Langenberg. Die Arge Velberter Bürgervereine spendet an die Kita Am Wiemhof in Velbert-Langenberg. Und die Erzieherinnen investieren in spezielles Spielzeug.
Ein ganzer Raum der Kita Am Wiemhof ist mit Holzbausteinen übersäht. 2000 Stück sind es insgesamt, davon sind viele in den drei hohen Türmen verbaut, die eindrucksvoll beweisen, wie fesselnd ein ganz einfaches Stück Holz sein kann. Emma (5) ist ganz konzentriert und verrät: „Es macht Spaß, dass man so hohe Türme bauen kann.“ Auch Mathilda (6) lässt sich nicht dazu bewegen, einen der Türme zum Einstürzen zu bringen: „Mir macht das Aufbauen am meisten Spaß.“
Bewegungskindergarten hat eine Spende erhalten
Der Bewegungskindergarten, dessen Träger der Verein für Langenberger Kinder ist, hat von der Arbeitsgemeinschaft Velberter Bürgervereine eine Spende bekommen. Birgit Koppelmann erinnert sich, dass sie die 400 Euro in einem Micky-Maus-Strumpf in Scheinen und Münzen überreicht bekam. Nun sollten sich also der BV-Vorsitzende Wolfgang Werner und Kassiererin Doris Hütteroth anschauen, wie das Geld in Bewegung umgesetzt wurde.
Auch Christa Meßelken ist dabei, sie hat bis letztes Jahr die Kita geleitet, engagiert sich nun ehrenamtlich für den Verein, dessen fast 200 Mitglieder sowohl Eltern von derzeitigen als auch ehemaliger Kitakinder sind. Die Kita am Wiemhof ist konfessionsfrei, ist aktiv im Langenberger Familienzentrum und feierte vor zwei Jahren ihr zehnjähriges Bestehen.
Kindergarten hat zwei Gruppen
Der Kindergarten ist zweizügig mit Bären- und Tigerentengruppe, mit je 22 Kindern und beschäftigt insgesamt sieben Vollzeitfachkräfte. Die Kita nimmt jährlich zehn Kinder ab zwei Jahren auf und war landesweit eine der ersten, die aus einer Elterninitiative heraus gegründet wurde. Interessiert hören Hütteroth und Werner den Ausführungen zu, letztlich freuen sie sich, dass das Geld so gut angelegt ist: „Es gibt ein so genanntes Arge-Schwein, ein Sparschwein, dass bei den Delegiertenversammlungen rundgereicht wird“. Werner führt aus, dass man sich alle zwei Monate treffe und der Jahresertrag „noch geglättet wurde.“
„Seit 2005 sind wir Bewegungskindergarten“, erzählt Koppelmann. Weshalb das Geld auf Anregung aus der Elternschaft in Bewegungsspielzeuge investiert wurde: in die Steine und zwei Star Rider, die vor allem durch einen speziellen Antrieb begeistern – sie werden nur über eine Pendelbewegung des Lenkers angetrieben und gelenkt. Der positive Spielnebeneffekt: Die linke und die rechte Gehirnhälfte werden gestärkt.
Die Erwachsenen sind von den Spielsachen auch begeistert
Verein als „Mutti hat frei“ gegründet
Den Verein Langenberger Kinder gibt es seit gut 45 Jahren, damals mit dem Motto „Mutti hat frei“ gegründet. Im Januar 1997 entstand daraus die heutige Kita.
Christa Meßelken ist seit 1980 dabei. „Mutti hat frei“ konnte Mutti nur an zwei Tagen nutzen, da die Nachfrage so groß war, dass es Listen gab, welche Mutti an welchem Wochentag frei bekam.
Linus (6) baut lieber, dennoch hat er auch die Fahrzeuge ausprobiert: „Es fährt sich gut, ich kenne das zwar nicht, aber gut.“ Wolfgang Werner macht es ihm nach und ist genauso angetan. „Die Kapla-Steine sind der Renner bei den Kindern, wir konnten 2000 Steine kaufen“, freuen sich Koppelmann und Meßelken. „Bewegung und Motorik gehören zu unserem obersten Angebot. Da stecken ganz viele Erfahrungswerte drin“. Ganz leicht würden die Kinder beim Bauen auch physikalisches und mathematisches Verständnis entwickeln, auch das soziale Miteinander werde gefördert.
Die beiden Erwachsenen sind völlig begeistert. „Es ist nichts Vorgefertigtes, die Kreativität wird gefördert“, führt Meßelken weiter aus. „Wir suchten etwas, das die Kinder auch drinnen benutzen können.“ Einer der Türme ist kunstvoll in sich verdreht, daneben stehen zwei kleinere und Koppelmann setzt zum Abschluss eine Antenne auf das Dach des Turms in der Senderstadt.