Neviges. Seit Beginn der Pandemie steigen die Umsätze. Stammkunden kaufen mehr ein, neue Kunden finden den Weg ins Windrather Tal

Thorsten und Maria Wemmers, Inhaber des Hof Judt, verzeichnen seit Beginn der Corona-Pandemie ein Umsatzplus. Treue Stammkunden verzichteten auf eine Extrafahrt in den Supermarkt und kauften zusätzlich zu hauseigener Rohmilch, Brot, Käse und Fleisch auch Produkte wie Olivenöl und Tomatenmark direkt im hofeigenen Bioladen mit dazu.

Auch Menschen, die sich über gesunde Ernährung Gedanken machten und dabei Umwelt und Region im Blick haben, fänden sich dort vermehrt wieder: „Und andere haben einfach mal geguckt. Es kamen auch viele Ausflügler, jetzt, wo die Leute aufgrund von Teilzeit, Kurzarbeit oder Homeoffice mehr Zeit haben. Aber das kann sich natürlich auch wieder ändern,“ berichtet Maria Wemmers.

Hof ist mehr als 200 Jahre alt

Ursprünglich 1788 gebaut, wurde der Hof in den 1970er Jahren offiziell zum Biohof. In dieser Zeit entwickelten die ersten Biobauern die Idee von biologisch wirtschaftenden Höfen. Der ursprüngliche Hofeigentümer fing in Deutschland als einer der ersten damit an und war an der Entwicklung des Biolandverbandes beteiligt.

Thorsten Wemmers, als ausgebildeter Landwirt und Metzger und Maria Wemmers, studierte Biologin, übernahmen den Hof Anfang 2004. Ihre drei Kinder wuchsen hier bereits auf.

Tiere haben Platz für ihren Auslauf

Um die 40 Milchkühe befinden sich im Laufstall, wo sie frei liegen und umhergehen können, daneben die Kälber, die weibliche Nachzucht und einige Bullen. Auf dem Hof spielen die kleinen Katzen. „Die Milch geht an die Molkerei Söbbeke, von denen wir hier auch viele Milchprodukte, etwa verschiedene Käsesorten, verkaufen,“ erläutert Inhaberin Maria Wemmers. Der Hofladen ist freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet.

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Die Wemmers verkaufen möglichst saisonales und regionales Obst und Gemüse, aktuell zum Beispiel Wurzelgemüse, Kohl, Feldsalat oder Rosenkohl. Ansonsten komme in dieser Jahreszeit das meiste aus Holland oder Südeuropa. „Wenn die Leute hier Brot und Milch oder anderes kaufen, wollen sie einfach mal eben ihre Bio-Clementinen mitnehmen,“ berichtet die Hofbesitzerin.

Unterstützung von Bio-Projekten

Doch auch mit dem Kauf von nicht-eigenen Produkten unterstützt der Verbraucher die Bauernfamilie, sowie eine Biofirma, die nicht nur Bio-Richtlinien erfülle, sondern diese auch lebe, sagt Maria Wemmers. So wird mit dem Kauf der Bioprodukte etwa der Aufbau von Projekten in den Erzeugerländern unterstützt, zum Beispiel in Südamerika und Afrika.

Die Familie Wemmers hat gute Kontakte zu den anderen Höfen im Windrather Tal, sie bilden die Biogemeinschaft „Höfe Windrather Tal“ und profitieren von den jeweils anderen Produkten. „Im Sommer kaufen wir Gemüse von den Kollegen, die welches anbauen, da wir das selbst nicht tun. Wir haben eine gute Nachbarschaft, die miteinander arbeitet und sich hilft,“ freut sich Maria Wemmers.

Freitags wird gebacken

Auf dem Hof Judt wiederum werde eigenes Getreide wie Roggen, Weizen und Dinkel angebaut, gemahlen und zu Brot verarbeitet. Eine Bäckerin kommt freitags, backt im alten Backhaus die „Judter Brote“ und hilft dann auch im Laden beim Verkauf. Es werde ausschließlich hauseigenes Getreide verwendet und zu Vollkornmehl verarbeitet. „Mit Sauerteig und Hefe, ohne Zusätze,“ ergänzt die Inhaberin. Inzwischen gibt es viele verschiedene Sorten Brot. Auch das Futter für die Kühe wird selbst angebaut. Bei Fleisch sind die „Familienpakete“ vom hauseigenen Rind besonders beliebt.

Wer Interesse hat, kann in den Verteiler aufgenommen und über anstehende Schlachttermine informiert werden. Hierzu einfach eine kurze E-Mail an: willkommen@hofjudt.de.

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