Neviges. An der Hochstraße wird gebaut: Die Feuerwehr bekommt eine neue Feuerwache. Aus vielen Gründen freuen sich die Mitglieder auf ihr neue Domizil.

Ohne Pause rollt der Bagger an diesem Vormittag über das Gelände an der Hochstraße. Schaufelt Erde weg, schafft Platz. Die Arbeiten für die neue Feuerwache Tönisheide laufen auf Hochtouren. „Jetzt werden die Vorarbeiten für die Bodenplatten gemacht, in den kommenden Wochen wird dann betoniert“, sagt Carolin Driller-Köppen, Architektin beim Immobilienservice der Stadt Velbert. Im Herbst soll die neue Halle nebst Aufenthaltsräumen fertig sein.

„Das Zeitfenster ist eng getaktet, aber es geht jetzt fix voran.“ So holprig der Start gewesen sei, so erfreulich sei jetzt die Entwicklung auf der Baustelle. „Ja, es hat ein bisschen gedauert. Das lag daran, dass die Unternehmen alle ziemlich ausgelastet waren. Und die Vorarbeiten nehmen auf jeder Baustelle eben auch einige Zeit in Anspruch.“ Seit drei Wochen geht es jetzt richtig rund an der Hochstraße. Und bei Ralf Laupenmühlen, Zugführer des Löschzugs Tönisheide, wächst die Vorfreude ebenso wie bei Tobias Flentje-Meier, Leiter des Einsatzbereiches Neviges.

Viel Platz für Wagen und Menschen

Der Bagger schafft Platz für die Bodenplatten: Auf der Baustelle Hochstraße, wo einst die alte Halle der Feuerwehr stand, laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
Der Bagger schafft Platz für die Bodenplatten: Auf der Baustelle Hochstraße, wo einst die alte Halle der Feuerwehr stand, laufen die Arbeiten auf Hochtouren. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Das war schon nicht so toll, dass man sich in der engen Halle immer an den Wagen vorbei drängen musste“, sagt Ralf Laupenmühlen und hofft, dass sich jetzt auch mehr weibliche Bewerber bei der Feuerwehr Tönisheide melden. Sieht der Entwurf doch auch eigene Umkleideräume für Frauen nebst WC und Duschen vor. Man habe das zwar in der Vergangenheit auch ganz gut geregelt, aber es habe schon Frauen gegeben, so Laupenmühlen, die hätten kopfschüttelnd gesagt: „Nee danke, damit komme ich nicht klar.“

Jetzt gibt’s hier ordentlich Platz, für Einsatzwagen und Menschen. 300 Quadratmeter stehen im Erdgeschoss zur Verfügung, allein die Halle ist 186 Quadratmeter groß. Im Obergeschoss ist auf 180 Quadratmetern die Küche, Büro sowie ein Aufenthalts- und Schulungsraum geplant, nach dem Schutzpatron der Feuerwehr auch Florian-Stube genannt. „Mit bodentiefen Fenstern, hell und modern“, freut sich auch Carolin Driller-Köppen. Gesamtkosten: 1,1 Millionen Euro. „Wir bleiben im Kostenrahmen.“

Architektin plant ihre erste Feuerwache

Für die Architektin der Stadt Velbert ist es die erste Feuerwache, die sie plant und deren Bau sie begleitet. „Ob Kita, Schule oder eben jetzt die Feuerwehr. Jeder Nutzer hat eigene Wünsche und andere Besonderheiten. Man muss sich da in jede Benutzerkategorie neu hereindenken.“ Das sei immer wieder spannend, „jetzt hier in der Bauzeit bin ich ein bisschen Feuerwehr-Angehörige“, sagt Carolin Driller-Köppen und lacht.

Was auch Tobias Flentje-Meier richtig gut findet: Man habe künftig an der Hochstraße ein funktionstüchtiges Haus, das sich an den modernen Arbeitsrichtlinien orientiere. Das heißt unter anderem: Die Feuerwehrmänner und -frauen haben genügend Sicherheitsabstand, wenn sie in der Halle an den Einsatzwagen vorbei gehen.

Verstärkung immer gern gesehen

Bis die neue Feuerwache fertig ist, steht der Einsatzwagen sicher und vor Frost geschützt in einer Halle an der Neustraße. Für den Bau wurde die alte Feuerwache an der Hochstraße abgerissen, da sie nicht mehr den Anforderungen entsprach.

Die 32 Kameraden der Feuerwehr Tönisheide können noch Verstärkung gebrauchen. Auch Frauen können sich gern melden. Bei Interesse eine Mail schicken an: info@feuewehr-velbert.de.

Unterstützung bekommen hat Architektin Carolin Driller-Köppen bei den Mitarbeitern der Firma kplan AG, ein auf den Bau von Feuerwachen spezialisiertes Unternehmen aus Siegen, das bereits sämtliche Feuerwachen in Velbert gebaut hat. Und in Tönisheide jetzt eine besonders schöne, finden auch die Verantwortlichen des Generalunternehmens. Carolin Driller-Köppen: „Die sagten: Das wird eine richtig schicke Wache.“