Velbert. Stromausfall, Ölspuren, vermeintliche Sturmschäden und „Person hinter Tür“: Die Feuerwehr Velbert hatte am Freitag alle Hände voll zu tun.
Reichlich zu tun hatte am Freitag die hauptamtliche Wache der Velberter Feuerwehr. Sie wurde den Tag über fast ein Dutzend Mal alarmiert und rückte „wegen diverser Ölspuren, (vermeintlicher) Sturmschäden, zu Arbeitseinsätzen und zwei Mal wegen ,Person hinter Tür’ aus“, heißt es im Bericht der Feuerwehr.
Feuerwehr hilft, den Stromausfall zu beheben
Eher ungewöhnlich war der Einsatz an der Kurze-/Ecke Friedrichstraße um 16.18 Uhr. Zur Behebung des Stromausfalls in der Innenstadt mussten Mitarbeiter der Stadtwerke Velbert an einen Traforaum gelangen, der sich in der Fußgängerzone innerhalb einer Tiefgarage befindet. Weil sich auch die Notentriegelung des elektrisch betriebenen Tores – das sich ohne Strom natürlich nicht öffnete – nicht betätigen ließ, forderten sie die Feuerwehr an, um einen Zugang ins Gebäude zu schaffen. Der war über einen alten Notausstieg der Tiefgarage zwar vorhanden, doch um an diesen zu gelangen, mussten die hauptamtlichen Kollegen zunächst mit vereinten Kräften und mit Werkzeug-Unterstützung einen etwa zwei Kubikmeter großen Blumenkübel aus dem Weg schaffen und gewaltsam ein Vorhängeschloss öffnen. Nach einer halben Stunde konnten die Kollegen wieder abziehen.
Erster Einsatz am Morgen
Den Anfang dieses arbeitsreichen Tages machte um 7.55 Uhr eine Ölspur, die von der Nevigeser-/Ecke Herzogstraße gemeldet worden war. Die Verunreinigung sollte sich über die Mettmanner Straße und Am Lindenkamp erstrecken. Bei näherer Erkundung stellte sich heraus, dass es sich um zwei unterschiedliche Ölspuren handelte. Während die Kollegen auf der Nevigeser Straße etwa 300 Meter verunreinigte Straße mit Ölbindemittel behandelten, war die Dieselspur, die vom Lindenkamp über die Mettmanner Straße bis nach Wülfrath reichte, rund zwei Kilometer lang. Für die Abstreumaßnahmen sperrte die Polizei zeitweilig die Mettmanner Straße in Richtung Wülfrath. Dort übernahm die Feuerwehr der Nachbarstadt die weitere Bearbeitung. Für beide Verunreinigungen konnten die Verursacher ermittelt werden.
Eine Mutter hatte sich selbst ausgesperrt
Die Notrufnummer 112
Üblicherweise hat jeder Staat eine einheitliche Notrufnummer, mit der die Feuerwehr telefonisch verständigt werden kann. Darüber hinaus wurde in der Europäischen Union im Jahr 1991 der gemeinsame Euronotruf 112, beschlossen, der sich im Rahmen der damals die EU umfassenden Staaten in der Regel durchgesetzt hat.
In der Zwischenzeit wurde diese Notrufnummer auch in den neuen Mitgliedsländern eingeführt. Seit Dezember 2008 ist in jedem Mitgliedsland der EU die Feuerwehr unter 112 erreichbar.
Welche Organisation oder Behörde den Euronotruf entgegennimmt, ist länderspezifisch geregelt. Auch inwieweit der Euronotruf bereits die alte Notrufnummer ersetzt hat oder ob dieser vor allem für fremdsprachige Benachrichtigungen zur Verfügung steht, unterscheidet sich von Land zu Land.
Der Einsatz, der Minuten später folgte, dauerte nur eine gute halbe Stunde, war aus Sicht der Betroffenen aber wohl um einiges dramatischer: Während eine junge Mutter an der Feldstraße in Langenberg Post aus dem Briefkasten holen wollte, war ihre Wohnungstür zugefallen. Da sie keinen Schlüssel mitgenommen hatte, befand sich ihr zweijähriges Kind nun allein in Wohnung. Die um 11.20 Uhr alarmierte Feuerwehr verschaffte sich Minuten später über ein auf Kipp stehendes Fenster Zugang zur Wohnung, wo sie das Kind wohlauf im Kinderzimmer fand.
Um 16.57 Uhr war dann erneut eine Ölspur Anlass für einen Einsatz, dieses Mal aber in erheblich kleinerem Umfang: Nachdem ein Motorradfahrer in der Auffahrt der Anschlussstelle Tönisheide der A 535 gestürzt war, streute die Feuerwehr ausgelaufenen Kraftstoff ab. Kurz darauf fuhren die Kollegen um 17.44 Uhr zur Straße Hülsenbusch. Dort war laut Meldung eine Person nicht mehr in der Lage, selbstständig die Wohnungstür zu öffnen. Die Feuerwehr verschaffte sich Zutritt und übergab die Frau an Rettungsdienst und Notarzt.
Vier Sturm-Einsätze, aber nur einmal lag ein Ast auf der Straße
Nur einmal tätig werden mussten die hauptamtlichen Kollegen außerdem bei vier gemeldeten Sturmschäden. So wurde die hauptamtliche Wache wegen so genannter Gefahrenbäume um 13 Uhr zur Abfahrt Wülfrath der A 535, um 14.30 Uhr zur Asbrucher Straße, gegen Uhr 16.30 Uhr auf die A 44 und gegen 19 Uhr zur Nordrather Straße gerufen – allerdings: Lediglich auf der A 44 fand sich in Fahrtrichtung Düsseldorf in Höhe der Anschlussstelle Velbert-Nord ein drei Meter langer Ast auf der linken Spur. Die Feuerwehrleute entfernten das gefährliche Hindernis. Ihre Erkundung an den drei anderen Einsatzstellen blieb jeweils ohne Ergebnis.