Langenberg. . Kuhstall-Theater begeisterte mit „Der Teufel mit den drei Goldenen Haaren“ im Gymnasium Langenberg. Vorstellungen fast ausverkauft.

Es war einmal vor langer Zeit, da gründete sich eine Theatergruppe, in der Eltern Stücke für ihre Kinder spielten. Auch nach über 25 Jahren des Bestehens zeigte das Kuhstall-Theater im Gymnasium, zwischen den vielen Bergen, wieder eine ihrer liebevoll inszenierten Aufführungen.

Wie im letzten Jahr entführten die Laienschauspieler kleine und große Besucher in den Grimm’schen Märchenwald. „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ stand auf den Programm und verzauberte mit wundersamem Schauspiel, märchenhafter Kulisse und zauberhaften Kostümen.

Kleine Besucher recken aufgeregt die Köpfe

„Ein Glückskind wurde geboren“, tuscheln die Marktfrauen, nach denen die kleinen Besucher aufgeregt ihre Köpfe recken. Und das im gleichen Jahr wie die Prinzessin, die Frauen sind sich sicher: „Die beiden sind füreinander bestimmt.“ Ob das Paar am Ende zusammenfindet, „das weiß wohl nur der Teufel“. Genau wie den Grund für einen versiegten Brunnen, einen verdorrten Baum und den verfluchten Fährmann.

Das Stück hält sich eng an die Vorlage

In dem Stück, das sich nach Annette Haupt nah an die Grimm-Vorlage hält, zeigt das Kuhstall-Theater einmal mehr, wie kreativ und aufwändig sie ihre Geschichten auf die Bühne bringen. Als der böse und gierige König (Jobst Wünnenberg) das Glückskind im Bach aussetzt, bewegt sich das Wasser darin rege: Bestehend aus Darstellern, gehüllt in blaue Ganzkörperanzüge, trägt der Bach das Kind mit wellenartigen Bewegungen fort. Direkt in die Arme des gutherzigen Müllers und seiner Frau, die das Kind in ihre Obhut nehmen. Die Geschichte von Till, fröhlich und optimistisch gespielt von Annette Haupt, der das Glück gepachtet hat, nimmt seinen Lauf.

Und die verwahrlosten Räuber inmitten einer aufwändig gestalteten Wald-Kulisse begeistern so sehr, dass, als sich der Vorhang zum Umbau kurz schließt, ein Kind vorne aufgeregt ruft: „Macht weiter!“

Klatschen zum Evergreen

Für lautes Kinder-Kichern sorgte hingegen der Wortwitz um den Namen des Glückskindes: Prinz Till ohne Prinz von schönster Mühle. Den würde die Prinzessin (Helene Wordel) doch viel lieber heiraten als Prinz Valentin von Schnarchhausen: „Den finde ich langweilig.“

Begeistertes Klatschen zum Evergreen „Highway to Hell“ erntet schließlich auch der fulminante Auftritt des Teufels (Norbert Fließ): In Lederweste und mit langen zotteligen, schwarzen Haaren stürmt er die Bühne, die mit flammenden Wänden in eine grelle, teuflische Atmosphäre gehüllt ist. „Der Teufel hat mir am Besten gefallen“, erzählt der elfjährige Sander deshalb wohl auch am Schluss. „Es ist so toll, was das Kuhstall-Theater immer auf die Beine stellt“, findet seine Mama. „Wir kommen jedes Jahr, seit mein Sohn fünf ist.“

Gefühlt waren alle Langenberger zu Besuch

Eine andere Figur hat die kleine Besucherin Leonie verzaubert: „Ich fand die Prinzessin so toll“, strahlt die Achtjährige und ist damit nicht allein: Auch die vierte Vorstellung am Samstag, war genau wie alle anderen, fast ausverkauft – so dass am Ende gefühlt fast alle Langenberger in den Genuss des märchenhaften Stückes kamen.