Velbert. Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium kann sich als erste Schule in Velbert übers schnelle Internet freuen. Wie das schnelle Netz das Lernen verändert.
Über schnelles Internet können sich künftig 17 Velberter Schulen freuen. Die Stadtwerke Velbert schließen die Lernanstalten an das Glasfasernetz an. Den Anfang macht das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium in Velbert-Mitte. Gemeinsam stellten Stadt, Stadtwerke und Netzbetreiber „Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet“ (TMR) das Projekt vor.
Am Ende steht die papierlose Schule
Jens Raffenberg, kommissarischer Schulleiter am NEG, ist äußerst erfreut über die technische Aufrüstung des Gymnasiums. „Schnelles Wlan ist der Schlüssel, um digital arbeiten zu können“, sagt er. Man könne Schülern, die ständig im Netz unterwegs seien, heute kaum noch erklären, warum sie aus Büchern lernen sollen, wo es interaktive Lernplattformen gebe. Sein Ziel sei es, dass jeder Schüler ein Endgerät in Händen habe, mit dem er arbeiten kann. Am Ende stehe dann die papierlose Schule. Das Lehrerkollegium arbeitet bereits an einem speziellen Mediencurriculum.
Grundlage für den digitalen Wandel
Der Ausbau im NEG ist bereits weit fortgeschritten, die einzelnen Klassenräume sind bereits verkabelt, das Glasfaserkabel liegt bereits im Keller. In den nächsten Wochen soll die Verbindung geschaffen werden und das digitale Lernen am NEG kann richtig losgehen.
Dirk Lukrafka, Bürgermeister der Stadt Velbert, freut sich über den geplanten Anschluss: „Mit der Glasfaseranbindung ist die technische Grundlage für den digitalen Wandel in der schulischen Bildung geschaffen. Wir freuen uns, heute die Breitbandanbindung an 17 Schulen offiziell bekannt zu geben.“ Bei der Stadt wurden IT-Fachleute eingestellt, die für die Wartung der technischen Anlagen in den Schulen zuständig sind.
Schulen sind Gewerbekunden
Das NEG und die übrigen Schulen gelten als Gewerbekunden. „Wenn 200 Schüler gleichzeitig ins Wlan gehen, ist eine besondere Netzleistung notwendig“, so Raffenberg. Die Stadtwerke haben sich im August 2019 mit TMR einen Partner für die Gewerbekunden ins Boot geholt, der professionelle Glasfaserlösungen für Velberter Unternehmen anbietet. Zwölf Unternehmen wurden bereits gewonnen. Patrick Helmes, Geschäftsführer der TMR zu der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen: „Mit knapp 20 Jahren Expertise freuen wir uns, als Partner der Stadtwerke Velbert, Unternehmen in Velbert an das Glasfasernetz anzubinden“.
15,1 Millionen Euro verbaut
Aktuell bauen die Stadtwerke Velbert das Glasfasernetz in den Gebieten Röbbeck, Tönisheide und Neviges aus. Bisher wurden bereits 15,2 Millionen Euro des geplanten Investitionsvolumens von 20,1 Millionen Euro für den Ausbau in Anspruch genommen. Nach Auskunft von Stefan Freitag, Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, ist der Ausbau in der Röbbeck nun abgeschlossen, dort wurden zehn Kilometer Kabel verlegt, 123 Hausanschlüsse gibt es dort. In Tönisheide liegen 19 Kilometer neue Kabel, 710 Hausanschlüsse liegen bereits weitere 95 fehlen noch. In Neviges liegen 34 Kilometer neue Kabel, 787 Hausanschlüsse liegen bereits, weitere 694 sollen folgen.
Ein viertes Netz für die Stadtwerke
Die Stadtwerke Velbert versorgen die Haushalte und Unternehmen in Velbert seit mehr als 128 Jahren mit Strom, Gas und Wasser. Seit 2017 investiert die Stadtwerke Velbert GmbH in den Breitband-, sprich Glasfaserausbau Velberts.
Das Unternehmen gehört zu 50,1 Prozent der VVH Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Velbert GmbH, zu 19,5 Prozent der BVG-Beteiligungsverwaltungsgesellschaft der Stadt Velbert GmbH und zu 30,4 Prozent der innogy SE. Mehr als 230 Mitarbeiter erzielen einen jährlichen Umsatz größer 90 Millionen Euro.
Auch Grundschulen werden angeschlossen
Angeschlossen an das schnelle Glasfasernetz werden jetzt alle weiterführenden öffentlichen Schulen in Velbert, sowie die Grundschulen in Velbert-Mitte, Neviges und Tönisheide. Die Grundschulen in Langenberg sollen erst in einem zweiten Schritt ans Glasfasernetz angeschlossen werden. „Aber die Langenberger Grundschulen sind natürlich auch ans Netz angeschlossen und können es nutzen“, betonte Dezernent Gerno Böll.