Neviges. Ein Falkner besuchte mit seinen Greifvögeln die Regenbogenschule. Die Kinder waren begeistert – und dann verschwand plötzlich Habicht Ilka.
Strahlende Augen bei den Kindern der Regenbogenschule im Siepen: Frithjof Schnurbusch, Sozialpädagoge und ausgebildeter Falkner vom Rheinischen Waldpädagogium in Düsseldorf, kam zu Besuch und hatte seine Greifvögel dabei. Da die Veranstaltung Corona bedingt nur in kleinen, separaten Gruppen angeboten werden konnte, gab es an gleich drei Tagen „Vogelbesuch“ an der Wielandstraße. Glück für die Kinder, denn so konnten sie den Tieren wirklich nahe kommen. Auch bei den weniger Mutigen siegte die Neugier über die anfängliche Skepsis, wie Lehrerin Claudia Geiger erzählt, und schließlich trauten sich alle Kinder, die großen Vögel zu berühren. Die Schule hat gute Erfahrungen damit, durch Tiere den Unterrichtsalltag noch lebendiger zu gestalten. So stand im letzten Jahr der richtige Umgang mit Hunden auf dem Stundenplan – natürlich nur, wer freiwillig wollte.
Fräulein Smilla, die Schnee-Eule
Und jetzt also Greifvögel: Los ging es mit Fräulein Smilla, einer ausgewachsenen Schnee-Ele. Die Kinder durften sie an der Brust streicheln und feststellen, wie dünn der Vogel unter seinem Federkleid eigentlich ist. Ein absoluter Höhepunkt war natürlich Harald, der Wüstenhabicht. Ausgestattet mit einem Falknerhandschuh durften die Kinder Harald anlocken und auf die eigene Hand nehmen. Auch Rasputin, der imposante Sibirische Uhu, durfte vorsichtig gestreichelt werden, wovon die Kinder gerne ausgiebig Gebrauch machten.
Kinder fragten viel zum Artenschutz
Die wissbegierigen Regenbogen-Schüler fragten Experten Schnurbusch Löcher in den Bauch: Warum sind die Federn bei der Eule weiß, wieso sind die Krallen bei einem Vogel lang, beim anderen Vogel kurz? Geduldig und mit viel großem pädagogischen Geschick, so das Lob der Lehrer, bekamen die Kinder ganz nebenbei Einsichten in wesentliche Zusammenhänge der Natur und lernten etwas über die Bedeutung von Natur- und Artenschutz.
Aufregung um Habicht Ilka
Große Aufregung gab es am Ende: Habicht Dame Ilka wurde von einem plötzlichen Geräusch von der Straße aufgeschreckt, flog verängstigt auf einen großen Baum und blieb dort auch erst mal sitzen. Doch alle Kinder verhielten sich eine ganze Weile mucksmäuschenstill und so kehrte Ilka dann schließlich doch auf den Handschuh des Falkners zurück. Alle, die Kinder und das pädagogische Team der Schule sind sich einig: In einer Zeit, in der Corona-bedingt Klassenfahrten, Projektwoche und vieles andere ausfallen muss, war dies eine großartige Aktion. Dank an Fritjof Schnurbusch, Fräulein Smilla und Co.