Neviges. Zur Grundsteinlegung für die Feuerwache Tönisheide mauert Bürgermeister Dirk Lukrafka eine Zeitkapsel ein. Darin liegen ein Glücks-Cent und mehr.
Es regnete in Strömen, erbarmungslos pfiff der Wind um die Ecke. Doch die Laune ging nicht baden bei der Grundsteinlegung für die neue Feuerwache in Tönisheide. Zum Glück hatte das Deutsche Rote Kreuz an der Baustelle Hochstraße ein geräumiges Zelt aufgebaut, so dass die geladenen Gäste – darunter Vertreter aller Parteien, natürlich viele Feuerwehrleute und einige Nachbarn – trockenen Fußes auf das neue Haus anstoßen konnten. „Gut Ding will Weile haben. Und es brauchte eben auch einige Zeit, um alle Beteiligten auf diesen Weg mitzunehmen“, so begrüßte Bürgermeister Dirk Lukrafka die zahlreich erschienenen Gäste und ließ kurz die Planungszeit Revue passieren. Im Jahr 2014 habe die Vorbereitung für den neuen Bau richtig „Fahrt aufgenommen“, erste Überlegungen habe es schon lange vorher gegeben. In jenem Jahr sei dann ein neuer Brandschutzbedarfsplan erarbeitet worden. Anfangs habe es auch Überlegungen gegeben, nach dem Abriss des alten Gerätehauses an einem anderen Standort zu bauen. Aber nun sei man froh, eine „neue Heimat an alter Stelle“ gefunden zu haben.
Zeitkapsel mit Glücks-Cent und Zeitung
Dann schritt der Bürgermeister zur Tat: Wegen des scheußlichen Wetters wurde der feierliche Akt symbolisch weiter vorn zur Straße verlegt. Dabei wurde auch eine Kapsel eingefügt, die im Eingangsbereich ausgestellt werden soll, wenn die Feuerwache fertig ist. Das Metallrohr enthält Baupläne, einen Glückscent, eine Tageszeitung sowie ein Organigramm mit dem letzten Gruppenfoto des Löschzugs vor dem alten Gerätehaus. Nun freuen sich die Mitglieder des „besten Löschzugs der Welt“, so der Zugführer Ralf Laupensiepen, auf mehr Platz und Komfort. „Hoffen wir, dass das Häuschen schnell fertig wird. Bisher geht es ja flott voran“, freut sich Laupenmühlen, der seit 37 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr ist.
Im Herbst soll der Bau fertig sein
Noch vor dem Sommer, so ist der Plan, soll der Rohbau fertig sein, voraussichtlich im Herbst sollen die Kameraden ihr neues Domizil beziehen können. Bei der Planung haben Architektin Carolin Driller-Köppen vom städtischen Immobilienservice und das Büro Kplan aus Siegen eng mit den Feuerwehrleuten zusammengearbeitet, um möglichst viele Bedürfnisse die Kameraden zu berücksichtigen. Mit Unterstützung des Siegener Büros wurden bisher sämtliche Feuerwachen in Velbert gebaut.
Auch Frauen sind willkommen
Neubau kostet 1,1 Millionen Euro
Der Bau der neuen Feuerwache kostet insgesamt 1,1 Millionen Euro. Bis die Wache fertig ist, stehen die Einsatzwagen in einer Halle der Firma Öztürk an der Neustraße.
Die 32 Kameraden der Feuerwehr Tönisheide können noch Verstärkung gebrauchen. Bei Interesse eine Mail schicken an: info@feuerwehr-velbert.de
Auf knapp 500 Quadratmetern ist künftig viel Platz für Aufenthalts,- und Schulungsräume, bodentiefe Fenster sorgen für jede Menge Tageslicht. Und da es in der neuen Feuerwache auch geräumige Umkleiden nebst Duschen und Toiletten für Frauen gibt, hoffen Ralf Laupenmühlen und Tobias Flentje-Meier, Leiter des Feuerwehreinsatzbereichs Neviges, zukünftig auch auf zahlreiche weibliche Bewerber. Großer Wert wurde – gemäß der Arbeitsschutzrichtlinien – bei dem Neubau auf die Sicherheit gelegt: So muss sich in der 186 Quadratmeter großen Halle niemand mehr an den Wagen vorbei drängen. Und es gibt jetzt auch genügend Parkplätze für die Privatautos der Feuerwehrleute, damit sie möglichst schnell in die Halle zum Einsatzwagen kommen. Ein dickes Dankeschön galt auf der Feier nicht nur dem DRK für das Aufstellen des Zeltes, sondern auch der Jugendfeuerwehr. Sie hatte die Lautsprecher aufgestellt und so für den guten Ton gesorgt.