Neviges. Bei dem Jubiläumsempfang zum 160. Bestehen der Kolpingsfamilie hatten Gäste Spaß an einem ebenso tiefsinnigen als auch unterhaltsamen Programm.
„Wir feiern heute unser 160-Jähriges der Kolpingfamilie. Euch allen herzlichen Dank dafür.“ Mit diesen Worten leitete Dr. Günter Erner, der dem dreiköpfigen Leitungsteam der Kolpingsfamilie Hardenberg-Neviges angehört, einen gekonnten Jubiläumsempfang im Pfarrheim Glocke ein, der neben einer gut zusammengefassten Rückschau und Kammermusik mit WDR-Moderatorin Yvonne Willicks einen gleichsam unterhaltsamen als auch tiefsinnigen Blick auf den christlichen Glauben zuließ. „Damals als Gesellenverein gegründet, ist die Unterschrift auf der Gründungsurkunde noch von Gründervater Adolf Kolping selbst“, erzählte Erner stolz. Es gab Höhen und Tiefen in den Mitgliederzahlen, doch letztlich habe der Verein immer eine zentrale Rolle im Gemeindeleben des der katholische Pfarrei gespielt.
Großes Angebot für Familien
Aus der Kolpingsfamilie seien zudem das Fanfarencorps und der Kirchenchor hervorgegangen. Was Hubert Rudolf, den Leiter des Kirchenchors, dazu veranlasste zu fragen: „Der Cäcilienchor ist ein Kind der Kolpingsfamilie? Sind wir ausgesourct?“ Günter Erner lobte den tollen Kolpingskarneval, erzählte von Wanderungen, Fahrradtouren und dem Flying Dinner. Außergewöhnlich seien auch die Familienwochenenden, die immer unter einem anderen Thema angeboten werden. Und zu all den Veranstaltungen, betonte Erner, seien auch Externe stets willkommen.
Lebendige Gemeinde nach 160 Jahren
2019 feiere auch das Kolping-Theater ein Jubiläum im Jubiläumsjahr: seit 40 Jahren gibt es die Theatergruppe. Dazu kämen die Wallfahrt, der Weltgebetstag und vieles mehr. „Ich hoffe, dass deutlich wurde, dass wir auch nach 160 Jahren noch eine lebendige Gemeinde sind.“ Emil Weise zitierte voll des Lobes Gründer Adolf Kolping: „In der Gegenwart muss unser Wirken die Zukunft im Auge behalten.“ Kolping habe stets für Einheit, Glaube und soziale Verantwortung gestanden. Als Kolpingschwester hatte Moderatorin Yvonne Willicks ihr Buch „Glaube ganz einfach“ mitgebracht, in dem sie ihren Weg zum Glauben beschreibt.
Putz-Uschi schreibt über den Glauben
Bekannt vor allem als Putz-Uschi und Moderatorin – und nun ein Buch über den Glauben? „Gott begegnet mir überall.“ Für die Fernsehmoderatorin seien alle Fragen der Selbstfindung schon im Neuen Testament beantwortet. Mehrmals sang sie mit den Besuchern Glaubenslieder, las aus ihrem Buch vor, unterhielt mit Anekdoten.
Viele Jugendliche unter den 150 Mitgliedern
Die Kolpingsfamilie Hardenberg-Neviges wurde 1859 in Neviges gegründet und zählt mehr als 150 Mitglieder. Etwa ein Viertel davon sind unter 30 Jahre alt und gehören der Kolpingjugend an.
Die Laien-Theatergruppe führt alljährlich im November Komödien auf. Zum 40-jährigen steht das Stück „Wer hat schon Angst vor Dr. Wolf?“ auf dem Programm..
„Um ein Haar wäre ich bei den Protestanten gelandet.“ Ungetauft habe sie später in der Schule entschieden, in welchen Religionsunterricht sie wolle und zusammen mit den Eltern den evangelischen gewählt. „Das ist wie rechts und links…“ und so landete bei den Katholiken. „Die Liturgien haben vieles mit Fernsehshows gemein.“ Kurzweilig erzählte sie von ihrem Weg zum Glauben, von Traumen und Heilung. „Ich bin ein großer Fan vom Heiligen Geist.“ Und von ihrem Ehemann Markus Willicks, der sie am Piano begleitete: „Alle Mädchen waren verknallt in den Pianisten, aber wir haben später geheiratet.“ In Hamburg und Berlin habe sie den Weg zur Kirche verloren, aber über Kolping wieder zurückgefunden.