Kreis Mettmann. Die Kreispolizei Mettmann hat ihren Jahresbericht 2019 vorgestellt. Und da gibt es viel Positives bei der Verbrechensstatistik zu vermelden.

Normalerweise herrscht ja eher nur verhaltene Freude bei der Präsentation von Verbrechensstatistiken. Das ist aktuell aber bei Landrat Thomas Hendele (CDU) anders. Denn als er am Montag den Jahresbericht der Kreispolizei 2019 vorstellte, sagte er in seiner Funktion als oberster Dienstherr der Polizeibehörde: „Das ist eine Nachricht, die mir Freude macht. Dies ist die beste Kriminalitätsstatistik der letzten Jahrzehnte.“ Dafür gebe es auch einige gute Gründe.

Vier Prozent weniger Straftaten als 2018

So wurden im vergangenen Jahr kreisweit 26.844 Straftaten gemeldet – rund vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das ist auch die Fortführung der rückläufigen Verbrechenszahlen der vergangenen Jahren: Noch 2013 wurden knapp 33.900 Straftaten im gesamten Kreis registriert. Und so kommentierte der Landrat: „Das ist eine außerordentlich beglückende Entwicklung und sagt auch etwas über die Sicherheit der Bürger aus.“

So gab es dann auch in fast allen Kriminalitätsbereichen zum Teil stark sinkende Zahlen. Beispiel Wohnungseinbrüche: In diesem Bereich wurden 619 Fälle gemeldet – ein Minus von über 20 Prozent im Vergleich zu den 787 Fällen im Jahr zuvor. Auch bei Diebstählen (8926 Fälle, minus 12,75 Prozent) sowie bei Tötungsdelikten (von zwölf auf vier) sind die Zahlen deutlich gefallen. Und im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern war ein Rückgang von knapp 30 Prozent auf 33 Fälle zu verzeichnen.

Deutliche Zunahme aber bei Computerkriminalität

Eine deutliche Zunahme wurde hingegen bei Computerkriminalität (612 Fälle, plus 180 Prozent) und Vermögens- und Fälschungsdelikten „wie dem Enkeltrick oder dem Trickbetrug durch falsche Polizisten“ (4564 Fälle, plus knapp 13 Prozent) registriert. Dies sei aber eher wenig überraschend. „Gerade Internetkriminalität ist eine Entwicklung der Zeit, dass etwa Menschen auf dubiose Online-Händler hereinfallen“, so Hendele. Und Straftaten gegen ältere Bürger, die beispielsweise falschen Polizisten hohe Geldbeträge übergäben oder vermeintliche Stadtwerke-Mitarbeiter sorglos in ihre Wohnung ließen, seien ein „einträgliches Geschäftsfeld“.

Warum die Zahl der Straftaten insgesamt immer weiter rückläufig ist, ist nicht ganz klar. Sicherlich spiele eine gestiegene Aufklärung der Bevölkerung durch die verstärkte Präventionsarbeit der Polizei eine Rolle. So hätten Polizeibeamte im vergangenen Jahr rund 10.000 Hausbesuche gemacht. „Auch die Info-Mobile der Polizei, die wir in die Kommunen des Kreises schicken, werden dazu beigetragen haben“, meinte Hendele. Und der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath ergänzte: „Ebenfalls hat unser Intensivtäterkonzept, bei dem wir Menschen mit einer bestimmten Anzahl von Delikten intensiv betreuen und ihnen auch eine klare Ansprache erteilen, zum Abbruch von einigen kriminellen Karrieren geführt.“

Aufklärungsquote liegt bei 53 Prozent

Positiv gestaltet hätten sich ebenfalls die Aufklärungszahlen bei Verbrechen im Kreis Mettmann. „Hier lagen wir 2019 bei gut 53 Prozent. Das ist rund vier Prozent höher als der Landesdurchschnitt“, schilderte der Landrat. Auch hier seien die Ergebnisse kontinuierlich verbessert worden. „Noch 2013/2014 lag die Quote im Kreis bei zum Teil deutlich unter 50 Prozent.“ Dies sei insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Kreispolizei im Vergleich zum Jahr 2000 nun 50 Beamte weniger zur Verfügung habe, „ein herausragendes Ergebnis“. Und: Eigentlich liege die Sollzahl für Polizisten im Kreis Mettmann bei 706, „doch uns werden auch von der Landespolizei Beamte abgezogen“, so Hendele.

„Außerordentlich hohes Sicherheitsniveau“

Insgesamt wurden 2019 im Rahmen der Polizeiarbeit 10.694 Tatverdächtige ermittelt (2018: 10.896). Davon waren rund 80 Prozent männlich und circa 30 Prozent Nicht-Deutsche. Erfreulich sei zudem, so Kriminaloberrat Ulrich Rüthers, dass nun nur noch gut 20 Prozent unter 21 Jahre seien. „Mitte der 1990er lag diese Zahl bei 30 Prozent.“ Hier zeige sich ebenfalls der Vorzug des Intensivtäterkonzeptes.

Ebenfalls rückläufig sei die Zahl der begangenen Straftaten pro 100.000 Einwohner. „Da lagen wir 2019 bei 5527 im Kreis. Im Landesdurchschnitt waren es 6847“, erläuterte Landrat Hendele und bilanzierte: „Das zeigt, dass wir hier ein außerordentlich hohes Sicherheitsniveau haben.“