Langenberg. Die fast 30 Jahre alte Tiefgarage Froweinplatz in Langenberg wird aufwändig grundsaniert. Die Toilette wird geschlossen, es kommt ein Neubau.

Die beiden weißen Baucontainer – der eine dient als Büro, in dem anderen wird Material aufbewahrt – sind unweit der Straße am Kreiersiepen platziert und dort kaum zu übersehen. Auch nicht das Materiallager gleich daneben. Doch wo zum Kuckuck ist denn bloß die zugehörige Baustelle? Des Rätsels Lösung liegt tiefer, genauer gesagt ein paar Meter unter der Erde: Die Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert (VGV) bringt nämlich momentan ihre Tiefgarage Froweinplatz in Langenberg auf Vordermann.

Anlage in Langenberg ist seit 1989 in Betrieb

Joachim Menn ist der zuständige Mitarbeiter der VGV für Parkhäuser.
Joachim Menn ist der zuständige Mitarbeiter der VGV für Parkhäuser. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Es ist die erste richtig große Grundsanierung seit deren Eröffnung im Jahr 1989, wie Joachim Menn beim Ortstermin mit der WAZ berichtet. Er betreut für die VGV neben dieser Anlage, die insgesamt 98 Pkw-Stellplätze umfasst, ebenfalls das Parkhaus in Velbert-Mitte an der Hofstraße, das jedoch nicht vollständig der VGV gehört, sondern zu 20 Prozent in privater Hand ist.

Schäden und abgeplatzte Stellen

Es habe vor allem an den Säulen – und teils auch an den Wänden – sichtbare Beschädigungen und „Abplatzungen“ gegeben, erzählt Menn, „wenn dort Wasser mit Streusalz eindringt, wird die Bewehrung des Betons angegriffen“. Man habe das im Vorfeld mittels Probebohrungen eingehend untersuchen lassen: „Es war zwar noch nicht zu spät, aber wir mussten da jetzt wirklich ran.“

Freundlicher und deutlich heller als zuvor

Das Projekt ist in zwei Bauabschnitte aufgeteilt worden, damit nicht die gesamte, eingeschossige Tiefgarage auf einen Schlag für Monate gesperrt werden muss und ausfällt. Der erste betrifft aktuell 33 Stellplätze, läuft bereit seit vergangenem September und wird wohl im kommenden Monat fertig. Die Betonsanierung vor allem der Stützen sowie der Wände ist abgeschlossen, Decken und Wände sind gestrichen, und es wird dort unten demnächst noch heller und freundlicher als jetzt schon, wenn erst einmal alle alten Lampen durch neue ersetzt worden sind. Der Betonboden ist bereits abgefräst, er bekommt eine komplett neue Beschichtung.

Einteilung bleibt nahezu wie gewohnt

Die Tiefgarage Froweinplatz bietet insgesamt 98 Stellplätze. Der zweite Bauabschnitt – hier ein Ausschnitt – wird im Laufe des ersten Quartals kommenden Jahres fertig werden.
Die Tiefgarage Froweinplatz bietet insgesamt 98 Stellplätze. Der zweite Bauabschnitt – hier ein Ausschnitt – wird im Laufe des ersten Quartals kommenden Jahres fertig werden. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Direkt nach dem ersten nimmt die beauftragte Firma den zweiten, größeren Abschnitt in Angriff, um ihn im Laufe des ersten Quartals 2021 fertigzustellen. So der Zeitplan. Die Einteilung der Stellflächen bleibt bis auf eine Ausnahme wie gehabt: Eine wird zu einem Motorrad-Stellplatz umfunktioniert. Das soll etwas mehr Spielraum fürs Rangieren bei der Umfahrung bringen.

Projekt war auch Thema im Rat

Die Entscheidung, diese Park-Anlage zu sanieren, habe die VGV-Geschäftsführung mit Zustimmung der Beteiligungsverwaltungsgesellschaft der Stadt Velbert (BVG) getroffen, antwortet Arnd Sulimma auf Nachfrage. Er kümmert sich bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) als Sachgebietsleiter um den Bereich Verkehrswesen und führt (seit 2016) die VGV-Geschäfte, aktuell gemeinsam mit Stadtkämmerer Christoph Peitz. In 2019 wurde zu dem Projekt ein entsprechender Ratsbeschluss getroffen.

Vor allem an Markttagen gut frequentiert

Parken bleibt weiter kostenlos

Die Tiefgarage hat je eine gepflasterte Ein- und Ausfahrt gen Froweinplatz/Kamper Straße sowie von/zu der Vogteier Straße. Über ihr befinden sich eine HRV-Sparkassenfiliale, die Aktiv-Begegnungsstätte St. Michael sowie – bis etwa in Höhe der Straße und Bus-Haltestellen – ein Großteil des Froweinplatzes.

Die Anlage ist normalerweise bis 23 Uhr geöffnet; ihre Nutzung ist und bleibt auch trotz der hohen Investition weiterhin kostenlos. Werktags gilt dort in der Zeit von 8 bis 18 Uhr für je zwei freie Stunden eine Parkscheiben-Regelung. Das wird kontrolliert; es gibt zudem eine Videoüberwachung.

Die Auftragsvergabe hat ein Volumen in Höhe von rund 300.000 Euro. „Natürlich wird das jetzt unser Jahresergebnis belasten“, sagt Sulimma. Allerdings: Die VGV kann bekanntermaßen eigentlich qua Auftrag ohnehin nur defizitär arbeiten, dafür sorgt schon allein ihre ÖPNV-Zuständigkeit, betreibt sie doch die 600er Buslinien. Die Tiefgarage wird laut Joachim Menn „recht gut genutzt, vor allem an Markttagen“.

Toiletten-Neubau am Bahnhof

Die Toilette der Tiefgaragen-Anlage wird dann geschlossen, „sobald die geplante neue am S-Bahnhof Langenberg steht“. Die VGV baut sie dort, und die Stadt übernimmt sie anschließend. Das erforderliche Genehmigungsverfahren mit der Bahn zieht sich Sulimma zufolge jedoch noch hin.