Velbert. Der Gelbe Sack wird aussortiert, die Technischen Betriebe Velbert führen flächendeckend die Gelbe Tonne ein. Ein paar Ausnahmen gibt es aber noch

Jetzt kommt eine neue vierte Farbe ins Spiel und macht in Velbert die doch vorwiegend schwarzgraue Welt der Müll- und Wertstofftonnen ein wenig bunter: Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) führen flächendeckend die Gelbe Tonne ein und sortieren im Gegenzug den Gelben Sack nahezu komplett aus. Daran beteiligt sind das Duale System und „Awista Logistik“. 10.600 Bestellungen für die schwarze Tonne mit ihrem gelben Deckel liegen bereits vor. Hauseigentümer sollten das möglichst bis zum Monatsende erledigt haben. Es ist kostenlos.

120 Liter-Volumen als Standard für die Familie

Die Tonnen gibt es in zwei verschiedenen Größen, außerdem steht noch ein großer Container zur Wahl.
Die Tonnen gibt es in zwei verschiedenen Größen, außerdem steht noch ein großer Container zur Wahl. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Zurzeit lagern die Neuen auf dem TBV-Betriebshof; ab Mitte November beginnt „Awista Logistik“ – das Entsorgungsunternehmen ist schon seit 2013 in Velbert am Ball und sammelt die Leichtverpackungen ab Januar 2021 im Auftrag der Dualen Systeme für vier weitere Jahre ein – mit dem Aufstellen der Tonnen. „Das wollen wir bis Weihnachten abschließen“, sagt Rainer Trabandt. Nach Auskunft des „Awista“-Geschäftsführers wählten etwa jeweils 5000 Besteller die 120-Liter-Tonne als Standardgröße für die vierköpfige Familie und die 240-Liter-Variante. Alle übrigen orderten den 1,1-Kubikmeter-Rollcontainer.

Tipps zum Bemessen

Als Faustformel fürs Einschätzen des richtigen Volumens gilt: Der Inhalt von zwei durchschnittlich gefüllten Gelben Säcken passt für gewöhnlich prima in einen 120-Liter-Behälter. Für jede Person eines Haushaltes sind erfahrungsgemäß 15 Liter pro Woche erforderlich. Der Inhalt der Gelben Säcke bzw. demnächst Tonnen wird am Ende des Abfuhrtages bei der Firma „Drekopf“ in der Röbbeck erst umgeladen und schließlich in Anlagen in Borken, Erftstadt, Haltern und Marl abgeladen und sortiert. In 2019 kamen in Velbert insgesamt 2800 Tonnen Leichtverpackungen zusammen.

14-tägige Abfuhr wird beibehalten

Erste Überlegungen, auch vor Ort die Gelbe Tonne einzuführen, so wie es z. B. sonst im gesamten Kreis Mettmann und im kompletten „Awista“-Einzugsgebiet gang und gäbe ist, liegen schon gut zehn Jahre zurück. Gescheitert sei es stets daran, erklärt Irmgard Olberding, dass die Dualen Systeme das beharrlich mit einem Wechsel auf vierwöchige Leerung hätten verknüpfen wollen. Inzwischen, so die TBV-Abfallwirtschaftsplanerin weiter, sei jedoch u. a. das Verpackungsgesetz geändert worden, habe man sich vor allem geeinigt: Es bleibt bei der gewohnten 14-tägigen Abfuhr. Auch bleibt die Leerung kostenfrei, schließlich haben das die Bürger schon beim Einkaufen mitbezahlt. Wichtig: „Awista“ leert Tonnen auch schon vor dem offiziellen Start im Januar.

Verpackungen möglichst lose hinein

Jennifer Bachmann und Rainer Trabandt von dem Unternehmen „Awista Logistik“ erläuterten im Gespräch mit der WAZ den Ablauf der Umstellung.
Jennifer Bachmann und Rainer Trabandt von dem Unternehmen „Awista Logistik“ erläuterten im Gespräch mit der WAZ den Ablauf der Umstellung. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Welche Vorzüge die Tonne denn habe? Sie würde nicht von stärkerem Wind durch die Gegend gewirbelt und ihr Inhalt auf Straßen und Gehwegen verteilt , heißt es. Vor allem von Essensresten angelockte Tiere – gesichtet wurden u. a. Ratten, Vögel, Igel sowie hungrige Katzen und Hunde – könnten sich nicht mehr an den Säcken zu schaffen machen. Und schließlich seien die Säcke ja auch Abfall, den man vermeiden wolle, meint Olberding. So appelliert sie auch, die Gelbe Tonne eben nicht zusätzlich mit Gelben Säcken zu befüllen: „Verpackungen sollen möglichst lose dort rein.“ Für das Sammeln im Haushalt eigneten sich kleinere, immer wieder einsetzbare Behälter. So würden unnötige Plastikabfälle vermieden und Rohstoffe geschont.

Ausgabestellen für Säcke schließen

Möglichst noch rasch bestellen

Die Gelben Tonnen können bis Ende Oktober online auf www.awistalogistik.de oder unter 0211 83099150 geordert werden. „Wer später bestellt“, sagt Logistik-Chefin Jennifer Bachmann, „muss mit Verzögerungen rechnen.“

Infos und Antworten zu häufig gestellten Fragen gibt es auf der „Awista“-Homepage oder auch auf der Internetseite der TBV (www.tbv-velbert.de/abfall/duales-system-gelbe-tonne).

Eine Tonne kostet die Firma „Awista“ im Einkauf übrigens 25 bis 30 Euro und hat eine Lebensdauer von etwa zehn Jahren.

Die Ausgabestellen für Gelbe Säcke werden gen Jahresende geschlossen. Die Säcke kommen Jennifer Bachmann zufolge künftig nur noch dort zum Einsatz, wo die TBV-Leute im Außenbereich schon jetzt die Säcke mit einem Pritschenwagen abholen. Dort hätten die Fahrer dann Rollen mit an Bord. Zudem, ergänzt die Logistik-Chefin von „Awista“, gelte das in entlegenen Gebieten, wo die Leute ihre Restmüllsäcke zu den vereinbarten Abholstellen bringen. Für Betroffene hält das S.O.S.-Team ab 2. November an seinem neuen Standort Schwanenstraße in Velbert-Mitte Rollen – und eine Liste der Berechtigten – bereit.

Nicht einfach alles gedankenlos reinwerfen

Gelbe Säcke haben bald ausgedient und werden nur noch in wenigen Fällen abgeholt. Zum Jahresende werden auch die Ausgabestellen geschlossen.
Gelbe Säcke haben bald ausgedient und werden nur noch in wenigen Fällen abgeholt. Zum Jahresende werden auch die Ausgabestellen geschlossen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Rainer Trabandt ist noch der Hinweis auf die im gelben Tonnen-Deckel eingeprägte Internet-Adresse der Dualen Systeme wichtig, die nicht zuletzt Fehlwürfe vermeiden und die Recyclingquote verbessern helfen soll: www.muelltrennung-wirkt.de. Da muss Britta Nelles natürlich nicht erst nachschauen. „In die Gelbe Tonne kommt nur Verpackungsabfall. Nichts aus Glas und nichts aus Papier“, sagt die TBV-Abfallwirtschaftsberaterin. Es sollten ausschließlich Verpackungen aus Kunststoffen – etwa Yoghurtbecher – und aus Verbundstoffen, wie Tetra-Packs, und Metalle (Konservendosen etc.) sein.