Langenberg. Das Dach der Sporthalle Nizzatal in Velbert-Langenberg muss saniert werden. Die Maßnahme ist aber nun auf 2021 verschoben worden.
An der Wand im Büro von Katharina Schmidt und Marc Meyer hängen diverse Fotos von der Sporthalle Nizzatal: Sie zeigen die Fassade im Eingangsbereich und die einzelne Teile des Dachs. „Nicht mehr ganz so schön“ sei das, was die beiden Fachleute vom Immobilienservice der Stadt Velbert da zu sehen bekommen.
„Bei Sonne wölben sich Teile des Dachs nach oben“, erläutert Schmidt, „ein Zeichen dafür, dass es an dieser Stelle bald undicht werden könnte.“ Es müsse „mittelfristig etwas gemacht werden“, sagt die Statikerin. Geld dafür steht zur Verfügung, die Sanierung sollte eigentlich schon bald starten.
Photovoltaik-Anlage auf einem Teil des Daches
Dann sollte auch eine Photovoltaik-Anlage installiert werden, ergänzt Marc Meyer. „Die Stadtwerke haben ein Kataster aller öffentlichen Gebäude um zu schauen, ob sich dort eine solche Anlage lohnt.“ Heißt: Bekommt der Standort auch ausreichend Sonne ab. Die Lage der Halle im Nizzatal ist da nur bedingt geeignet.
Ein Teil des Daches – etwa ein Drittel – liegt aber günstig genug. „Dann kommen wir ins Spiel“, sagt Meyer. „Wir rechnen, ob die Konstruktion hält, wenn das Dach zusätzlich belastet wird.“ Die meisten großen Hallen aus den 1970er Jahren – in dieser Zeit entstand auch die Nizzahalle – seien für die Belastung durch ein Photovoltaiksystem aber gar nicht ausgelegt.
Begrünung hätte Dach zu sehr belastet
Um die Konstruktion zu entlasten, soll bei der Dachsanierung eine spezielle Folie genutzt werden. Die ist leichter als das bisher verwendete Material. „Auf Dachbegrünung verzichten wir aber“, sagt Katharina Schmidt. „Die Erde nimmt Wasser auf, das wird dann zu schwer.“ Also eben die Photovoltaik – und eine neue Entwässerung sowie bessere Dämmung.
Starten sollte die Maßnahme eigentlich schon in diesem Jahr, „aber wir haben auf die Ausschreibung nur ein Angebot bekommen“, erläutert Marc Meyer. „Und das lag fast 100 Prozent höher als unsere Schätzung.“ Deswegen habe die Stadt die Ausschreibung erst einmal aufgehoben.
Neue Ausschreibung geht im Herbst an den Markt
Im September, spätestens im Oktober „gehen wir jetzt erneut an den Markt, dann für 2021, und hoffen auf ein besseres Angebot“, sagt Meyer. Hinzu komme die Coronakrise mit überraschenden Auswirkungen: „Handwerker sind derzeit komplett ausgebucht, Dachdecker etwa“, erläutert Katharina Schmidt.
Viele Menschen hätten durch ausgefallenen Urlaub und andere Folgen der Corona-Einschränkungen offenbar Geld gespart. „Und dann macht man eben was an der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus.“
Sanierung soll zwischen April und Oktober erfolgen
Als Zeitraum für die Sanierung gibt der Immobilienservice April bis Oktober 2021 an. „Eigentlich wollten wir das im den Sommerferien machen, weil wir auch von unten an das Dach dran müssen“, sagt Katharina Schmidt. Da sich diese Arbeiten aber auf den Bereich der Tribünen beschränken, „kann die Halle selbst ja weiter genutzt werden.“
Deswegen gebe es in der Ausschreibung für die Handwerker größeren Spielraum, erläutert Marc Meyer – auch wenn „die Arbeit dann natürlich an einem Stück erfolgen soll und sich nicht über ein halbes Jahr ziehen wird.“
Photovoltaik auf einem Dachdrittel
Auf rund einem Drittel des Hallendachs im Nizzatal wird die Photovoltaik-Anlage installiert. „Die Anlage hat 30 Kilowatt Peak“, erläutert Marc Meyer vom Immobilienservice der Stadt Velbert.
Der produzierte Strom wird hauptsächlich für die Halle genutzt, Überschüsse werden ins Netz eingespeist – „natürlich vergütet“, sagt Meyer.
Dass nur ein drittel des Daches genutzt werde liege daran, „dass der Rest nicht genug Sonne abbekommt, um die Anlage effizient zu betreiben“, so Meyer.