Kreis Mettmann. . Weniger Straftaten und bessere Aufklärung. Kriminalstatistik 2018 zeigt: Im Kreis lebt’s sich sicherer als andernorts. Aber es gibt auch Sorgen.

„Die schönste aller Kurven“, das ist für Achim Spröde die Grafik, die die in der Tat höchst erfreuliche Entwicklung der Wohnungseinbrüche aufzeigt. Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls ist seit vielen Jahren ein strategischer Schwerpunkt in der Arbeit der Kreispolizeibehörde Mettmann. Und jetzt ist die Gesamtzahl „nochmal deutlich gefallen“, so der Leiter der Direktion Kriminalität. „Wir haben Vollendung und Versuche langsam gedreht“, bilanziert der Kriminaldirektor zufrieden. Hinsichtlich der Gründe kommt von ihm jedoch bloß ein Achselzucken. Man habe für den Rückgang nach wie vor keine absolut plausible Erklärung.

Aufklärungsquote im fünften Jahr in Folge verbessert

Die Einbrüche sind aber nicht der einzige Lichtblick in der Kriminalstatistik für das Jahr 2018. Das Land habe dazu äußerst erfreuliche Erkenntnisse zu verbreiten, „das werden wir toppen“, kündigte Martin M. Richter an diesem Mittwoch eingangs der Präsentation an. So falle beim Blick auf die Straftatenentwicklung als Erstes ein echtes Zehnjahrestief auf, sagte der Kreisdirektor. Das gelte auch für die Straßenkriminalität. Kreisweit wurden im Vorjahr 27.965 Straftaten erfasst; das sind 1107 bzw. 3,8 Prozent weniger als in 2017. Der Trend nach unten hält bereits seit 2013 an.

Die Aufklärungsquote, setzte Richter fort, habe sich mit aktuell 55,24 Prozent im fünften Jahr in Folge verbessert und rangiere stabil oberhalb der 50-Prozent-Marke. Damit nicht genug. Die sogenannte Kriminalitätshäufigkeitszahl, die ein Indikator für den Grad der Gefährdung für den Bürger einer Region ist, belegt zudem, dass man „in neun der zehn kreisangehörigen Städte vergleichsweise sicherer lebt als im Landesschnitt“. Martin M. Richter erläuterte den Bericht in Vertretung von Thomas Hendele; der Landrat ist der Chef der hiesigen Polizeibehörde.

Betrugsdelikte auf hochprofessionellem Level

Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Etwa die Zunahme der Gewaltkriminalität von 910 auf 992 Delikte. „Das darf uns nicht ruhen lassen“, sagt der Kreisdirektor. Am Ball bleiben und neue, zusätzliche Wege für die Aufklärung und Prävention erschließen wird die Kreispolizei bei Betrugsdelikten, deren Opfer gezielt ältere Menschen sind. Das seien Straftaten, beschreibt Richter die Lage, in einem erschreckenden Ausmaß und auf hochprofessionellem Level. Mit Sorge sieht die Polizei zudem die Entwicklung, dass es bei Auseinandersetzungen mit zunehmend härteren Bandagen zur Sache geht. „Wenn sich Leute prügeln“, erzählt Achim Spröde, „wird es immer härter und brutaler.“

Zusammenarbeit vor Ort verbessert

Der Leiter der Abteilung Polizei bei der Kreispolizeibehörde Mettmann, Manfred Frorath (von links), Achim Spröde, Chef der Direktion Kriminalität, und Kreisdirektor Martin M. Richter stellten die Kriminalitätstatistik für das Jahr 2018 vor.
Der Leiter der Abteilung Polizei bei der Kreispolizeibehörde Mettmann, Manfred Frorath (von links), Achim Spröde, Chef der Direktion Kriminalität, und Kreisdirektor Martin M. Richter stellten die Kriminalitätstatistik für das Jahr 2018 vor. © Ulrich Bangert

Manfred Frorath spricht ebenfalls von einem sicheren Landkreis, „mindestens in unserer Region“. Aus Sicht des Abteilungsleiters Polizei sind vornehmlich die Diebstahlsdelikte ursächlich für den Rückgang der Straftaten insgesamt. Frorath zufolge trägt auch die 2016 durchgeführte Umstrukturierung der Kriminalkommissariate Früchte: „Das hat die Zusammenarbeit vor Ort verbessert.“

Von den im zurückliegenden Jahr 10.896 ermittelten Tatverdächtigen hatten dem Bericht zufolge mit 7547 die meisten die deutsche Staatsangehörigkeit; die übrigen Tatverdächtigen waren nichtdeutsche Staatsangehörige. Das entspricht einem Anteil in Höhe von 30,74 Prozent.

>>WOHNWAGENKLAU VERURSACHT HOHEN SCHADEN

Ein neues Phänomen, das häufig mit einem rücksichtslosen und gewaltsamen Vorgehen der Täter – zumeist sind es Banden – einhergeht, ist der Diebstahl von Wohnwagen und -mobilen.

Die Polizei registrierte 23 vollendete und neun versuchte Taten. Schwerpunkte waren Langenfeld im Kreissüden und das benachbarte Wülfrath. Der Gesamtschaden summiert sich auf mehr als 600.000 Euro.