Velbert. Tafel Niederberg nimmt wieder ihre Standorte in Velbert in Betrieb. Es gelten Corona-Einschränkungen. Hauslieferungen enden, aber nicht für alle.
Zum Schutz sowohl ihrer Gäste als auch ihrer Mitarbeiter hatte die Tafel Niederberg – Träger ist die Bergische Diakonie – Mitte März wegen der Corona-Pandemie alle sechs Standorte in Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath geschlossen. Jetzt rückt die Wiedereröffnung näher, gehen die Standorte ab Montag, 11. Mai, wieder an den Start. An den gewohnten Normalbetrieb wie zuvor ist allerdings (noch) nicht zu denken; zwecks Prävention einer Covid-19 Infektion gibt es vielmehr Einschränkungen, treffen die Organisatoren z. B. Vorkehrungen gegen Warteschlangen. Zugleich beenden sie offiziell die Hauslieferungen.
Eingeteilt in Buchstaben-Gruppen
Zig Meter lang Schlange stehen, und das „womöglich noch dicht an dicht“, das gehe mal so überhaupt nicht, stellt Renate Zanjani klar: „Es werden keine Nummern mehr gezogen.“ Stattdessen gelten nach Auskunft der Tafel-Leiterin nun für festgelegte Buchstabengruppen individuelle Zeiträume im Halbstundentakt: 12 - 12.30 Uhr Familien bzw. Nachnamen A - D, 12.30 - 13 Uhr von E - H, 13 - 13.30 Uhr sind I - L dran, 13.30 - 14 Uhr folgen M - P und 14 - 14.30 Uhr Q - U sowie schließlich V - Z von 14.30 - 15 Uhr. „Wer zu früh kommt, wird nach Hause geschickt“, sagt Tanja Högström. Der veränderte Ablauf diene dazu, das Ganze in Fluss zu bringen und zu halten, so die Teamleiterin weiter. Schließlich versorge die Tafel Niederberg pro Woche ca. 750 Haushalte bzw. etwa 1500 Menschen.
Fix und fertig vorgepackte Tüten
Fünf Standorte in zwei Städten
Die Tafel Niederberg hat in Velbert und Heiligenhaus fünf Standorte, die sie an folgenden Tagen betreibt: dienstags in Velbert-Mitte in der ehemaligen Kita St. Joseph, Friedrichstraße 320, und in Heiligenhaus, Rheinlandstraße 26, mittwochs in Velbert-Mitte am Berg bei der ev. Kirchengemeinde Dalbecksbaum in der Apostelkirche, Jahnstraße 1, donnerstags in Neviges, Schaesbergstraße 2 - 4, und freitags in Langenberg bei der ev. Kirchengemeinde Langenberg, Kreiersiepen 7.
Die Öffnungszeiten sind einheitlich und regulär jeweils in der Zeit von 12.30 bis 14.30 Uhr. Wichtig: Davon abweichend sind aktuell die unterschiedlichen Zeiträume für die Buchstabengruppen zu beachten und einzuhalten!
Zwecks Beschleunigung bereiten die Helfer jetzt überdies vorgepackte Tüten mit haltbaren Lebensmitteln vor. Das Aussuchen beschränkt sich beim Einkauf dadurch auf frische Waren wie Obst, Salat, Gemüse oder Brot; es gibt auch nur noch einen so genannten Übergabe-Punkt. Das warme Mittagessen fällt vorerst weiter aus. Letztlich sind den Tafel-Verantwortlichen vier Punkte ganz wichtig: Es gilt Mund-Nasen-Schutz-Pflicht an allen Standorten; notfalls tut’s statt Maske auch ein Schal. Anderthalb Meter Sicherheitsabstand nebst Markierungen und Begrenzungen einhalten. Beim Betreten der Räume, in denen sich beim Einkaufen „maximal drei bis vier“ Gäste (Zanjani) aufhalten dürfen, den Desinfektionsspender für die Hände benutzen. Und schließlich „nur Lebensmittel – kein Mittagessen“.
Hygiene und Sicherheit zählen
Alle Abläufe seien auf den Prüfstand gekommen und würden den notwendigen Veränderungen zur Sicherheit und Hygiene angepasst, berichtet Högström beim Ortstermin im zentralen Tafel-Lager an der Heidestraße. Wobei die Tafel hier ohnehin schon recht hohe, aufwändige Standards umsetzt. Alle Standorte bräuchten genügend Materialien und Vorrichtungen, um die Neuerungen umsetzen zu können.
Viel Geld zusätzlich ausgegeben
Die kontaktlosen Hauslieferungen werden grundsätzlich eingestellt. Das habe einerseits finanzielle Gründe, erklärt Zanjani. So habe man seit der Schließung der Standorte zusätzlich für Lebensmittel sowie für Hygiene 13.500 Euro ausgegeben. Genau dafür habe man die (zweckbestimmten) Geld- und Sachspenden gerne eingesetzt. Der zweite Grund sei, dass Studierende für Ehrenamtler eingesprungen seien, die sich nunmehr wieder um ihr Studium kümmerten.
Viele gute Erfahrungen
In diesen sieben Wochen, so die Bilanz, seien insgesamt 692 Haushalte mit frischen und haltbaren Lebensmitteln beliefert worden. „Wir haben in dieser schwierigen Zeit viele gute Erfahrungen gemacht und berührende Begegnungen gehabt. Wir erfuhren Dankbarkeit und Anerkennung von unseren alten und neuen Tafel-Gästen. Sie freuten sich, dass wir auch in diesen Zeiten verlässlich für sie da waren.“
Lieferung kommt zum Wochenende
Ab dem 23. Mai gibt es ausdrücklich nur noch für drei wie folgt definierte Kunden-Gruppen eine Hauslieferung: Senioren, Menschen mit chronischen Erkrankungen und solche mit eingeschränkter Mobilität. Möglich ist das an jedem zweiten und vierten Samstag im Monat nach telefonischer Anmeldung unter 02051 2595-192. Man muss sich allerdings entscheiden: Entweder am Standort mit Tafel-Karte einkaufen oder aber liefern lassen. Beides geht nicht.