Langenberg. . Im Vorstand des Langenberger Bürgerbusvereins hat es Veränderungen gegeben. Zudem blickt der Verein auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück.

Die Jahreshauptversammlung des Bürgerbus Langenberg e. V. in der Vereinigten Gesellschaft war überschattet von zu viel Abschied nehmen in zu kurzer Zeit. Mit Rainer Heinrichs und Helmut Lambertz im letzten Jahr, Gerd Löhr, Peter Schürmann und erst an Ostern Jan Voss, sind Menschen gestorben, deren Namen und Engagement immer in Verbindung mit dem Bürgerbusverein genannt wurden. Zwar hätte sich Jan Voss in der jetzigen Mitgliederversammlung aus seiner aktiven Vorstandsarbeit zurück gezogen, der Abschied von den Kollegen und Kolleginnen war ihm aber nicht vergönnt.

Veränderungen im Vorstand

Seit der Gründung haben die Fahrer mit den Bürgerbussen 1,488 Millionen Kilometer zurückgelegt und 738.715 Fahrgäste transportiert.
Seit der Gründung haben die Fahrer mit den Bürgerbussen 1,488 Millionen Kilometer zurückgelegt und 738.715 Fahrgäste transportiert. © RGB

Es gab außer der Neubesetzung für den dritten Vorsitz in dieser Mitgliederversammlung rege Veränderungen im Vorstand. Vorweg: Gerd Berker als erster und Rainer Stemberg als zweiter Vorsitzender standen nicht zur Wahl. Auch der Kassierer Michael Gnoth war erst im letzten Jahr für die Dauer von vier Jahren in sein Amt gewählt worden. Die Schriftführerin Gitta Röcker wurde für weitere vier Jahre bestätigt. „Das ist unsere Nachtarbeiterin, am nächsten Tag ist das Protokoll da,“ schmunzelte Gerd Berker. In der Tat, wenn in der Regel mittwochs abends die monatliche Fahrerversammlung stattfindet, haben die Fahrer/innen schon kurz darauf sowohl das Protokoll als auch den Dienstplan für den Folgemonat im Posteingang.

Gerd Branzke ist neuer dritter Vorsitzender

Im letzten Jahr wurde Gerd Branzke zum Geschäftsführer gewählt, hatte den Posten allerdings mit Ankündigung nur für ein Jahr übernommen und dankte für das Vertrauen: „Ihr habt es mir leicht gemacht, danke!“ In den letzten Jahren hatte sich der Langenberger als vielseitiges Mitglied entpuppt und sprang häufig ein: neben seiner Tätigkeit als Fahrer führte er die Statistik, war Kassierer und zuletzt jetzt Geschäftsführer. Nach dem er offiziell von diesem Posten zurück trat, wurde er zum neuen dritten Vorsitzenden gewählt.

Dank an die zahlreichen Helfer im Hintergrund

Der 1. Vorsitzende Gerd Berker beim Weihnachtsessen in der Vereinigten Gesellschaft.
Der 1. Vorsitzende Gerd Berker beim Weihnachtsessen in der Vereinigten Gesellschaft. © Ekkehard Viefhaus

Zuvor noch Beisitzer, wurde Ralph Güther in die Position des neuen Geschäftsführers gewählt. Ein Teil seiner Arbeit umfasst die Erstellung des Dienstplanes für den Folgemonat, die er auch gleich im Anschluss an die Wahlen aufnahm. Auf die freie Position des Beisitzers wurde Beate Kröger gewählt. Neben ihr ist außerdem Gerda Klingenfuß Beisitzerin.

Gerd Berker ließ es sich nicht nehmen, auch den vielen anderen Helfern und Helferinnen im Hintergrund zu danken. Für die meisten Langenberger sichtbar, sitzen insgesamt 42 Fahrer am Steuer der beiden Busse, davon zwölf Fahrerinnen: „Damit ist die Merkelquote erreicht.“ Im Hintergrund sieht diese Quote sogar besser aus: Karin Jansen und Andrea Schwarzer rechnen die Fahrscheine ab, Bernd Zwanzig ist für die Statistik und Fotos zuständig: „Ich habe immer Anfang des Monats gleich die Zahlen“, lobte auch hier der Vorsitzende. Mit dem Fahrdienstleitern José Almansa und seinem Vertreter Jochen Neef arbeiten also insgesamt zwei Frauen und drei Männer im Hintergrund.

Der Bürgerbus als Informationsbörse

„Wenn man mit dem Bürgerbus fährt, erfährt man Dinge aus erster Hand, oft auch Dinge, die nicht oder erst später in der Zeitung stehen,“ so haben die ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen auch einen kleinen Vorteil während der Zeit, die sie in den beiden Bussen verbringen. Berker berichtete davon, dass sich die WhatsApp-Gruppe etabliert habe: Hier können sich die Ehrenamtlichen auf kürzestem Wege abstimmen, wenn mal Fahrten getauscht werden müssen.

Einer der größten Vereine in NRW

Schon wer ein oder zwei Fahrten im Monat übernehmen kann und will, ist herzlich willkommen: bei den Fahrerversammlungen – die nächste ist am Mittwoch, 12. Juni, in der Gaststätte „Zum deutschen Ecke“, ab 19.30 Uhr – und beim Fahrerfrühstück im Gemeindezentrum St. Michael am Froweinplatz, wohin Heribert Ressing und der Bürgerbusverein jeden ersten Donnerstag im Monat ab 10 Uhr einladen. Mit insgesamt 16 Diensten pro Woche und 35.049 Fahrgästen im Jahr 2018 ist der Langenberger Bürgerbusverein einer der größten in NRW. Seit der Gründung wurden 1,488 Millionen Kilometer gefahrenen, 738.715 Fahrgäste transportiert und fast 24.767 Fahreinsätze verzeichnet.

Der Bürgerbusverein hat 141 Mitglieder

Jährliche Touren gehören für den Bürgerbusverein dazu. Im Oktober 2018 ging es zum Beispiel nach Aachen.
Jährliche Touren gehören für den Bürgerbusverein dazu. Im Oktober 2018 ging es zum Beispiel nach Aachen. © Bürgerbus-Verein Langenberg

Insgesamt hat der Bürgerbusverein Langenberg e. V. 141 Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 26 Euro, er darf gern freiwillig auch höher ausfallen. Das allein reicht jedoch längst nicht, um die Kosten für die Busse in Form einer Neuanschaffung alle sieben Jahre, Benzin, Wartung und Reparaturen, Schulungen und Fahrnachweise der Fahrer/innen zu finanzieren.

Neben den Einnahmen aus den Fahrkartenverkäufen, den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Förderungen aus Landesmitteln sind daher die Einnahmen aus der Vermietung von Flächen auf und in den Bussen sehr wichtig. Und es gibt immer noch freie Plätze, die Gerd Berker sehr gerne vermieten würde. Interessenten dürfen sich gern bei ihm unter (0 20 52) 25 91 melden.

>>> WSW UNTERSTÜTZEN DEN VEREIN

  • Auch die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) als Konzessionsträger sind eine wertvolle Unterstützung, denn sie stellen vieles Notwendige, wie die betriebsärztlichen Untersuchungen der Fahrer/innen, kostenlos zur Verfügung, laden die Ehrenamtlichen darüber hinaus als Dank für ihre Arbeit einmal im Jahr zu einem Ausflug ein.Berker. Andere Vereine müssten mehr aus eigener Kasse finanzieren.
  • Und obwohl der Bürgerbus selbst schon viel Arbeit mit dem dauerhaften Fahrbetrieb hat, setzen sich die Mitglieder auch für ihren Stadtteil ein: „Wir waren beim Karnevalszug wieder dabei, sind Mitglied in der Soko, haben bei der Eröffnung der Entdeckerschleifen Kuchen im Bürgerhaus verkauft.“ Der Erlös daraus ging in die „Reservekasse“ für die neuen Ortschilder. Außerdem reinigen die Fahrer/innen bei „LA besenrein“ regelmäßig die Haltestellen, schneiden die Sicht blockierendes Grün weg.