Neviges. Der frühere Wallfahrtsleiter von Neviges Pater Hubertus Hartmann starb im Alter von 90 Jahren. Sein Humor und vieles mehr bleiben unvergessen.

Er war beliebt wegen seines Frohsinns und seines unerschütterlichen Humors. Viele strömten auch deshalb jedes Jahr zur Hubertusmesse in den Dom, weil sie sich auf ein Wiedersehen mit Pater Hubertus freuten. Die Messe im November 2019 war seine letzte: Pater Hubertus, der frühere langjährige Wallfahrtsleiter in Neviges, ist tot. Er starb am 23. April im Alter von 90 Jahren in Dortmund im Bruder Jordan Haus. In dem Alten- und Pflegeheim verbringen unter anderem hochbetagte Franziskaner aus vielen Bruderschaften ihren Lebensabend. Pater Hubertus, der seit 2013 in der Dortmunder Franziskus-Gemeinde als Seelsorger tätig war, musste 2018 krankheitsbedingt auf die Pflegestation umziehen. Er starb am 23. April unerwartet nach einem kurzen Krankenhaus-Aufenthalt. Langes Siechtum und qualvolles Leiden, so die Dortmunder Franziskaner, seien ihm erspart geblieben.

Eine rheinischer Frohnatur mit Tiefgang

Die Nevigeser liebten vor allem seine rheinische Frohnatur: Sein unerschütterlicher Humor blitzte auch noch hervor, als er auf der letzten Hubertusmesse zu seinen Nevigesern sprach: „Ich bin allerdings schon über das Verfallsdatum hinaus. Wer 90 wird, hat selber schuld.“ Er schloss damals mit den Worten: „Ich möchte mit großer Dankbarkeit auf das zurück blicken, was mir das Leben geschenkt hat. Und ich möchte es hier sagen, in meinem lieben Neviges.“

Er liebte die Musik und die Chöre

Sein letzter Auftritt in Neviges: Pater Hubertus (li.) sprach auf der Hubertusmesse zu „seinen lieben Nevigesern“.
Sein letzter Auftritt in Neviges: Pater Hubertus (li.) sprach auf der Hubertusmesse zu „seinen lieben Nevigesern“. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Pater Hubertus wurde am 30. November 1929 in Köln geboren. Am 21. September 1964 wurde er in Rietberg in das Noviziat der Franziskaner aufgenommen; in der Feierlichen Profess band er sich am 6. Januar 1968 endgültig an die Bruderschaft. Nach dem Studium in Mönchengladbach und Köln weihte ihn Joseph Kardinal Frings am 21. Juni 1968 im Kölner Dom zum Priester. An vielen Orten des Rheinlandes war Pater Hubertus als Seelsorger und Lehrer tätig, in Neviges leitete er von 1988 bis 1995 die Wallfahrt. Pater Hubertus liebte die Menschen – und auch die Musik. Hier besonders die „musica sacra“ und den Chorgesang. So war er Ehrenmitglied von neun Chören, unter anderem dem Rhythmus Chors Neviges, dem Polizeichor Köln, und der Schola Cantorum Hattingen.

Viele vermissen einen guten Freund

Zu den vielen Nevigesern, die ihn vermissen werden, gehört auch Lothar Häger, ehemaliger Chorleiter des Fanfarencorps Neviges 1957 und Mitbegründer der seit 1988 bestehenden Hubertusmesse: „Das geht mir unheimlich an die Nieren, er war einer meiner besten Freunde.“ Nach der letzten Hubertusmesse hatte sein Fanfarencorps auf dem Domplatz zu Ehren der scheidenden Franziskaner, die ja das Kloster verlassen mussten, ein besonderes Ständchen gegeben. „Als wenn ich es geahnt hätte“, so Lothar Häger traurig. Der Titel lautete: „Nehmt Abschied, Brüder“.