Langenberg. . Der plötzliche Herztod eines Sportlers animierte die Langenberger SG dazu, mit Mitteln aus dem PS-Sparen einen Defibrillator anzuschaffen.

Ein tragischer Todesfall war die Initialzündung: „Ich habe mir gedacht: Zumindest in unserem Vereinsheim soll so etwas Schlimmes nie passieren“, sagt Bernd Feldbusch. Das, was der Geschäftsführer der Langenberger Sportgemeinschaft (LSG) hier „so etwas Schlimmes“ nennt: Es war der plötzliche Herztod eines 51-jährigen Langenbergers beim Sport im Frühjahr dieses Jahres. Das, womit man so etwas im eigenen Vereinsheim im Wiemhof verhindern will, hängt seit dieser Woche unübersehbar an der Wand, neben dem Gymnastikraum.

„Es hat uns schon sehr betroffen gemacht, als es im Frühjahr auf dem Tennisplatz zu diesem tragischen Unglücksfall kam“, blickt Feldbusch zurück. Beim Training der LSG-Tennisabteilung erlitt ein 51-jähriger Spieler einen Herzinfarkt auf dem Court. Eine Herzattacke, bei der jede Hilfe zu spät kam: Der 51-jährige starb an den Folgen des Infarkts.

Knapp 200 Euro kostet die Anschaffung

So ähnlich wie hier funktioniert auch der Defibrillator, den die LSG nun angeschafft hat.
So ähnlich wie hier funktioniert auch der Defibrillator, den die LSG nun angeschafft hat. © Uwe Möller

„Vielleicht hätte er ja gerettet werden können, wenn dort so ein Gerät gewesen wäre“, sagt Feldbusch, und deutet auf den gelben, kaum mehr als 20 mal 25 Zentimeter großen Kasten an der Wand. Mit einem Stromstoß soll er ein ins Flimmern oder akut stehengebliebenes Herz wieder zum Schlag im richtigen Takt animieren, der Defibrillator. „Nach dem Todesfall auf dem Tennisplatz habe ich gedacht: So etwas muss man unbedingt haben“, sagt Bernd Feldbusch.

Und so machte er sich auf die Suche nach Sponsoren, um den knapp 2000 Euro teuren elektronischen Lebensretter für die LSG anschaffen zu können. Unterstützung fand er bei der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV): Aus ihrem PS-Fördertopf unterstützte sie den Kauf des „Defibtech Lifeline“ Defibrillators.

Sponsoren lassen sich Einsatzort zeigen

Bei einem Ortstermin ließen sich die Sponsoren nun zeigen, wo das Gerät künftig in Einsatz kommen soll. Das heißt: „Eigentlich hofft ja niemand, dass es tatsächlich mal benötigt wird“, sagt Holger Kleine, stellvertretender Leiter der Sparkasse HRV, der gemeinsam mit Sabine Möbbeck, Leiterin der Sparkasse Langenberg, an den Wiemhof gekommen war.

Und noch jemand war zu diesem Ortstermin erschienen: Christa Meßelken und Birgit Koppelmann, Leiterin bzw. stellvertretende Leiterin der Kita Am Wiemhof. Soll doch das Gerät künftig auch der Kita, die im selben Haus untergebracht ist, ebenfalls zur Verfügung stehen. „Schließlich sind wir ja auch eine zertifizierte ,Bewegungs-Kita’ und die LSG ist unser Kooperationspartner“, erläutert Christa Meßelken, warum sich die Zusammenarbeit auch in Sachen Defibrillator wie von selbst anbot.

So funktioniert der Defibrillator

150 Joules haben die Stromstöße, mit denen der „Defibtech Lifetime“ Erwachsene reanimiert.

Für Kinderherzen reduziert das Gerät den Wiederbelebungsimpulse auf 50 Joules.

Die Batterieeinheit, die das Gerät betreibt, hat eine Lebensdauer von acht Jahren.

Um jederzeit betriebsbereit zu sein, führt das Gerät sogar tägliche Selbsttests durch.

Mitarbeiter schulen Übungsleiter

In den kommenden Tagen nun sollen Mitarbeiter beider Einrichtungen ausgebildet werden, um das Gerät auch sicher bedienen zu können. „Bei uns werden alle Übungsleiter, die ja ohnehin eine Erste-Hilfe-Ausbildung haben, die alle zwei Jahre aufgefrischt wird, von der Herstellerfirma direkt im Umgang mit dem Gerät unterwiesen. Von der Kita Am Wiemhof werden sich die beiden Sicherheitsbeauftragten den Umgang mit dem ,Defi’ erklären lassen“, sagt Feldbusch.

Wobei: „Eigentlich kann man da fast gar nichts falsch machen – wir haben ja extra ein Gerät gewählt, das auf einem Display genau zeigt, was im Ernstfall zu tun ist“, sagt Bernd Feldbusch. Und um auch eventuelle Verständigungsprobleme auszuschließen, kann das rund 1,4 Kilogramm schwere Gerät alle Kommandos sogar in etlichen Sprachen ausgeben. Wobei man sich bei LSG und Kita natürlich wünscht, sich davon nie wirklich überzeugen zu müssen.