Neviges. Die Nachricht macht viele Nevigeser traurig: Nach 30 Jahren schließt „Obst Gille“ in Neviges. Marc Gille verkauft Früchte bald an anderer Stelle.
Dieser Laden ist eine Institution, viele Nevigeser werden ihn vermissen und traurig sein. Und das nicht nur, weil nun bald ein weiteres Geschäft in der sowieso gebeutelten Altstadt leer steht: Obst und Gemüse Gille schließt zum Jahresende. „Irgendwann ist Schluss“, sagt Hiltrud Gille, „ich werde schließlich bald 77.“ Seit 30 Jahren war das kleine Geschäft an der Elberfelder Straße 42 die erste Adresse für heimisches Obst und feine Südfrüchte. Neben Ananas, allerlei Exoten und natürlich Äpfel und mehr aus der Region gab es hier vor allem immer ein nettes Pläuschchen mit der Senior-Chefin. Neviges ohne Obst Gille – das mögen sich viele einfach nicht vorstellen.
Neues Geschäft in Wuppertal
Wer auf gute Beratung und frische Ware nicht verzichten möchte, muss künftig ein bisschen weiter fahren: Sohn Marc Gille, Inhaber des Geschäftes, plant ab Januar ein Obstgeschäft in Wuppertal-Elberfeld zu eröffnen. „In der Hochstraße 43, direkt neben der Metzgerei Sonnenschein“, so lautet seine Ankündigung. Und ganz vielleicht, das stehe aber noch in den Sternen, käme er auch im Sommer mit einem Erdbeerstand auf den Nevigeser Wochenmarkt zurück. „Aber das ist noch nicht spruchreif.“
Seinen Erdbeerverkauf in dem historischen Kiosk an der Bernsaustraße konnte er nur eine Saison lang anbieten. Das Grundstück werde bebaut, so Marc Gille, und der hübsche, kleine Kiosk abgerissen. Einen Sommer lang gab es hier neben Erdbeeren bei gutem Wetter auch frische Bratwurst vom Grill.
Ein Verlust auch für den Handel
Die Schließung des Obst-Geschäftes ist ein weiterer Schlag für den Einzelhandel in der Altstadt. Denn wer bei Gille Südfrüchte kaufte, nahm sich bei der Gelegenheit zum Beispiel eine Flasche Wein aus der Weinhandlung Stellwag direkt nebenan mit. Bis Ende des Jahres haben die Nevigeser noch die Möglichkeit, Hiltrud Gille „Tschüss“ zu sagen.