Neviges. Seit fünf Jahren setzt sich der „Runde Tisch“ in Neviges für die Belange von Senioren ein. Die Kooperation hat in Zukunft noch einiges vor.
Vor fünf Jahren, beim ersten Treffen, da hatte man ein großes Ziel vor Augen: Mit diversen Maßnahmen ein Neviges zu schaffen, in dem sich Senioren wohl fühlen. „Und wir wollten, dass die Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können“, sagt Hubert Rudolf rückblickend. Das Mitglied im Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens, gehört zum „Runden Tisch“ für eine seniorengerechte Quartiersentwicklung. Genau wie Bernhard Zbrug, Seniorenbeauftragter der Stadt Velbert, die Leiterinnen des „Glocken-Treffs“, Julia Schneider und Corinna Kinnen, Janina Bierig von der Bergischen Diakonie und Andrea Siepmann, Leiterin des Awo-Stadtteiltreffs. Fünf Jahre nach dem ersten „Beschnuppern“ und vier Jahre nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zieht der „Runde Tisch“ Bilanz und stellt dabei seinen ersten Informations-Flyer vor, der in diversen Begegnungsstätten ausliegt.
Längere Grünphase an der Ampel
Es sind kleine Erfolge, die man in diesen fünf Jahren errungen hat. Dabei, so erinnert Hubert Rudolf, habe man sich immer sehr genau an den Wünschen der Senioren orientiert. „Unser erster Schritt damals war eine Fragebogen-Aktion, auf die es auch viele Rückmeldungen gab.“ Gut, man habe jetzt nicht den gewünschten Einzelhandel aus dem Boden stampfen, habe weder den Drogeriemarkt Rossmann noch später das schmerzlich vermisste Kaufhaus Gassmann retten können. Aber eines habe der „Runde Tisch“ zum Beispiel erreicht: Senioren könnten an zwei häufig frequentierten Ampeln beruhigter über die Straße gehen: An der Wilhelmstraße und an der Bernsaustraße, in Höhe des Busbahnhofes, wurde die Grünphase für Fußgänger verlängert.
Alle ziehen an einem Strang
Das und vieles andere ist in dem Informations-Flyer nachzulesen, der noch einen weiteren Zweck hat: „Die Leute sollen uns besser kennenlernen. Und wir wollen damit klar machen, dass wir uns hier keine Konkurrenz machen, wie es in einigen Köpfen noch immer drin ist“, so Andrea Siepmann, Leiterin des Awo-Stadtteiltreffs. „Die einen gehen lieber in den Glocken-Treff der Kirche, die anderen eben lieber zur Awo. Aber wir ziehen alle an einem Strang.“ Was sich nicht nur Andrea Siepmann wünscht: „Wir brauchen mehr Fördergeld von der Stadt Velbert, damit wir besser auf die Wünsche der Senioren eingehen können.“
Rollator-Hindernisse entlarven
Senioren können weiter Wünsche äußern
Auch weiterhin können Senioren Wünsche äußern und Anregungen geben, wie sie sich ein lebenswertes Neviges vorstellen. Dazu einfach die folgenden Einrichtungen anrufen oder vorbeigehen.
Awo-Stadtteiltreff, Elberfelder Straße 21, 02053 7312; Glocken-Treff, Tönisheider Straße 8, 02053 5341; Bergische Diakonie, Stadtteilzentrum Neviges, Lohbachstraße 30, 02053 4253-11.
Den einen oder anderen kleinen Wunsch zu erfüllen, das klappe schon jetzt sehr gut in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben Velbert (TBV), merkt Bernhard Zbrug an. So hätten die TBV „recht flott“ weitere Bänke auf dem Wanderweg durch das Kannebachtal aufgestellt. Auch könnten neue Ausweise seit einiger Zeit im Service-Büro abgeholt werden und nicht mehr nur in Velbert-Mitte – vor allem für Senioren ein großer Vorteil. Die nächsten Aktionen: Am Dienstag, 6. Oktober, ist ein Rundgang durch die Altstadt mit dem Behinderten-Beauftragten der Stadt Velbert, Rainer Jadjewski, geplant. Gemeinsam will man Stolperfallen und Rollator-Hindernisse aufspüren. Auch wolle man künftig mehr mitmischen, wenn die Stadt Velbert ihren Ankündigungen Taten folgen lasse, Neviges wieder lebendiger zu machen.