Velbert. Die Langenberger SG inszeniert die LA Open wieder im großen Stil. 280 Teilnehmer sorgen für nationale Klasse und für internationales Flair.

Der Wettkampf ist noch nicht einmal zur Hälfte rum, da gibt es bereits Blumen und Lobreden. Die dritten LA Open, das große Taekwondo-Turnier der LSG im Emka-Sportzentrum, legen eine Pause ein, die vier Kampfflächen, die für die fast 280 Teilnehmer vorbereitet sind, bleiben mal für ein paar Minuten leer. Gelegenheit für den Taekwondo-Verband (TKDUnion NRW) zu einigen Ehrungen: Blumen für die Nationalkämpferin Laura Goebel, die gerade EM-Bronze gewonnen hat, für den in den Ruhestand gehenden Kampfrichter Obmann Jin Kun Baek und für Melanie Colak, Abteilungsleiterin und Trainerin bei der Langenberger SG.

Hohes Lob vom TKD-Verband

Colak sagt mit Blick auf den geehrten Koreaner: „Jin Kun Baek hat sich um die Verbreitung des Taekwondo in Deutschland verdient gemacht.“ Jetzt hält sie selbst, stellvertretend für die LSG, Blumen in der Hand, weil sie sich mit ihrer Abteilung um das Taekwondo in der Region verdient macht. Die Langenberger sind mittlerweile ein Leistungs-Stützpunkt und die LA Open eine Top-Veranstaltung, die internationales Flair atmet. Zum zweiten Mal wurde sie zugleich als offene Landesmeisterschaft der Klasse 1 entschieden, wieder erwies sie sich als toller Erfolg. Die TKD Union NRW lobte die Abteilung der LSG als „Garantin für eine perfekte Turnier-Organisation.“

LSG-Talent Anastazja Pauly (li.) gegen die Belgierin Olivia Pucci.
LSG-Talent Anastazja Pauly (li.) gegen die Belgierin Olivia Pucci. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Dafür tut die LSG auch einiges. Jeder Kampf wird per Kamera verfolgt, die Trainer haben das Recht, bei strittigen Situationen einen Art Videobeweis zu fordern. „Diese Technik kostet. Aber bei der Landesmeisterschaft lassen wir uns nicht lumpen“, sagt Melanie Colak, die wieder ihre ganze Abteilung eingespannt hat.

Auch die Kämpfer müssen ran. So sitzt Ceyda Arslan, Deutsche Vizemeisterin, am Kampfrichter-Tisch, den sei dann verlässt, um im NRW-Finale anzutreten.

Ihre Schwester Dilara, die jüngst Deutsche Meisterin der Kadetten geworden ist, kümmert sich um den Sicherheits-Check. Wo vor dem Fußball-Spiel die Stollen kontrolliert werden, ist vor dem Taekwondo-Duell noch auf ganz andere Dinge zu achten: Länge der Fuß- und Fingernägel, Sitz der Schoner, Handschuhe etc, ist auch das letzte Stück Schmuck abgelegt?

Auf der Kampffläche ist Dilara in ihrer Gewichtsklasse 33 kg ohne Konkurrenz, also startet sie eine Stufe höher. In der 37-kg-Klasse nimmt sie es mit Machnaz Rajabi von TKD Swisstal auf – die ist einen Kopf größer, setzt die Langenbergerin mit hohen Fußtechniken unter Druck und liegt schnell mit 10:5 vorne. Dilara gibt aber nicht auf und verkürzt noch auf 12:16.

Die Deutsche Meisterin der Kadetten, Dilara Arsaln (li.), nimmt es mit Machnanz Rajabi auf
Die Deutsche Meisterin der Kadetten, Dilara Arsaln (li.), nimmt es mit Machnanz Rajabi auf © Ulrich Bangert

Trotz der Niederlage eine tolle Leistung – das gilt auch für ihre Teamkollegin Anastazija Pauly, die sich nach technischem K.o. ebenfalls einer übermächtigen Gegnerin geschlagen geben musste: Der Belgierin Olivia Pucci. Die internationalen Gäste bei den LA Open haben stets Klasse, diesmal sind Niederländer und Belgier dabei.

Auch die Talente der Velberter SGschlagen zu

Einer von ihnen muss sich allerdings einem Velberter geschlagen geben: Der Holländer Jop van Limpt ist gegen Flavio Spano von der Velberter SG ohne Chance und verliert durch technisches K.o. Dabei war auch Flavio eine Klasse höher gestartet (33 statt 29 kg). Sein Trainer Christian Geelen zeigte sich nicht nur deshalb zufrieden, zugleich war er auch für den von ihm initiierten neuen Heiligenhauser Taekwondo-Verein aus Unterilp im Einsatz.

Dabei freute sich Geelen über das Wettkampf-Debüt des jungen Julius Schäfer. Der brachte es gleich auf Platz zwei, lediglich einer war besser, Valerio Spano, Bruder von Flavio und Landesmeister. Die Velberter SG bringt es schließlich auf Platz 15 der Gesamtwertung, Nachbar Tornado Velbert auf Platz elf.

Melanie Colak, Abteilungsleiterin der Langenberger SG, bei der Siegerehrung der LA Open. Das Gastgeberteam LSG hat den dritten Platz der Gesamtwertung belegt, Sieger wurde TS Wuppertal (Mitte) vor TKD Swisstal.
Melanie Colak, Abteilungsleiterin der Langenberger SG, bei der Siegerehrung der LA Open. Das Gastgeberteam LSG hat den dritten Platz der Gesamtwertung belegt, Sieger wurde TS Wuppertal (Mitte) vor TKD Swisstal. © TUNRW

Gastgeber LSG ließ sich auch auf der Kampffläche nicht lumpen und landetet hinter dem TKD Swisstal und dem neuen Sieger TS Wuppertal auf Platz drei der Gesamtwertung. So nahm Melanie Colak zum Abschluss noch einmal an einer Ehrung teil, als Vertreterin für das Team nahm sie auf dem Siegerpodest den Pokal entgegen.

Starke Ergebnisse des Gastgeberteams Langenberger SG

NRW Meisterschaft: Bei der offenen Landesmeisterschaft gewann die LSG dreimal Gold durch Isnaur Eldarhanov, Dilara Arslan und Aylin Cecilie Colak. Silber holten Steven Retter, Joshua Pauly und Ceyda Arslan, Bronze Melina Heckmann und Ole Bender.

LA Open Wettkämpfe: Hier brachte es die LSG auf sieben erste Plätze durch Paris Pazar, Jan Klang, Lyssa Stückrath, Liv Schröter, Nilda Öktem, Yvonne Pauly und Jason Geyik.

LA Open Team-Wettkämpfe: Erste Plätze für die die Kadetten (Aylin Colak, Ceyda Arslan, Joshua Pauly) und für die C-Jugend (Jason Geyik sowie Jonathan und Anastazja Paula)