Velbert-Mitte. Geschäftsführer Cruse stellte im Planungsausschuss die Pläne von Helios für den Klinik-Neubau in Velbert vor. Manches Altes bleibt erhalten.
Ende April solle der Bauantrag eingereicht werden, und er denke, gegen Ende des Jahres mit dem ersten Spatenstich starten zu können. Diesen neuen, gegenüber dem ersten veränderten Zeitplan für den Neubau des Helios Klinikum Niederberg in Velbert legte Dr. Niklas Cruse im Umwelt- und Planungsausschuss dar. Ende 2023 solle das Haus fertig sein, schlüsselfertig, so dass man in 2024 en bloc rüberziehen werde. „Wir sind sehr zuversichtlich“, sagte der Geschäftsführer, „dass das so klappt.“
Im Jahr 2018 an Fahrt verloren
Initiative und Einladung zum Berichterstatten kamen von dem Beigeordneten Jörg Ostermann und dem Aussschuss-Vorsitzenden Manfred Bolz, wie dieser auf Nachfrage erklärte. „Sie können sich richtig austoben“, ermunterte Bolz den Gast am Dienstagabend, „die Tagesordnung gibt nicht viel her.“ „Ich sag mal Neubau endlich“, eröffnete Niklas Cruse seinen Vortrag. Beim Verkauf sei das Neubau-Versprechen ja mit unterzeichnet worden. Die „prozessuale Planung“ habe jedoch in 2018 „an Fahrt verloren“; 2019 habe es dann einen Input von Bürgermeister Dirk Lukrafka gegeben, jetzt müsse es doch endlich mal passieren. „Wir haben einen ziemlich tollen Plan erarbeitet“, fuhr Cruse fort, den er nun „in Grundzügen“ vorstelle. Das Ganze firmiert unter dem Namen „Gesundheitscampus Niederberg“.
Abstimmung mit der Baubehörde
Der Geschäftsführer sprach jetzt von 400 bis 500 Betten, nannte ein Investitionsvolumen in Höhe von 95 Millionen Euro und wies daraufhin, dass man „noch in einem relativ frühen Stadium der Planung“ sei. Man befinde sich in der Abstimmung mit der Baubehörde, was gehe und was nicht. Der Ersatzneubau werde ohne große Beeinträchtigung des Bestands erfolgen: „Niemand wird von Neubaueffekten gestört.“
Erdgeschoss und fünf Obergeschosse
Zur Gruppe gehören 86 Kliniken
Die Helios-Kliniken-Gruppe ist europaweit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung. Hierzulande verfügte Helios in 2019 über 86 Kliniken. Zudem hat die Klinikgruppe 120 Medizinische Versorgungszentren und zehn Präventionszentren.
Pro Jahr werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandel. Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
Der alte Klinik-Bau hat einen windmühlenartigen Grundriss; der neue wird der im Ausschuss gezeigten Visualisierung zufolge wohl ein kompaktes, rechteeckiges Gebäude mit Licht-Innenhöfen: Erdgeschoss, fünf Oberschosse plus „Technikzentrale“ auf dem Dach, platziert auf der Freifläche im Westen des Altbaus. Wegen des felsigen Baugrundes übrigens ohne Keller. Zu dem erwähnten Campus zählen neben dem Krankenhaus „in zentraler Position“ nicht zuletzt das an die Nephrologie angedockte Facharzt-Zentrum von Prof. Dr. Michael Koch, schon in Kürze soll dort noch eine Apotheke eröffnen, sowie „womöglich noch weitere Dienstleister“ (Cruse).
Auch Küche und Cafeteria bleiben
Architekt Tobias Meßthaler vom Düsseldorfer Büro „HDR Architektur, Consulting“ und Projektleiter Thilo Semisch von dem als Bauunternehmung fungierenden Unternehmen „Vamed“ – ebenso eine Fresenius-Tochter wie Helios – hatten in der Sitzung noch mehr Infos parat. So werde das neue Klinikum mit künftig 33.000 Quadratmetern weniger Nutzfläche als das jetzige (40.000) haben, solle in der Losenburg längst nicht alles Alte abgerissen werden. Man wolle vielmehr Bestandsgebäude wie den Wirtschaftshof mitsamt Technikgebäude einbinden, die technischen Anlagen selbst allerdings erneuern und auf aktuellen Stand bringen. Erhalten bleiben soll auch der Trakt mit Küche und Cafeteria. Letztere wolle man aufwerten, öffnen und mit einer Terrasse versehen.
Freiflächen als Park erhalten
Das Parkhaus mit seinem freien Oberdeck werde weiterbetrieben wie bisher und „nicht nur ein bisschen“ saniert, hieß es; es gehöre aber nicht zum Neubauprojekt. Die Erschließung des Gesundheitscampus werde weiter via Kreisverkehr Robert-Koch-Straße erfolgen. Und mit dem ÖPNV solle es nahezu bis an den Haupteingang gehen. Vom Bus müsse man nur noch wenige Schritte laufen. Last but not at least sind die aktuellen Planungen nach Auskunft der Vortragenden so angelegt, dass die übrigen Freiflächen als Park erhalten bleiben und auch zu nutzen sind und dass alter Baumbestand geschützt wird.