Langenberg. Das Busunternehmen Klingenfuß aus Velbert-Langenberg ist von der momentanen Krise weniger betroffen, weil es mehrere Standbeine gibt.
Reisebus-Unternehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen haben am Mittwoch in Düsseldorf demonstriert, um auf die bedrohliche Lage für die Branche aufmerksam zu machen. „Wir haben allerdings nur noch zwei Reisebusse, uns betrifft das gar nicht so sehr“, sagt dazu Gerda Klingenfuß. „Natürlich haben wir Verluste, weil bis in den Juni viele Fahrten abgesagt worden sind und für die Zeit danach nur wenige Anfragen vorliegen.“ Aber: „Das ist nichts, was uns umbringt.“
Sie sei seit 50 Jahren im Geschäft, sagt Gerda Klingenfuß: „Ich habe immer gesagt, dass ich ein Tausendfüßler bin.“ Anders gesagt: Sie hat ihr Unternehmen auf mehrere Standbeine gestellt. Ein Vorgehen, das sich jetzt in der Krise bewährt.
Hauptaugenmerk liegt auf Linienverkehr
„Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Linienverkehr“, erläutert Klingenfuß. Hier fahren die Busse – und die Anti-Corona-Maßnahmen haben gleichzeitig einen positiven Nebeneffekt, hat die Unternehmerin festgestellt: „Ich habe deutlich weniger Grippekranke in diesem Jahr“, sagt sie. Die Fahrer seien abgeschottet, müssten nicht mehr kassieren „und keiner hustet die mehr an.“
Ein Totalausfall sei allerdings die Fahrschule gewesen, die habe zunächst komplett schließen müssen. Inzwischen sind die Maßnahmen aber gelockert, der Betrieb läuft wieder an. „Wir dürfen auch zeitlich begrenzt digital unterrichten“, sagt Gerda Klingenfuß. „Meiner Meinung wäre das auch etwas für die Zukunft.“ Denn wie sich ein Prüfling letztlich vorbereite, sei doch zweitrangig. „Aber die Vorschriften sehen nun mal Frontalunterricht vor“, sagt die Langenbergerin, „es wäre schön, wenn sich da was bewegen würde.“