Velbert-Mitte. Der Verein Schlüsselregion hat im Velberter Forum Niederberg eine Ausbildungsbörse ausgerichtet. 27 Unternehmen und Hochschulen stellten sich vor

Auf der Schlüsselregion-Ausbildungsbörse im Forum Niederberg präsentierten am Samstag insgesamt 27 Unternehmen und Hochschulen zahlreiche Ausbildungsplätze und duale Studienplätze für das nächste Jahr. Die Besucher, in den meisten Fällen noch Schüler, konnten sich dabei hauptsächlich über Berufsbilder und Ausbildungsstellen im kaufmännischen und gewerblich-technischen Bereich informieren.

„Jetzt ist bereits ein guter Zeitpunkt sich zu bewerben“, sagt Dr. Thorsten Enge, Geschäftsführer des Vereins Schlüsselregion. Die Bewerbungsphase läuft bei vielen Betrieben zwar noch bis zum Ausbildungsstart im Sommer nächsten Jahres, doch freuten sich die Unternehmen darüber, nun schon im Forum Niederberg erste Bewerbungsmappen entgegen zu nehmen.

Personalreferentin erfreut über zahlreiche Gespräche

Insgesamt 27 Unternehmen und Hochschulen präsentierten sich bei der Ausbildungsbörse.
Insgesamt 27 Unternehmen und Hochschulen präsentierten sich bei der Ausbildungsbörse. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

So zum Beispiel die Schulte-Schlagbaum AG, die zurzeit noch Nachwuchs sucht, der entweder den Weg als Industriekaufmann oder Fachinformatiker einschlagen möchte. „Wir haben heute viele Gespräche geführt. Das Interesse ist auf jeden Fall da und Bewerbungen konnten wir auch entgegennehmen“, ist Personalreferentin Lisa Dalbeck zufrieden.

Die jungen Besucher hatten allerdings auch die Chance, sich über Gespräche mit anderen Jugendlichen, die sich bereits in der Ausbildung befinden, einen Eindruck von dem Unternehmen zu machen. Felix Niermann ist 18 Jahre alt befindet sich im ersten Ausbildungsjahr und erzählt: „Als Azubi kann man den Bewerbern natürlich noch mal aus eigener Erfahrung erklären, wie das Unternehmen so ist“.

Dass er als Azubi bereits auf einer Ausbildungsbörse für seinen Arbeitgeber werben kann, macht Felix Niermann ein wenig stolz. „Man fühlt sich gebraucht“, sagt der Auszubildende der Schulte-Schlagbaum AG.

Kombi aus Ausbildung und Studium ist ein attraktives Angebot

Dass eine Kombination aus Ausbildung und Studium für viele Schulabgänger ein attraktives Angebot darstellt, haben viele Unternehmern auf der Börse bereits verstanden und boten daher viele duale Studiengänge in Kooperationen mit Hochschulen an. „Der Trend geht nun mal zu höheren Bildungsabschlüssen. Daran muss man sich anpassen“, weiß Dr. Enge.

Erstmals warb die Schlüsselregion an ihrem Stand auf dem Stellenmarkt auch für ein Programm das es ermöglicht, parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben. Das Modell soll sich beispielsweise an Realschüler richten, die nach ihrem Abschluss vor der Entscheidung stehen, entweder eine Ausbildung anzufangen oder weiter zur Schule zu gehen.

So funktioniert das neue Programm der Schlüsselregion

Der Verein Schlüsselregion

Die Kombination aus Ausbildung und Fachhochschulreife bietet das Berufskolleg Niederberg an. Weiterer Informationen dazu gibt es auf www.bknv.de.

Der Verein Schlüsselregion versteht sich als industrielles Netzwerk der Region Velbert/Heiligenhaus. Rund 200 Mitgliedsunternehmen kommen zu den Veranstaltungen und nutzen den Verein für Kontakte und viele gemeinsame Projekte.

Die Doppelqualifikation funktioniert folgendermaßen: Zusätzlich zur Ausbildung im Betrieb und dem Unterricht an der Berufsschule bekommen die Schüler des Programms einmal pro Woche Unterricht in Fächern wie Deutsch und Mathematik.

Auch die Stadtwerke Velbert bieten dieses Modell seit neustem an, wissen jedoch, wieso die Nachfrage bisher nicht so groß ist. „Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen und bisher ist vielen Schülern einfach nicht bewusst, dass es diese Möglichkeit gibt. Das wollen wir ändern und planen in Zukunft vermehrt dafür zu werben“, erzählt Bärbel Krohn Personalreferentin der Stadtwerke.

Für Besucherin Aynur Akbulut kommt das Programm zwar nicht mehr in Frage, da sie ihren Abschluss an einem Berufskolleg bereits in der Tasche hat und lediglich nach einer interessanten Ausbildung sucht. „Wenn es dieses Programm schon früher gegeben hätte, hätte ich es mir auf jeden Fall mal angeschaut. Das Konzept klingt sehr gut“, sagt die 20-Jährige.