Velbert. Helios plant Neubauten nur noch mit Ein- und Zweibettzimmern. Die werden auch etwas geräumiger als bislang vorgesehen. Einzug soll 2021 erfolgen.
- Helios plant Neubauprojekte nur noch mit Ein- und Zweibettzimmern
- Räume und Nasszellen werden geräumiger als bislang vorgesehen
- Haus in der Losenburg hat gegenüber Vorjahr acht Prozent mehr Patienten
Baubeginn im kommenden Jahr und Einzug möglichst schon in 2021. So sah bisher der Zeitplan für das Neubauprojekt in der Losenburg aus. „An 2021 wird festgehalten“, bestätigt Dr. Niklas Cruse auch aktuell. Allerdings hat es nach Auskunft des Geschäftsführers des Helios Klinikum Niederberg „eine kleine Planungsverzögerung von drei Monaten“ gegeben.
Auf Entscheidung immer gehofft
Man sei gen Mai/Juni eigentlich mit der Planung fertig gewesen. „Aber dann gab’s eine ganz neue Entscheidung für alle Helios-Neubauten“, auf die er persönlich auch immer gehofft habe. Die oberste, erweiterte Geschäftsführung in Berlin habe folgende Festlegung getroffen: Erstens sollen nur noch Ein- und Zweibettzimmer eingerichtet werden. Also keine drei Betten, wie bislang auch in der Planung für Velbert vorgesehen, geschweige denn vier, „wie sie teilweise heute noch Realität sind“. Zweitens sollen die Räume eine Nummer größer werden. Ein Standardzimmer werde von etwa 26, 27 um rund drei Quadratmeter zulegen: „Das bringt einfach mehr Bewegungsfreiheit und mindert auch die Sturzgefahr.“ Zudem erhofft sich Niklas Cruse mehr Pflegequalität. Die Nasszellen werden ebenfalls größer: „Das erhöht den Komfort erheblich.“
Trakt wird länger und breiter
Die neue Weichenstellung hat zur Folge, dass der gesamte Somatik-Trakt sowohl hinsichtlich Breite als auch Länge größer wird und dass die Investitionssumme – bei der Präsentation im Februar war von bis zu 120 Millionen Euro die Rede – jetzt um ca. zehn Millionen steigt. Die Entscheidung sei gerade noch rechtzeitig getroffen worden. „Jetzt müssen wir die ganze Chose eben entsprechend umplanen.“
Trennung zwischen Psychiatrie und Somatik
Wie berichtet, hatte sich Helios beim Kauf des zuvor kommunalen Krankenhauses zum Neubau verpflichtet. Dessen Grundriss ähnelt einem doppelten H; vorgesehen ist eine klare Trennung zwischen Psychiatrie und Somatik. Platziert wird das Gebäude mit insgesamt vier Etagen im südlichen Teil des weitläufigen Grundstücks. Nach der Fertigstellung erfolgen der Komplettumzug und der Abriss des alten Hauses. Auf seine Fläche kommen ein Park und Parkplätze. Das bestehende Parkhaus soll gründlich saniert und möglicherweise aufgestockt werden.
Stärkstes Wachstum in der Region
Das Klinikum hat aktuell laut Plan 473 Betten. Cruse geht hingegen für die Zukunft von 500 bis 550 Betten aus. „Mein Konzept des Wachstums geht ja auf. Wir sind in der Helios-Region NRW das am stärksten wachsende Haus“, berichtete er im Gespräch mit dieser Zeitung. Während es in der Vergangenheit per anno im Schnitt einen Rückgang um ein bis zwei Prozent gegeben habe, verzeichne nun Helios gegenüber dem Vorjahr acht Prozent mehr Patienten: „Wir haben die Entwicklung durchbrochen.“ Vor allem aber, fügt der Geschäftsführer hörbar stolz hinzu, seien auch die Qualitätskennzahlen deutlich verbessert.
Millionenbetrag für Brandschutz
Aktuell laufen an der Robert-Koch-Straße im Erdgeschoss Bauarbeiten. Der Friseursalon ist aus dem Untergeschoss hochgezogen und direkt daneben kommt die Pforte bzw. Information mit „einem schönen und attraktiven Tresen“ hin. Allerdings geht’s nicht allein um eine bessere Optik. Der Rückbau erfolge in erster Linie aus Brandschutzgründen, erläutert Cruse beim Rundgang. Helios wende im gesamten Haus für Brandschutzmaßnahmen rund sieben Millionen Euro auf. Man habe allerdings bereits vor dem Kauf gewusst, was einen in dieser Hinsicht erwarte.
Leistungsspektrum weiter ausbauen
Im Untergeschoss wird ein zweiter Links-Herzkatheter-Messplatz incl. Angio-Suite untergebracht. Das solle im Oktober fertig werden und gehöre zu der Erweiterung des Leistungsspektrums, so Cruse.