Velbert. Die „Blechmanufaktur Rocholz“ in Velbert hat Coronaschutz-Produkte in ihr Repertoire aufgenommen. Das bedeutet auch eine völlig neue Akquise.

Bei Schutzvorkehrungen gegen das Corona-Virus gibt es durchaus handfeste Alternativen zu Eigen-Konstruktionen aus Latten und Haushaltsfolie von der Rolle oder auch zu Desinfektionsmitteln in Plastikflaschen auf wackeligen Holztischchen. Zumal sich ja mittlerweile gezeigt hat, dass die Pandemie hartnäckig ist und Provisorien verglichen damit eher zu kurzlebig sind. Dem Unternehmer Marc Rocholz kam die Idee „Das kann man auch in schön machen und aus edlen Materialien. Die geeigneten Komponenten haben wir ja.“ Und so gibt es seit einigen Wochen Desinfektionsstationen, Trennwandständer, Absperrständer, um etwa den Kundenverkehr zu lenken, und Hygieneschutzwände „made in Velbert“

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Schwesterfirma seit 2016

In der „Blechmanufaktur Rocholz“ – hier Mitarbeiter David Heuer – ist nicht etwa die Fertigung komplett umgestellt, sondern lediglich um den neuen Teilbereich ergänzt worden.
In der „Blechmanufaktur Rocholz“ – hier Mitarbeiter David Heuer – ist nicht etwa die Fertigung komplett umgestellt, sondern lediglich um den neuen Teilbereich ergänzt worden. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Genauer gesagt von einem Teil der 28-köpfigen Belegschaft der „Blechmanufaktur Rocholz GmbH“ an der Nevigeser Straße, schräg gegenüber der Firma „Hüdig und Rocholz“. Marc Rocholz führt die Geschäfte des 1904 gegründeten Familienbetriebs in der nunmehr vierten Generation. Die Blechmanufaktur wiederum ist seit 2016 eine Schwesterfirma und geht auf eine Gründung von Walter Killmer zurück. Daher rührt das Kürzel „Waki“.

Tischgestelle in vielen Varianten

Im März und April sei das Kern-Geschäft abgeflaut und es in der Manufaktur ruhiger geworden. Die produziert normalerweise Absperrständer, Barhocker und Garderobenständer, vor allem aber jede Menge Tischgestelle: „Unten Deckel mit Fuß, Säule, oben Anschraubplatte. In zig Varianten und Größen. Aus Stahl pulverbeschichtet, verchromt und aus Edelstahl.“ Die Tischgestelle sind für den Objektbereich, Restaurants, Banken, Kreuzfahrtschiffe und den Privatbereich bestimmt. Zu den Abnehmern zählen u. a. auch Messebauer und Mietmöbel-Anbieter.

Völlig neue Akquise begonnen

Der Armhebelspender ist die robustere Variante der beiden Typen, die aktuell angeboten werden.
Der Armhebelspender ist die robustere Variante der beiden Typen, die aktuell angeboten werden. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Wir sind klein und flexibel“, sagt Marc Rocholz über die Manufaktur, die auf Wunsch und nach Maß-Vorgaben „aber selbstverständlich“ auch ein Einzelstück liefert. Ihm war bei den ersten Recherchen aufgefallen, dass der „Markt für Desinfektionsspender leer gefegt war, und zu 90 Prozent aus Importen bestand“. Also befasste er sich tiefer mit der Materie, nahm Kontakt mit Desinfektionsmittel-Herstellern auf und begann „eine völlig neue Akquise“. Vor allem Kundschaft im Dentalbereich, der Gastronomie und im Einzelhandel galt das Interesse. Das Engagement sei deutschlandweit und weiterhin im Aufbau. Dennoch wurden bislang schon hundertfach Coronaschutz-Produkte produziert, verkauft und geliefert.

Zwei Säulen und zwei Spender

Allein ein lokaler Anbietet für Betriebshygiene, erzählt der Unternehmer, habe 300 Säulen abgenommen. Zum Repertoire gehören zwei Säulen- und zwei Spendertypen, „vor allem für Bereiche, wo viel Kundenverkehr herrscht“. Der Automatikspender wird von einem Hersteller in China bezogen; der Armhebelspender hingegen wird als Alternative an der Nevigeser Straße selbst gefertigt. Er sei robuster und werde zum Beispiel gerne von Schaustellern bestellt.

Viele haben nur Provisorien

Für jeden Bedarf die passenden Arbeitsplätze

„Hüdig und Rocholz“ entwickelt und fertigt professionelle Arbeitsplatzsysteme für die Logistik sowie Geschenkpapier-Abroller für dekoratives Verpacken im Einzelhandel. „Wir gestalten Arbeitsplätze, die für jeden Bedarf passend sind – egal, ob Einzelarbeitsplatz oder komplettes Logistikzentrum“, sagt Marc Rocholz.

Das Repertoire umfasst 1526 Katalogartikel. Die Firma hat 53 Mitarbeiter, 754 Vertriebspartner und hat bereits mehr als 100.000 Packtische verkauft.

„Der Markt ist noch riesengroß; wir wollen vor allem die erreichen, die zurzeit lediglich Provisorien haben“, erzählt André Lenz. Der gelernte Werkzeugmechaniker ist Geschäftsführer der Firma „Betriebseinrichtungen Lenz“ mit Sitz an der Bastersteichstraße, ein Planer und Ausstatter für Betriebseinrichtungen und „sehr stark im Bereich der Packtische von ,Hüdig und Rocholz’ unterwegs“. Die anderen Produkte kommen von diversen anderen Herstellern. Zurzeit kümmert sich Lenz aber auch vorzugsweise um den Vertrieb der aktuellen Produkte von „Waki Hygiene“.

Ausprobiert und überzeugt

Mit Rocholz verbindet ihn aber nicht nur Geschäftliches: „Marc und ich sind seit vielen Jahren Freunde und kennen uns schon, seit wir 14 waren.“ Die Resonanz auf die neuen Produkte sei „eigentlich immer positiv: Wenn es einer erst einmal in der Hand gehabt und ausprobiert hat, ist er von der Qualität überzeugt.“