Langenberg. Die Werbeschau des Langenberger Rassegeflügelzuchtvereins lockt die Besucher in die Turnhalle Donnerstraße. Bewertet wird hier aber nicht.

Es war nicht besonders schwer, am vergangenen Wochenende den Weg in die Turnhalle an der Donnerstraße zu finden. Schon von weitem war das Gegacker der Vögel und Krähen der Hähne zu hören. Doch was machen diese Tiere überhaupt in der Turnhalle?

Nun, schon zum 70. Mal veranstaltet der Rassegeflügelzuchtverein Langenberg seine so genannte Werbeschau. „Bewertet wird hier allerdings nicht“, erläutert Fred Manhold, zweiter Vorsitzender des Vereins und Ausstellungsleiter, „wir wollen den Leuten einfach die Vielfalt des Rassegeflügels zeigen.“

Mehr als 50 Käfige mit verschiedenen Geflügelarten

Eine Paduaner Haubenhuhn.
Eine Paduaner Haubenhuhn. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Zu diesem Zweck sind mehr als 50 Käfige mit verschiedenen Vogel- beziehungsweise Geflügelarten ausgestellt. Von Tauben über Hühner bis hin zu Gänsen und Enten ist alles dabei. Der Kenner weiß aber: Huhn ist nicht gleich Huhn – und auch Tauben gibt es in den unterschiedlichsten Arten.

Besonders wichtig ist dem Verein neben der Repräsentation nach Außen auch die Arterhaltung der Tiere. Wer sich damit auseinandersetzt werde merken, die Tiere seien mehr als nur Hybridhühner, die in der Zucht zu maximaler Produktivität optimiert wurden. „Hühner können auch zutraulich sein, manche Leute haben dann lieber ein Seidenhuhn, statt einen Hasen“, sagt Manhold.

Kinder können Schlüpfen der Küken beobachten

Altenenglische Zwerg-Kämpfer.
Altenenglische Zwerg-Kämpfer. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Ein Vorteil dabei sei, dass das Huhn auch noch Eier gebe. Er selber hat knapp 30 Tiere bei sich zu Hause. Das züchten der Tiere sei „eine reine Hobbysache“, erzählt er.

In seinem Beruf als Hausmeister an einer Grundschule versuche er, Kindern immer wieder den Kontakt zu den Tieren zu ermöglichen. Seine Brutmaschine steht im Hausmeisterbüro, in der Brutzeit können die Kinder dann den Küken beim Schlüpfen zusehen.

„Dann stehen die Kinder in Scharen drumherum und beobachten das Ganze“, lacht Manhold. So werde den Kindern eine Möglichkeit gegeben, die Tiere ganz anders kennenzulernen. „Man merkt wie toll es für die Kinder ist, manche kennen sie nur aus der Tiefkühltruhe.“

Ganz gemischtes Publikum auf der Ausstellung

Ein weiblicher (l.) und ein männlicher Goldfasan.
Ein weiblicher (l.) und ein männlicher Goldfasan. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Das Publikum der Ausstellung ist ganz gemischt. Unter den Besuchern sind auch die Schwestern Luise und Frieda zusammen mit ihrem Vater Patrick Krause. Nach Langenberg gekommen sind sie auf Luises Wunsch. „Letztes Jahr hat mir eine Freundin erzählt, wie toll sie das hier fand, dann wollte ich mir das auch mal angucken.“ Ganz neu ist den beiden Mädchen das Thema aber nicht: „Unsere Nachbarn haben auch Hühner“, stellt die kleinere Schwester Frieda fest.

Luise meint: „Es ist schön die Hühner hier zu sehen und wie viele Arten und Farben es gibt.“ Ob sie sich jetzt auch Hühner anschaffen wollen? Vater Patrick Krause muss schmunzeln: „Das ist jetzt das große Thema hier.“ Frieda weiß aber schon die Antwort. „Wenn Mama uns das erlaubt, wollen wir hier Wachteln kaufen.“

Geflügelzucht stößt auf wachsendes Interesse

Regelmäßige Monatstreffen

Die Werbeschau des Rassegeflügelzuchtvereins findet einmal im Jahr statt. Eine Bewertung der Tiere wird mittlerweile aufgrund der steigenden Kosten der Veranstaltung nicht mehr vorgenommen.

Jeden dritten Mittwoch im Monat findet ab 19 Uhr ein Mitgliedertreffen in der Gaststätte Haus Nickhorn, Bleibergstraße, statt. Hier tauschen sich die Mitglieder in der Runde aus. Interessenten sind eingeladen.

Fred Manhold stellt in letzter Zeit wieder ein wachsendes Interesse an seinem Hobby fest. „Man spricht immer von einem ‚Rentnerhobby‘, da der Zeitaufwand durchaus ein bisschen größer sein kann. In letzter Zeit kommen allerdings immer mehr Familien auf uns zu.“

Ein großer Vorteil sei, dass man die Herkunft der eigenen Eier immer kennt. Wobei es auch Züchter gibt, die nur so genanntes Ziergeflügel züchten – also Arten, die keine essbaren Eier legen.

Die ausgestellten Tiere gehören alle den 28 Vereinsmitgliedern. Besonders stolz ist der Verein auf seine Jungzüchter, mittlerweile hat er drei Jugendliche in seinen Reihen. Mit dem bisherigen Interesse an der Ausstellung ist der Manhold zufrieden. „Die Nachfrage ist unheimlich groß.“. Mehrere Hundert Besucher waren über den Tag verteilt auf der Ausstellung, ein voller Erfolg für den Verein.