Velbert. Weil die Abwasser-Pumpen des Tierheims in Velbert kaputt sind, hat die Einrichtung derzeit geschlossen. Es gibt aber auch gute Nachrichten.
Das Tierheim an der Langenberger Straße hat ab sofort geschlossen. Aktuell werden dort zwar Fundtiere, jedoch keine Abgabetiere angenommen. Das gilt erst einmal bis Freitag einschließlich. „Ich hoffe das einhalten zu können“, sagt Doris Wentland und erzählt, dass die Schließung zwangsweise erfolge. Grund: Die Hebeanlage für das Gelände unterhalb des Niveaus des Abwasserkanals, deren Herzstück zwei Pumpen sind, ist platt.
Schüler rennen beim Charity-Lauf mit
Eine Pumpe sei bereits vor Wochen ausgefallen und die andere sei ebenfalls seit Wochen schon im Notbetrieb gelaufen, berichtet die stv. Vorsitzende des Tierschutzvereins Velbert-Heiligenhaus. Eine Reparatur der „weit über 20 Jahre alten“ Pumpen sei wirtschaftlich nicht sinnvoll, die Sanierung der Anlage koste fast 40.000 Euro. Da muss der für einen zusätzlichen Verwaltungstrakt geplante Anbau, für den bereits kräftig gesammelt worden ist, erst einmal warten. „Der liegt auf Eis.“ Zudem habe man die Städte kontaktiert, mit denen man vertraglich verbunden sei: Haan, Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath. Velbert beispielsweise veranstalte am 10. Oktober einen Schüler-Charity-Lauf.
Bloß kein Abwasser machen
Trinkwasser aus der Leitung gibt es weiterhin genug; das Tierheim darf aber kein Abwasser produzieren. „Wir kriegen nicht mal einen Napf gespült“, erzählt Barbara Riedel. Die Hundezwinger und Katzen- sowie Kaninchenräume würden sonst täglich gewischt und ausgespritzt, so die Leiterin des Tierheims weiter, „jetzt müssen wir da mit dem Lappen ran.“
Viele Tiere konnten dank Vermittlung ausziehen
Das Tierheim hatte sich gewappnet und seit Wochen die Zahl der Bewohner gezielt reduziert. Erlaubt seien qua Deckelung des Kreis-Veterinäramtes je nach Größe 25 bis 30 Hunde und maximal 60 Katzen. Aktuell sind’s nur 14 bzw. 48. „Wir hatten Glück, dass viele ausziehen und vermittelt werden“, so Wentland, die der Vorsitzenden Sabine Timmermann zur Seite steht, zudem habe man seit Monatsbeginn vorausschauend – außer in Härtefällen – keine neuen Vierbeiner mehr aufgenommen.
Lob für die Arbeit der Vorgänger
Der alte Vorstand habe den Verein „wirklich wie Phönix aus der Asche gehoben“, lobt Wentland. Und erzählt, dass man angesichts des aktuellen Dilemmas auch schon erste Spenden bekommen habe. „Es ist
Mitglied oder Pate werden
Das Tierheim des Tierschutzvereins, Langenberger Straße 92 - 94, hat di, do und fr von 15 bis 17, sa von 14.30 bis 16.30 und jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 15 Uhr geöffnet (www.tierheimvelbert.de, info@tierheimvelbert.de, 02051 23328).
Die Mitgliedschaft kostet pro Jahr für Einzelpersonen 30 und für Eheleute sowie eingetragene Lebenspartnerschaften 50 Euro. „Tendenz steigend“ meldet der Verein bei den „Patenschaften für alle Felle“; die gibt’s ab fünf Euro im Monat.
schön; man merkt, wir werden unterstützt.“ Außerdem gebe es mehr und mehr Firmen, die helfen würden, werde die Resonanz unter Besuchern und Gästen positiver. Und: „Die Verweildauer sinkt, die Vermittlungsrate steigt. Wir machen gute Schritte voran. Die Entwicklung ist erfreulich.“
Mundartgottesdienst dient immer guten Zwecken
Die jüngste Spende in Höhe von 650 Euro haben – liebevoll in einem Säckchen verpackt – jetzt übrigens Dorothee Kollenberg und Johannes Pennekamp von der Offers-Kompeneï an Ort und Stelle abgeliefert. Die (aufgestockte) Summe stammt von der Kollekte des letzten Mundartgottesdienstes der Offersleute in der Alten Kirche, wo Gerd Sandrock die Predigt „Gelobt sei Gott“ gehalten und Friedhelm Kopshoff den Text übersetzt haben.
Immobilie ist Eigentum der Stadt
Der Tierschutzverein hat 300 Mitglieder. Die Arbeit im Tierheim stemmen – einschließlich der Leitung – fünf fest angestellte Mitarbeiter. Ihr Team verstärken „gut und gerne“ 30 unverzichtbare Ehrenamtler, auch Gassigeher und Katzenschmuser genannt. Die drei größten Ausgabenpositionen sind nach Vorstandsangaben Personalkosten, „obwohl wir keine Luxusgehälter zahlen“, zweitens Tierarzt und Tierklinik – „Sehr häufig kommen Tiere in schlechtem Zustand“ – und schließlich Instandhaltung bzw. -setzung plus Reparaturen. Die Immobilie gehört der Stadt; der Verein hat Erbbaubarecht und muss Gelände und Außenanlagen instandhalten.
Große Projekte stehen noch an
Als große anstehende Aufgaben nennt die Vize-Vorsitzende „dringend“ eine neue Elektrik und die Sanierung der Sanitäranlagen. „Geld reinstecken kann man hier ohne Ende, das ist aber ja nicht der eigentliche Sinn des Vereins.“