Langenberg. Das Coronajahr ist auch für den Tafel-Standort Langenberg kein einfaches. Jetzt haben die Organisatorinnen die Ausgabe überarbeitet.
Die Langenberger Tafel spürt die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zwischen dem 16. März und dem 15. Mai – geschlagene zwei Monate – war sie sogar komplett geschlossen, seit dem Spätfrühling ist sie nun aber wieder geöffnet; unter erhöhten Schutzbedingungen.
„Das Thema hat uns natürlich jetzt schon das ganze Jahr beschäftigt, der Lockdown war sehr schwierig für die Gäste und für die Ehrenamtlichen“, sagt Tanja Högström, Koordinatorin und Teamleiterin der Tafel-Niederberg-Standorte.
Ehrenamtliche sind wichtig für die Tafel
Doch die Ehrenamtler sind wichtig für die Tafel: schließlich bekommt sie keine staatlichen Zuschüsse, ist zu einhundert Prozent auf Spenden und Freiwillige angewiesen. „Die Ehrenamtlichen hatten Angst, sie haben ein recht hohes Durchschnittsalter und manche haben auch Vorerkrankungen“, erläutert Högström.
Deshalb habe man zwischenzeitlich ein Liefersystem mit Studenten eingeführt – so konnten die Ehrenamtler entlastet werden und durften zu Hause bleiben. „Es sind nach Wiedereröffnung auch nicht sofort alle Helferinnen und Helfer wiedergekommen“, sagt die Koordinatorin.
Gäste mussten sich umstellen
Doch nicht nur die freiwilligen Helfer, auch die „Gäste“, wie die Kunden bei der Tafel genannt werden, mussten sich umstellen. „Die Abwicklung am Standort in Langenberg musste komplett verändert werden, es durften nur noch zwei, drei Gäste rein“, erzählt Högström.
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Die Ehrenamtler packten das Essen direkt in die Taschen der Gäste, um Kontakt zu vermeiden. „Leider gibt es im Moment auch kein Mittagessen, dieses Gemeinsame fehlt den Ehrenamtlern, aber auch den Gästen“, berichtet Tanja Högström.
Neues Verteilsystem
„Wir müssen aber einfach die Freiwilligen und die Gäste schützen.“ Da dauere zwar alles länger, trotzdem funktioniere es ganz gut. Ärger gab es lediglich, als das altbekannte Verteil-System geändert wurde: Zuvor waren die Gäste nach einem Nummern-System aufgerufen worden, vor einiger Zeit aber änderte man das.
Die Menschen kamen fortan alphabetisch nach Nachnamen an die Reihe. Vier große Gruppen wurden gebildet. Und obwohl Högström betont, dass auch für die Menschen mit den letzten Buchstaben das gleiche Essen bereitstünde, hätten sich Einige unfair behandelt gefühlt. „Wir haben jetzt aber rotiert, die letzte Buchstabengruppe fängt an“, sagt die Koordinatorin.
Hygiene-Maßnahmen werden akzeptiert
Grundsätzlich, findet auch die ehrenamtliche Standortverantwortliche Elke Steer, hätten sich die Gäste gut verhalten. „Sie haben Verständnis gehabt und Abstand gehalten, es gibt ein gutes Miteinander.“ Doch die Hygiene-Maßnahmen, die mit Wiedereröffnung eingeführt worden waren, sind in diesem November nicht mehr genug.
Deshalb wird es von nun an ein neues Ausgabe-System geben: „Die Gäste dürfen ihr Essen nicht mehr aussuchen, sondern bekommen fertig gepackte Tüten“, erklärt Koordinatorin Högström. So soll beinahe jeglicher Kontakt verhindert werden.
Weihnachten steht vor der Tür
Nun steht bald Weihnachten vor der Tür und die Tafel will nicht auf das jährliche Verteilen von Weihnachtstüten verzichten. „Wir brauchen noch Spenden für die Weihnachtstütenaktion. In diesem Jahr ist es besonders wichtig, dass Tafelgäste auch ein Weihnachtsessen haben.“
Wer also etwas Gutes tun möchte, kann der Tafel eine Tüte spenden, mit, wie Högström sagt, all jenem, „was man selbst zu Weihnachten gern essen und trinken würde: Rotkohl, Klöße, Pudding, Kaffee“.
Tafel sammelt Spenden für Weihnachten
Annahme für die Weihnachtstüten-Spenden an der Langenberger Tafel ist der 14. Dezember. Einen Tag später wird das Essen an die Bedürftigen ausgegeben, vermutlich mithilfe einer „Fensterlösung“, wie Högström sagt.
„Wer keine Zeit hat, eine Weihnachtstüte zu spenden, kann 25 Euro spenden, dann packen wir die Tüte“, sagt die Koordinatorin. „Da freuen sich die Tafelgäste drauf.“ Wer Fragen hat, erreicht die Einrichtung unter 0163 4777500.