Velbert. Für 739 Mädchen und Jungen in Velbert rückt der erste Schultag näher. Die Polizei hat einige Tipps, wie sie sicher hin und wieder zurück kommen.
Die Sommerferien sind schon zur Hälfte rum, der Schulanfang rückt näher, und es ist allerhöchste Eisenbahn, für die I-Dötzchen einen sicheren, kindgerechten Schulweg auszuwählen und festzulegen. Vor allem aber ihn zusammen mit dem jeweiligen Neuanfänger einzuüben und intensiv zu trainieren. Ja, zu Fuß! Dabei gilt die Grundregel „Der kürzeste ist nicht der sicherste Schulweg“, die Detlef Friese gerne Eltern und Kindern eintrichtert. „A und O ist“, sagt der Verkehrssicherheitsberater vom Bereich Unfallprävention bei der Kreispolizeibehörde Mettmann, „immer nur dort zu queren, wo es gesichert ist.“ Das könne eine Ampel, ein Zebrastreifen oder eine Mittelinsel sein, „und das gibt’s auf allen Schulwegen.“
Für Velbert-Mitte und Neviges zuständig
Der Polizeihauptkommissar wird sich dieser Tage noch einmal ganz genau Gegebenheiten und Umgebung der neuen fünfzügigen Grundschule an der Kastanienallee, hier besonders die Übergänge Rheinland- und Friedrich-Ebert-Straße anschauen. Zum Beritt des Velberters – mit Büro in der Wache Ratingen – gehören Velbert-Mitte und -Neviges. Seine Kollegin Susanne Wulf ist für Tönisheide und Langenberg zuständig.
Sich kurz mal klein machen
Die Eltern müssten Vorbild sein und Verantwortung mitbringen, fordert Friese. „Sie können ihrem Kind ruhig was zutrauen, sollten es aber auch nicht überfordern.“ Hilfreich sei es überdies, selbst einmal dessen Perspektive einzunehmen. Also einfach kurz in die Hocke gehen und sich klein machen: „Da ist schon ‘ne Mülltonne ein absolutes Sichthindernis.“
Corona erschwert die Arbeit
Die Corona-Pandemie hat die gewohnte Arbeit der Polizei durchkreuzt. Es habe keine Radfahrausbildung gegeben, erzählt der 59-Jährige, das gemeinsame Training mit Eltern, Vorschulkindern und Erzieherinnen sei lediglich vom September letzten Jahres bis März möglich gewesen. „Und jetzt seit Juni wieder, aber nur sehr eingeschränkt“. Es laufe ohne Eltern, man dürfe die Gruppen nicht mischen, müsse Betretungsverbote und Abstandsregeln beachten.
4300 I-Dötzchen sind bald unterwegs
Kreisweit beginnt im August für rund 4300 Kinder der so genannte Ernst des Lebens. Die Mädchen und Jungen werden damit nicht nur neue Schüler, sondern auch regelmäßige Verkehrsteilnehmer. Hier in Velbert werden 739 angemeldete Kinder in 32 Klassen eingeschult.
Nicht rennen, aber auch nicht trödeln
Schnell könnten Kinder ja immer, aber Rennen sei verboten, sagt der Experte. Deshalb müsse man unbedingt Tempo rausnehmen, gelte die strikte Regel „Die Kante am Bordstein ist der Stoppstein!“ „Da muss man stehenbleiben und gucken, ob ein Auto kommt, bevor man über die Straße läuft“, erklärt der fünfjährige Julian das Prinzip. Prima verstanden, das sitzt. Oder wie Detlef Friese es formuliert: „Umsichtig und in Ruhe schauen und eigenverantwortlich queren.“ Und dabei weder trödeln noch rennen.
Einüben braucht seine Zeit
Anders ist es, wenn die Sicht auf die Straße behindert ist, etwa durch parkende Autos: „Dann müssen die Kinder zusätzlich zum Stoppstein auch an der Sichtlinie stehen bleiben und sich noch einmal vergewissern, dass kein Auto oder ein anderer Verkehrsteilnehmer kommt“, so die Verkehrssicherheitsberaterin Ilka Steffens. Eltern sollten ihren Kindern erklären, möglichst nur auf dem Bürgersteig zu gehen. „Diesen teilen Sie auf in die so genannte Kinder- sowie die so genannte Straßenseite. Die Kinder können sich leicht merken, dass sie nur auf den Kinderseiten, also nahe der Häuser, gehen sollen.“ Die einfachste Übungsstrecke, empfiehlt Friese, sei eine 30er Zone ohne parkende Autos am Fahrbahnrand. „Einüben geht ja nicht von jetzt auf gleich.“
Kontrolle ist besser
Eltern sollten so lange mitlaufen, „bis sich beide wohl fühlen und keiner Bauchschmerzen haben muss. Und das Kind erst loslassen, wenn man selbst das Zutrauen hat, dass es klappt“, empfiehlt der Berater. Sein Tipp: Später einfach mal hinterhergehen und kontrollieren, wie sich das Kind verhält und ob es auch tatsächlich den besprochenen Weg geht. Prinzipiell sei es ideal, wenn die Kinder selbst liefen, Luft tankten, Bewegung hätten und „Verkehrserfahrung“ sammelten.
Bunt und reflektierend
Und sonst? „Unfallprävention fängt im Kleiderschrank an.“ In der hellen Jahreszeit auffällige Farben, „möglichst knalle bunt“ und mit Reflektoren. „Dazu gerne auch Leuchtwesten oben drüber plus gut reflektierende Tornister“.