Velbert-Mitte/-Langenberg. Auch Auswahl und Standort schneiden gut ab: Der Markt in Velbert-Mitte wird zumeist geschätzt. Durch Corona ändert sich zurzeit aber so Einiges.
„Spargel, frischer Spargel!“ tönt es über den Offersplatz in Velbert. Da muss man nicht lange überlegen und weiß direkt, was hier los ist. Jeden Freitag ist nämlich Markttag in Velbert-Mitte. Mehr als ein Dutzend Stände verteilen sich über den gesamten Platz. Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen jedoch fast nur Lebensmittel verkauft werden, so genannte Kurzwarenstände können ihre Waren nicht anbieten. Doch die Auswahl an Lebensmitteln bleibt groß: von Backwaren über Fleisch und Käse bis hin zu Obst- und Gemüse findet sich hier alles. Das freut auch die zahlreichen Kunden, die sich am Morgen aus dem Haus trauen.
Deutsche Marktgilde organisiert in Velbert
Seit Anfang April hat der Markt jetzt einen neuen Betreiber, nunmehr organisiert die Deutsche Marktgilde die Wochenmärkte in Velbert. Doch für Händler und Kunden ändert sich dem Vernehmen nach kaum was. „Im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten“, erklärt Nico Sprenger. Er verkauft verschiedene Fleischwaren, und das schon seit etwa drei Jahren hier in Velbert. Gewürzhändlerin Martina Merks ergänzt, „Die Betreiber können auch nur wenig ändern.“ Sie hat schon über 30 Jahre Erfahrungen auf diversen Märkten gesammelt, steht jedoch erst seit vier Wochen in Velbert. Besonders am Velberter Markt gefällt Merks die „schöne Lage direkt an der Fußgängerzone“.
Lob für den Vorgänger
Feierabendmarkt nach Ostern ist abgesagt
Im Stadtgebiet gibt es fünf Märkte, die über die Woche verteilt stattfinden. Die Wochenmärkte dauern immer von 7 bis 13 Uhr: In Velbert-Mitte dienstags und freitags sowohl auf dem Platz Am Offers als auch Am Berg, in Langenberg mittwochs und samstags am Froweinplatz und in Neviges donnerstags in der Fußgängerzone Elberfelder Straße.
Eine Besonderheit ist der Feierabendmarkt. Dieser findet prinzipiell jeden dritten Donnerstag im Monat statt von 16 bis 21 Uhr auf dem Platz Am Offers. Der Termin am 16. April musste jedoch abgesagt werden.
Der Meinung ist auch Petra Lücke, die heute mit ihren beiden Söhnen Johann und Justus auf dem Markt einkaufen ist. „Der Vorbetreiber hat das gut aufgepäppelt“, meint Lücke im Hinblick auf den jüngsten Wechsel. „Ich hoffe das bleibt so.“ Ein großer Vorteil für sie sei, dass der Markt gut fußläufig erreichbar sei. Seit letztem Jahr findet der Markt nämlich nicht mehr vor dem Rathaus statt, sondern im Herzen der Innenstadt. „Die Kinder gehen auch immer gerne mit, an manchen Ständen gibt es dann eine kleine Belohnung“, erzählt sie lachend. Der jüngere der beiden Söhne, Justus, hält schon stolz ein buntes Osterei in der Hand, welches er bekommen hat. Auch Johann meint auf die Frage, wie es ihm gefalle, „Gut!“, und warum? „Wegen der Bäckerei.“
Große Auswahl an Produkten
Dass der Markt auf dem Offersplatz sehr gut ankommt, scheint unumstritten zu sein, auch andere Kunden freuen sich über den Standort und die Auswahl, dazu gehört auch Ingo Fehlhaber. „Das ist mittlerweile sehr schön gemacht hier an der Alten Kirche. Es gibt viele Stände und eine große Auswahl an Produkten“, freut sich der Stammkunde. Teilweise fehle nur die Resonanz der Leute. Dafür gebe es jedoch auch eine einfache Erklärung, wissen die Händler. Martina Merks: „In der Woche sind die Leute zu den Marktzeiten normalerweise arbeiten“, so komme es dazu, dass eher ältere Menschen den Markt besuchen würden. Die Schwierigkeit liege also schlichtweg in der Uhrzeit.
Kleiner und beschaulicher, aber voll
Beim Samstagsmarkt in Langenberg geht es ein bisschen kleiner und beschaulicher zu. Aber nur weil es weniger Stände gibt, heißt es nicht, dass auch zwingend weniger Leute da sind. Zwischen den ganzen Kunden haben die Händler kaum Zeit, samstags ist nun mal besonders viel los.
Veränderungen durch Corona-Pandemie
Die Corona-Krise hat in vielfacher Hinsicht Auswirkungen auf die Wochenmärkte. Jetzt, wo die Leute nicht mehr oder ganz oft nur noch von zu Hause aus arbeiten, verändert sich das Publikum. Fleischhändler Sprenger stellt fest: „Es gehen auch mal die Leute einkaufen, die sonst berufstätig sind.“ Im Endeffekt sei es auch sicherer auf dem Markt einzukaufen. Man sei an der frischen Luft und es sei einfacher einen Mindestabstand zu den anderen Kunden einzuhalten.
Beim Einkaufen an der frischen Luft
„Da kann man sich auch mal wegdrehen, wenn einem jemand zu nah kommt.“ „Die Leute gehen lieber auf dem Markt einkaufen, an der frischen Luft ist es besser“, kommentiert Kordula Pfaff. Während Gemüsestände wie der von Kordula Pfaff in Langenberg steigenden Umsatz verzeichnen, ist es beim Gewürzstand von Martina Merks genau umgekehrt. „Die Leute kaufen gezielter ein, besonders Gewürze sind dann da nicht so gefragt.“ Soweit zu beobachten, halten sich die Käufer vorbildlich an die geltenden Vorschriften. Mindestabstand? Muss sein. Mundschutz und Händehygiene? Wird ebenfalls eingehalten.