafür sorge, dass der Zusammenhalt gewährleistet bleibt. „Unsere Trainer haben zu Weihnachten Plätzchen gebacken, kleine Geschenke gekauft und in Tüten gepackt.“ Jedes Mitglied habe dann so eine Tüte erhalten. „Und weil wir uns ja nicht treffen durften, haben wir die Weihnachtsfeier als Videokonferenz abgehalten“, erzählt Zwickler. „Da hat dann jeder sein Päckchen ausgepackt.“
Turniere finden europaweit statt
Familiär geht es aber nicht nur innerhalb der Abteilung zu: „Wir sind eine recht kleine Sportart, nicht nur in Deutschland“, berichtet Zwickler. Und so gehe es zu Turnieren auch mal eben für ein Wochenende nach Frankreich. „Wir sind europaweit unterwegs.“ Und weil „man dort immer auf die gleichen Leute trifft, sind da auch richtige Freundschaften entstanden“, sagt Stephan Zwickler.
Nur: Genauso wie die Ligaspiele können auch diese Turniere momentan nicht stattfinden. Schade sei das. Wobei sich die sechs Teams aus dem Ligabetrieb eine Alternative überlegt haben: „Die Spieltage finden derzeit virtuell statt“, sagt Stephan Zwickler.
Heißt: „Es gibt verschiedene Aktionen, zum Beispiel Team-Challenges, gemeinsames Kochen, Regelstunde und eine After-Show-Party.“ So könnten die Mannschaften beispielsweise ihre als Team insgesamt gejoggten Kilometer bekannt geben – dafür gibt es dann vom Verband pro Kilometer einen Euro für die Saisonabschlussfeier.
Sechs Teams kämpfen normalerweise um den Titel
Das sei möglich, weil auch die Saison anders ablaufe, als bei anderen Teamsportarten, erläutert Zwickler: Sechs Mannschaften spielen um die Deutsche Meisterschaft, an jedem Spieltag treffen sich alle Teams reihum an einem Spielort und tragen ihre Matches aus. So sind immer alle beisammen.
„Da es in den Sternen steht, wie und ob die Saison überhaupt weitergeht, ist das eine ganz gute Alternative“, findet Stephan Zwickler. Der am Wochenende selbst zum Ausrichter wird – denn dann wären eigentlich die LA Panthers Gastgeber für den nächsten Spieltag gewesen.
Die LA Panthers sind im Internet erreichbar über die Homepage der Langenberger SG, denn dem Großverein sind die Intercrosser angegliedert: lsg-langenberg.de. Außerdem sind die Sportler bei Facebook und Instagram zu finden als l.a.panthers.
Panthers sind Rekordmeister
Die LA Panthers sind deutscher Rekordmeister im Intercrosse. Seit es den Intercrosse-Verband gebe – also seit 2010 –, habe erst einmal ein anderes Team den Titel geholt, sagt Social-Media-Wart Stephan Zwickler.
Intercrosse findet in der Halle statt, ist ein kontaktloser Sport und wird durchgängig in allen Altersklassen in Mixed-Teams gespielt. Bei den Panthers ist der jüngste Aktive 15, der älteste um die 40.
Die Panthers haben aktuell rund 30 Mitglieder im Seniorenbereich und dazu noch ein Nachwuchsteam, das vor allem aus 5.- und 6.-Klässlern besteht.