Velbert. Schüler der GS Kastanienallee verbrachten einen Tag im Offerbusch. Attraktion war ein Falkner, der mit seinen Vögeln vorbei gekommen war.

„Die jagen Beute, die manchmal größer ist als sie selbst,“ erzählt der achtjährige Matti ganz begeistert. Er ist heute mit seiner Klasse im Offerbusch – die Jungen und Mädchen machen einen Ausflug. Ganz fasziniert steht die Gruppe der Kinder im Halbkreis um Frithjof Schnurbusch und seine drei fast schon gefährlich aussehenden Greifvögel.

„Gefährlich sind die eigentlich nicht“

Der Falkner kann aber beruhigen: „Gefährlich sind die eigentlich nicht.“ Mitgebracht hat Schnurbusch einen Falken, einen Wüstenhabicht und einen Uhu. „Der heißt Igor,“ berichtet eine Schülerin. Organisiert wurde der Ausflug der Drittklässler der Grundschule Kastanienallee von Klassenlehrerin Katrin Heuer. Im Sachunterricht wird gerade das Thema Wald behandelt, „da gehören Tiere natürlich dazu.“, erklärt Heuer.

Frithjof Schnurbusch, Initiator des Rheinischen Waldpädagogiums, hat unter anderem einen Falken und einen Wüstenhabicht mit in den Offerbusch gebracht.
Frithjof Schnurbusch, Initiator des Rheinischen Waldpädagogiums, hat unter anderem einen Falken und einen Wüstenhabicht mit in den Offerbusch gebracht. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Per Zufall sei sie dann auf das Rheinische Waldpädagogium gestoßen , welches solche Ausflüge mit Klassen unternimmt. So bekommt das vorher im Unterricht bearbeitete Material einen praktischen Bezug. „Natürlich kann ich den Kindern auch ein Arbeitsblatt zu dem Thema vorlegen, aber dabei lernen sie wohl weniger als heute.“ – „Es ist immer schöner, wenn die Kinder was Praktisches vor sich haben,“ so die Pädagogin weiter.

Wie sich ein Uhu anfühlt

Berührungsängste haben die Kinder jedenfalls keine. „Wie fühlt sich der Uhu denn an?“, fragt der Falkner während er mit Uhu Igor rumgeht. Ziemlich weich, sind sich die Kinder einig. Majestätisch schaut der Greifvogel sie dabei an. Der siebenjährige Emir merkt dabei an: „Ich sehe gerade das erste Mal eine Eule, das ist sehr spannend.“ Der kleine Till ist besonders mutig. Er meldet sich freiwillig, als Falkner Schnurbusch nacheinem Freiwilligen fragt. Till zieht den dicken Handschuh an und erschreckt er sich dann trotzdem ein wenig, als der Wüstenhabicht auf Kommando auf ihn losfliegt und nach zwei, drei Flügelschäden gezielt auf seiner Hand landet. Schnell finden sich noch einige weitere Schüler, die auch mutig sind und dem Greifvogel ganz nahe kommen wollen.

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Die Grundschüler bestaunen einen Uhu während ihrer Lehrstunde im Wald. Sie durften den Vogel auch einmal anfassen.
Die Grundschüler bestaunen einen Uhu während ihrer Lehrstunde im Wald. Sie durften den Vogel auch einmal anfassen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Im Anschluss eine Quizrunde

Anschließend gibt es noch eine kleine Quizrunde. Die Kinder sollen einen Falken und einen Wüstenhabicht vergleichen. Wer hat wohl die besseren Ohren? Wer von den beiden Vögeln jagt im Sturzflug? Für die Kinder liegen die Antworten auf der Hand. „Es geht nicht darum, dass die Kinder die Vogelarten am Aussehen erkennen, sondern um die Kompetenz der Schüler, die Vögel einzuschätzen,“ erklärt Frithjof Schnurbusch. Neben seiner Tätigkeit als Falkner, ist er ebenfalls Pädagoge.

Natur und Nachhaltigkeit

Das Rheinische Waldpädagogium führt diverse Veranstaltungen und Projekte zum Thema Natur oder auch Nachhaltigkeit im Wald durch. Initiator Frithjof Schurbusch ist schon seit über dreißig Jahren dabei. „Ich habe das von meinem Vater übernommen.“, erklärt er.

Uhus und Falken sind mit ihrem natürlichen Lebensraum auch in Deutschland vertreten, der Wüstenbussard hingegen ist überwiegend in den Vereinigten Staaten und Mexiko beheimatet und bevorzugt – wenig überraschend – eher trockene Gebiete

Nach dem kleinen Exkurs zu den Greifvögeln wechseln die beiden Klassen, die heute im Wald sind, die Stationen. Für die dritte Klasse geht es nun zu einem kleinen Waldspaziergang. Hier lernen sie zum Beispiel wie man das Alter von Bäumen ablesen kann oder wo sich kleinere Tiere im Wald verstecken und wie sie leben. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.