Velbert/Heiligenhaus. Sprachen – es gibt elf – sind weiterhin ein Schwergewicht im Angebot der VHS Velbert/Heiligenhaus. Das neue Semester bringt viel Neues.
Bis zum Frühlingsbeginn ist es noch eine Weile hin. Die ersten Veranstaltungen des Frühjahrs-Semesters 2020 der Volkshochschule (VHS) Velbert/Heiligenhaus starten hingegen schon Anfang Februar. Seit diesem Montag steht das komplette Angebot auf www.vhs-vh.de online, können die 450 neuen Kurse – das ist ungefähr das übliche Volumen – gebucht werden. Die VHS hat Klassiker im Programm, zeigt sich aber einmal mehr auch innovativ.
Einblicke in Sprache und Kultur
Neu ist z. B. der Kurs für Seiteneinsteiger, die Lehrer werden wollen, ebenso ein Intensiv-Training Englisch Stufe B 1, Senioren-Workshops zu PC, Tablet, Whatsapp und sozialen Medien, ebenso Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch und Russisch für Anfänger. A propos: Der Sprachenbereich – es gibt elf verschiedene – wartet zudem mit eintägigen Workshops auf, die Einblicke in Sprache und Kultur vermitteln. Das gilt für Griechisch und Schwedisch.https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece
Die meisten Veranstaltungen laufen in Velbert
Etwa 75 Prozent der Veranstaltungen finden in Velbert und 25 in Heiligenhaus statt. Laut Rüdiger Henseling entspricht das Angebot im neuen Semester rund 16.000 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten. „Insgesamt ein leichter Rückgang, das ist auch gut“, fügt der VHS-Direktor hinzu und begründet das Minus mit dem Zurückgehen der Integrations- und Alphabetisierungskurse für Flüchtlinge, das allerdings auch mit einem Schwund bei den Einnahmen einhergehe. In Hochzeiten waren es um die 30, aktuell sind’s noch 18. Das sei immer noch ein sehr gute Auslastung, meint Henseling, und zumal vor dem Hintergrund knapper Räume für alle Beteiligten besser handelbar.
Schulabschlüsse bleiben wichtig
Im Gesundheitsbereich werde die bewährte Kooperation mit der Schlüsselregion weiter ausgebaut, berichtet die Programmverantwortliche Beate Buchborn. Hier melden sich die Arbeitnehmer bzw. Teilnehmer über den Verein an. Im Zuge einer Zusammenarbeit mit der Sozialpsychiatrischen Gesellschaft Niederberg versucht die VHS „neue Zielgruppen und Menschen zu erreichen, die eher zurückgezogen leben“. Thematisch geht’s um Körper, Geist und Seele. Weitere Vorträge für jedermann behandeln Herzgesundheit und Bewegung sowie Demenz; Hatha-Yoga kann man sowohl im Kurs als auch im Bildungsurlaub (Ende Januar und Juni) kennen- und erlernen. Ganz wichtig sind Buchborn zufolge unverändert die Schulabschlüsse: von der neunten Klasse bis zur mittleren Reife: „Das ist immer gut nachgefragt, und wir haben hier ein hervorragendes Lehrerteam.“
Bedarf erkennen und aufgreifen
Vor Jahren habe man bei Vorträgen lediglich eine Hand voll Zuhörer gehabt, erläutert der VHS-Chef den Umstand, dass man im Gesundheitsbereich „ordentlich Gas gegeben“ habe. Mittlerweile fänden sich mehr als 70 Teilnehmer pro Termin ein. „Die Themen sind so ausgewählt, dass sie passen.“ Und genau darum gehe es maßgeblich bei der VHS-Arbeit; auch im 101. Jahr nach der Gründung am Puls der Zeit zu bleiben, die wirklichen Bedürfnisse zu erkennen und aufzugreifen: „Wir konnten uns früher auch nicht vorstellen, dass wir die Räume tatsächlich voll bis an die Decke kriegen.“
VHS-Programm wird gerade gedruckt
Die 5000 Exemplare des neuen Programmheftes werden zurzeit gedruckt. Sie liegen ab Mitte kommender Woche an den gewohnten Orten zur Mitnahme aus: also z. B. in Bürgerämtern, Büchereien, Rathäusern, Musikschulen und Apotheken beider Städte.
WAZ-Abonnenten haben’s wie gewohnt bequemer: Sie bekommen ihr Exemplar am nächsten Donnerstag, 16. Januar, huckepack mit ihrer Tageszeitung frei Haus zugestellt.
Angebote speziell für Ehrenamtler
Zum Feld der Familienbildung führt Susanne Wege als Verantwortliche u. a. Stressprävention für Eltern und das Ernährungstraining für Kinder „Besser Esser“ in der Villa B an – einmal im Monat und in den Herbstferien. Ein Einstieg sei noch jederzeit möglich; eine spezielle Multiplikatoren-Schulung werde vorbereitet. Weitere Kurse drehen sich um „Resilienz – Was Kinder stark macht“, laden Fachkräfte zum Einstieg in die systemische Beratung ein (als Bildungsurlaub) und bieten Ehrenamtlern mit Rat und Tat praktische Hilfe und Unterstützung.
Teilhabe an Bildung möglich machen
Wenn Kurse ausgebucht sind, versucht die VHS weiter stets, zusätzliche Plätze anzubieten. „Das scheitert aber häufig an der Raum-Knappheit“, schränkt Rüdiger Henseling ein. „Deshalb konnten wir viel Gutes nicht umsetzen und notwendige Kapazitäten nicht ausbauen.“ Das habe über die Jahre leider auch einen Teilnehmer-Schwund bewirkt. Zum Schluss noch ein Wort zum Geld: Die Gebühren bleiben weitestgehend stabil. Es gebe aber Ausnahmen, so Verwaltungsleiter Marcus Nüse weiter, weil die letzte Anpassung vor nunmehr anderthalb Jahrzehnten vorgenommen worden sei. Andererseits sind aber auch viele Angebote im Bereich Familienbildung kostenfrei. Gerade hier hätten viele Kunden knappe Ressourcen, sagt Henseling, und sei es eine wichtige Aufgabe der VHS, auch die Menschen zu gewinnen, die von Bildung ausgeschlossen seien.