Langenberg. . Die Schau des Rassegeflügelzuchtvereins Langenberg bot Besuchern ein buntes Federspiel. Hühner, Gänse und anderes Federvieh war zu bestaunen.

Am Wochenende verwandelte der Rassegeflügelzuchtverein 1871 Langenberg die Sporthalle an der Donnenbergerstraße in einen kleinen Streichelzoo der etwas anderen Art: In großen, kleinen, hohen und breiten Käfigen präsentieren die 24 Züchter einige ihrer Hühner, Tauben, Enten und auch Gänse. Insgesamt über 30 verschiedene Tierarten konnten bestaunt werden, einige standen sogar zum Verkauf.

Aber entgegen dem Vorurteil, dass Hühner und ähnliches nur von Bauern gehalten werden, haben viele Tiere normale Privatpersonen als Herrchen. „Die Tiere werden quasi wie Haustiere gehalten“, berichtet freudestrahlend Fred Manhold, der gerade ein Huhn auf dem Arm hält und es von Besuchern der Werbeschau streicheln lässt.

Aus sechs Tieren wurden 75 – im Laufe der Jahre

Manhold ist zweiter Vorsitzender des Rassegeflügelzuchtvereins und von Hausmeister in der Grundschule Kuhstraße. Die Nähe zur Schule ist ein Riesenvorteil für ihn. Nicht nur, dass er so den Platz zwischen dem Schulgebäude und seinem Eigenhein als Auslauf für seine Tiere nutzen kann – er hat auch gleich viele Schaulustige vor der Haustüre. „Es gab bereits eine Hühner AG, in der die Schüler unter anderem das Ausmisten des Stalls übernehmen durften.“ Außerdem besitzt er eine eigene Brutmaschine. „Die Schüler können das Schlüpfen kleiner Hühner hautnah miterleben.“

Sein Hobby begann mit überschaubaren sechs Tieren – „um zu schauen was man überhaupt möchte“, erläutert er. Seine Frau und seine Tochter haben auch in die Hobby-Zucht gefunden. Inzwischen besitzt Familie Manhold 40 Hühner und 35 Tauben. „Dieses Hobby wird von Generation zu Generation weitergegeben“, schmunzelt er.

Nicht jeder Nachbar freut sich über einen krähenden Hahn

Ein Paar seiner Tiere hat er zur Schau mitgebracht. Jeweils ein Huhn und zwei Hennen der gleichen Art teilen sich einen Käfig. „Für jeden Käfig haben wir Informationstafeln gebastelt, um die Besucher zu informieren.“ Die Tafeln geben Auskunft über durchschnittliche Größe, Gewicht, Herkunft, Lebhaftigkeit und weitere Besonderheiten der jeweiligen Tierart.

Einmal im Monat trifft man sich im Schützenhof

Im Vereinsnamen wird es schon betont: Seit 146 Jahren gibt es den Rassegeflügelzuchtverein 1871 Langenberg bereits.

Vereinslokal war für viele Jahre zunächst die „Bergische Schweiz“, später dann auch das Haus Nickhorn an der Bleibergstraße.

Heute trifft man sich an jedem 3. Mittwoch im Monat im „Schützenhof“ Bonsfeld, Bonsfelder Straße 38 – das nächste Mal am Mittwoch, 15. November, 19 Uhr.

Mehr Informationen, auch über die traditionsreiche Geschichte des Vereins unter www.rassegefluegel-langenberg.de.

Dass die Anschaffung eines Haustiers gut überlegt sein sollte, ist klar – bei Hühnern aber kommen andere Faktoren ins Spiel als bei Hunde oder Katzen. Es ist zum Beispiel nicht garantiert, dass die Nachbarn sich über einen krähenden Hahn am Morgen freuen. „Bei uns ist das zum Glück kein Problem, eher im Gegenteil. Unsere Nachbarn kommen manchmal vorbei und fragen: ‘Ist mit den Tieren alles okay? Die hab ich ja heute noch gar nicht gehört!’ Da freut man sich natürlich. Außerdem lade ich gerne Gäste zur Streichelrunde ein.“

Züchter leisten auch wichtigen Beitrag zum Artenschutz

Auch die Haltungsform unterscheide sich von der anderer Haustiere. „Am Tag können die Hühner frei rumlaufen, aber über Nacht brauchen sie einen sicheren Stall“, erläutert Manhold. Stehe der Wunsch nach einem solchen Haustier fest, lohne sich zur Auswahl der Art eine kleine Recherche. „Nehmen wir mal die Seidenhühner. Sie gehören zur Rasse der Haushühner, sind flugunfähig und schlafen auch mal auf dem Schoß des Herrchen ein. Sie sind also der perfekte Hasen-Ersatz für Familien“, sagt Manhold.

Und sogar für den Naturschutz können Geflügelhalter etwas tun: Ein Mitglied des Vereins züchte Appenzeller Zwerg-Spitzhauben. Die seien schwierig zu bekommen, da sie vom Aussterben bedroht sind. Manhold: „In diesem Falle leistet die Züchtung einen wichtigen Beitrag im Artenschutz.“