Velbert. Die Stadt Velbert vergab jetzt die Märkte für die kommenden zwei Jahre. Für die großen Märkte gab es allerdings auch nur einen einzigen Bewerber.

Die vier Velberter Wochenmärkte werden künftig wieder von der Deutschen Marktgilde betrieben. Dies teilte die Stadt Velbert jetzt mit. Die Regelung gilt ab dem 1. April für insgesamt zwei Jahre.

Die Deutsche Marktgilde war der einzige Bewerber, lediglich für den Markt am Berg gab es mit Frank Peglau einen Mitbewerber, der jedoch im Losverfahren unterlag. Peglau hat den Markt am Berg bereits seit einigen Jahren betrieben, vor gut einem Jahr waren der Markt in Mitte und in Langenberg hinzugekommen. Der Markt in Neviges wurde schon bislang von der Deutschen Marktgilde betrieben. Die Vergabe der Märkte ist ein Geschäft der laufenden Verwaltung und wird vom Ordnungsamt entschieden.

Ehemaliger Betreiber hat sich nicht mehr beworben

Erneut beworben um die Märkte in Mitte und Langenberg hat sich Peglau, der einen Obst- und Gemüsehandel betreibt, nicht. „Ich wollte nicht mehr. Der Aufwand, die Märkte zu betreiben, ist einfach zu groß neben meinem normalen Geschäft“, sagte Peglau im WAZ-Gespräch. Da gelte es die Markthändler zusammen zu halten, für Ersatz zu sorgen,. wenn einer ausfalle und auch neue Anbieter anzuwerben. „Es war schon sehr arbeitsintensiv, andere Märkte zu bereisen und für die Velberter Märkte zu werben“, sagt Peglau.

Vor allem Metzger sowie Verkäufer von Käse und Molkereiwaren seien rar und so gut wie nicht zu bekommen. Manche Händler seien interessiert gewesen nach Velbert zu kommen, hätten sich beispielsweise den Samstagsmarkt in Langenberg angesehen, hätten dann aber wegen des geringen Gesamtangebots wieder Abstand von einem Wechsel genommen und seien ihrem alten Markt treu geblieben. Und auch für den Markt am Offers werde es zunehmend schwerer, Ersatz für ausscheidende Händler zu finden, erklärt der ehemaliger Marktbetreiber.

Bürgermeister Dirk Lukrafka (l.) und Marktchef Frank Peglau freuten sich über die Eröffnung des Marktes auf dem Offersplatz.
Bürgermeister Dirk Lukrafka (l.) und Marktchef Frank Peglau freuten sich über die Eröffnung des Marktes auf dem Offersplatz. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Attraktive Märkte

Dabei hatte es Peglau geschafft, den Markt in Velbert-Mitte wieder merklich attraktiver zu machen, nachdem er vom Rathausplatz auf den frisch sanierten Offersplatz umgezogen war. Es gab deutlich mehr Händler und auch das Ambiente gefiel den Marktbesuchern erklärtermaßen besser. Den Langenbergern gefiel ihr Markt ebenfalls deutlich besser. Sie lobten das erweiterte Angebot.

Von Corona-Krise betroffen

Doch gerade in den Zeiten der Corona-Krise ist Peglau erleichtert, dass er sich nun voll auf sein eigenes Unternehmen konzentrieren kann. Mit seinem Obst- und Gemüsehandel beliefert er in normalen Zeiten Schulen, Kindergärten, Kantinen und Restaurants mit leckeren und gesunden Vitaminen. Doch diese Einrichtungen sind momentan alle geschlossen, hier lässt sich also kein Geld verdienen. Peglau hat vor seinem Unternehmen in der Schwanenstraße nun einen provisorischen Marktstand aufgebaut und hofft, dass die Kunden den Weg zu ihm finden. Außerdem bietet Peglau einen Lieferservice für Obst und Gemüse an.

Die Markttage bleiben unverändert

Die Markttage bleiben trotz des Wechsels des Betreibers unverändert. Auf dem Froweinplatz in Velbert-Langenberg findet der Markt somit weiterhin mittwochs und samstags statt, in der Elberfelder Straße in Velbert-Neviges donnerstags und an beiden Standorten in Velbert-Mitte (Platz Am Offers und Am Berg) dienstags und freitags.

Die Deutsche Marktgilde

Seit mehr als 30 Jahren organisiert die Deutsche Marktgilde Wochenmärkte. An 125 bundesweiten Standorten betreibt die Gilde bereits 200 Märkte.

Mehr als 3000 Händlerinnen und Händler arbeiten in jeder Woche fest mit ihr zusammen. Der Name „Marktgilde“ wurde in Anlehnung an die „Gilden“ des Mittelalters gewählt – Zusammenschlüsse von Kaufleuten einer Stadt oder einer Gruppe fahrender Händler zum Schutz und zur Förderung gemeinsamer Interessen (ähnlich den „Zünften“ der Handwerker).