Neviges. Die Tafel Niederberg schließt nächstes Jahr ihren Standort in Neviges. Für die Gäste gibt es aber Ersatz und bei Problemen einen Extra-Service.
Bei der Tafel kommt das Umzugskarussell in Schwung: Der Nevigeser Standort – damals zunächst im ev. Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße – gehörte in 2003 zu den vier ersten, als die Arbeit für Bedürftige überhaupt an den Start ging. Nunmehr ist es beschlossene Sache bei Ehrenamtlern und Leitung der Tafel Niederberg: Der Standort Schaesbergstraße 2 - 4 wird aufgegeben und wandert quasi rüber zu dem künftigen von Velbert-Mitte an der Mettmanner Straße.
Sparen und effektiver werden
Das wird allerdings frühestens zum Herbst nächsten Jahres passieren. „Wir denken ans Sparen und wir wollen einfach effektiver sein“, begründet Johanna Arnold den Schritt. Das entlaste die Fahrer, in Velbert-Mitte habe man das Lager und das Büro direkt dabei, so die langjährige Standortleiterin weiter. Zudem gebe es dort eine gute Busanbindung. Das Team sei geschlossen für die Aufgabe des Standbeins in Neviges.
Bereits mehrfach umgezogen
Das Team, das sind bei voller Besetzung 18 Ehrenamtler, die allesamt „schon sehr lange zusammen sind“. Christa Nalenz sogar schon von Anfang an. „Der erste Standort war heftig“, erinnert sie sich. Ab und zu habe man in den Jugendkeller ausweichen müssen. Anschließend ging es ins ev. Gemeindehaus Siepen, „das war schon ein bisschen günstiger“. Und dann kam das Rathaus: „Das war super, alles auf einer Etage.“ Allerdings hätten die Tafel-Besucher dort auf der Straße warten müssen. Schließlich erfolgte kurz vor Weihnachten 2014 der Umzug zur Schaesbergstraße.
Betriebskosten und Teil der Miete bezahlen
Über die dortigen Bedingungen – Warteraum, Speiseraum, Küche und Ausgabe sind jeweils separat, die Kunden stehen vor neugierigen Blicken geschützt an – sind die Helfer voll des Lobes. „Super.“ Zumal es auf beiden Etagen, die zusammen etwa 140 Quadratmeter umfassen, barrierefreie Zugänge gibt. Nach Auskunft von Tanja Högström hat die Stadt die Räume von einem privaten Eigentümer angemietet und in den ersten Jahren lediglich Geld für die Betriebskosten genommen. Seit 2016, fügt die Teamleiterin hinzu, zahle man aber außerdem auch einen Miet-Anteil.
Spender und Helfer gesucht
Der Mietvertrag laufe noch bis 2023. Die Bergische Diakonie bzw. Tafel Niederberg führe aktuell Gespräche mit dem Eigentümer über die weitere Zukunft. Hierzu gebe es verschiedene Überlegungen und Varianten,
Weihnachtsessen zusammenstellen
Die Tafel bittet zum nunmehr zwölften Mal um Unterstützung bei ihrer großen Weihnachtstüten-Aktion. Erneut rufen die Ehrenamtlichen dazu auf, ein Weihnachtsessen für Alleinstehende oder Familien zusammenzustellen.
Alle Zutaten werden in eine Tüte oder ein Paket gepackt, bei der Tafel abgegeben und am Folgetag unmittelbar an bedürftige Menschen weitergegeben. In Neviges ist die Annahme am Montag, 16. Dezember, von 11 bis 18 Uhr; die Ausgabe erfolgt am 17. 12. von 13 bis 17 Uhr.
die Palette reiche bis zu einem Nachmieter. Allerdings gehen ja noch ein paar Monate ins Land, bis der künftige Standort Velbert-Mitte entsprechend hergerichtet ist, damit er tatsächlich genutzt und in Betrieb gehen kann. Dafür sucht die Tafel sowohl Spender als auch freiwillige Helfer. Ansprechpartnerin ist die Teamleiterin, 0171 5618886.
Das Mittagessen wird allenthalben gelobt
Der für Neviges traditionelle Tafeltag am Donnerstag wird beibehalten, die Abläufe bleiben dieselben. „Da haben wir uns drauf eingeschossen“, bekräftigt Christa Nalenz. Berühmt ist Neviges übrigens für sein Mittagessen. Das solle das beste von allen Standorten sein. Schließlich ist Johanna Arnold, wie sie auf Nachbohren herausrückt, Köchin und Diät-Assistentin. Das jetzige Team, so wird weiter berichtet, geht geschlossen rüber an die Mettmanner Straße. An der Schaesbergstraße finden sich immer zwischen 70 und 80 Gäste ein. Der Leiterin zufolge kommen sie aus Langenberg, Heiligenhaus, Tönisheide, Velbert-Mitte – und zu weniger als 20 Prozent direkt aus Neviges. „Wenn jemand von den bestehenden Tafelgästen aus Neviges nicht in der Lage ist, zum neuen Standort zu kommen“, kündigt Tanja Högström an, „werden wir einen Lieferservice einrichten.“