Neviges. Ein aufregendes Jahr liegt Sebastian II und Janette I. dem Königspaar der Hardenberer Schützen. Vor dem Königsabend ist jetzt noch viel zu tun.
Ja, es war ein herrliches, ereignisreiches Jahr. Da sind sich Sebastian II., Schützenkönig der Hardenberger, und seine Königin Janette I. einig. Die Feste anderer Vereine besuchen, Hof halten und natürlich auch selbst die Ärmel hochkrempeln und mitanfassen. „Da steckt auch ganz schön viel Arbeit hinter“, meint Janette I. (27) und nennt als Beispiele das Gesellschaftsschießen oder den Schützen-Filmabend. Und an den Wochenenden für den Verein häufig „auf Jück zu sein“, das ist zuweilen auch ganz schön anstrengend.
Viel Arbeit für den Königshof
Jetzt aber fiebern die Hoheiten erstmal einem weiteren Höhepunkt ihrer Amtszeit entgegen: „Der Königsabend, das ist sein Fest“, sagt Janette Baron und lächelt ihren König an. Sebastian Rohles, der schon einmal Schützenkönig war, nickt und strahlt über beide Backen. Sechs Vereine werden am Samstag, 14. März, im Schützenhaus an der Elberfelder Straße erwartet. Dann wird geschwoft bis spät in die Nacht, auch Gäste aus Neviges sind willkommen. Doch vorher hat der gesamte Königshof noch ordentlich zu tun.
Der Saalschmuck ist Frauensache
„Jetzt am Mittwoch trifft sich erstmal der Königshof mit dem Festausschuss zum Schmücken“, erzählt Angelika Rohles, Mutter des Königs und Ehrendame, und Vater Hans Rohles ist Adjutant. Sie unterstützen das Königspaar gemeinsam mit Ehrendame Bianca Goedki und Andreas Michalschyk, dem zweiten Adjutanten. „Der Saal ist Frauensache und die Decke oben gehört den Männern“, meint die 66-Jährige fidel. „Also, die Gardinen müssen manchmal gewaschen, aber auf jeden Fall durchgesehen werden. Wir bügeln die dann, bestellen auch den Blumenschmuck.“ Die Männer gehen derweil „unter die Decke“, befestigen die Girlande mit den vielen Wimpeln. Was die Kleiderfrage für den großen Abend betrifft, sind die Herren ganz klar im Vorteil – vorausgesetzt, sie haben ihre Figur gehalten.
Einst kam der Maßschneider nach Neviges
„Wer einmal geschossen hat, der hat auch eine Uniform“, meint Hans Rohles. Maßangefertigt natürlich. Der 71-Jährige kann sich noch an Zeiten erinnern, als ein Spezial-Schneider aus Bochum eigens mit Maßband und Stoff nach Neviges kam: „Das lohnt sich jetzt nicht mehr, wir sind ja nicht mehr so viele und auch alle ausgerüstet.“ Die Damen dagegen kleiden sich auch mitten in der Amtszeit schon mal gerne neu ein, so freut sich Janette I. auf ein Ballkleid in Dunkelblau.
Schützen helfen einander
Auch Gäste sind willkommen
Beim Königsabend am Samstag, 14. März, 19.30 Uhr im Schützenhaus an der Elberfelder Straße sind alle Bürger aus Neviges willkommen. Der Verein hat einen DJ engagiert, es soll ordentlich gefeiert werden.
Die Hardenberger Schützen bestehen seit 1656. Zurzeit hat der Verein 270 Mitglieder. Janette Baron ist Jugendwartin der erfolgreichen Jugendabteilung.
Ist man als König eigentlich nach der Amtszeit pleite? „Ach, Karneval ist schlimmer“, meint Ehrendame Angelika und winkt ab. Bei den Schützen gebe es ja Unterstützung von den anderen, und beim Schießen werde immer für den neuen König gesammelt: „Damit überlebt man schon mal die ersten Schützenfeste“, erzählt die junge Königin, die von Sebastian II. auserkoren wurde. Schließlich sind die Zwei ein gut bewährtes Team, waren schon mal Ehrendame und Adjutant.
König packt Tombolakörbe
Doch zurück zum Königsabend. „Wir haben schon ordentlich eingekauft für die Tombola“, sagt Königin Janette, derweil packt ihr König gerade Spaghetti und Tomatensauce für den Nudel-Korb ein. Insgesamt gibt’s 15 Motto-Körbe zu gewinnen, nicht nur „Hüftgold“, es gibt auch exotisches Obst, in manchen steckt einiges für die Schönheit. Auf den Königsabend freut sich jetzt der ganze Verein. Und die Rohles, die können sich ein Familienleben ohne die Hardenberger kaum vorstellen. „Ich bin quasi da hineingeboren“, meint Ehrendame Angelika, „und ich habe mich drauf eingelassen“, lacht Vater Hans Rohles. Beim „drauf einlassen“ hat er es ordentlich krachen lassen: Vierfacher König, ein Mal Kaiser – das soll ihm mal einer nachmachen.