Neviges. . Die Comedyscouts proben mit Hochdruck für den Kolpingkarneval. In ihren scharfzüngig-witzigen Sketchen ist den Herren nichts und niemand heilig.
„Roooobert“, schallt es schrill durch den Glockensaal. Robert rollt nur mit den Augen, keift seine Carmen entnervt an. „Au Mann, wenn stille Wasser tief sind, dann bist du ‘ne Pfütze.“ Die Familie Geissen ist da, klamaukig, wie immer. Carmen an Schlichtheit nicht zu übertreffen, Robert dafür ganz Mann von Welt. Und die Comedyscouts,wie sich die Sketch-Gruppe der Kolpingfamilie nennt, haben bei ihren Proben einen Riesenspaß, den Figuren aus der TV-Serie Leben einzuhauchen. Wenn das Publikum am Samstag, 16. Februar, in der Glocke nur halb so viel zu lachen hat wie diese vergnügten Herren, dann ist prima Stimmung im Saal.
Die beiden Franziskaner vergnügen sich im Schnee
Sie gehören alle zum Förderverein der Nevigeser Pfadfinder DPSG Stamm Hardenberg, sind seit zwölf Jahren mit ihren Sketchen fester Bestandteil des beliebten Kolpingkarnevals. „Dieses Mal kommen wir als Letztes dran“, stöhnt Markus „Momo“ Willwoll, im richtigen Leben Orthopädie-Schumachermeister. Nach den „Schwarzen Männern“ mit ihren sarkastischen Liedern, nach dem Ballett „Pink Ladies“ und nach dem „Boten vom Dönberg“, um nur einige Programmpunkte zu nennen. Die Proben laufen auf Hochtouren, auch wenn zwei der sechs Mitspieler – Heino Dobberstein und Christian Schmidt – gerade im Ski-Urlaub weilen.
Als der Dom-Architekt mit dem Aufzug aufs Dach fuhr
„Daher können wir auch ,Böhmermann auf dem Dach’ heute nicht proben“, bedauert Thomas Isop-Sander, von Beruf Sozialpädagoge. Spielen doch die beiden Schnee-Urlauber die zwei Franziskaner, die den berühmten Architekten Gottfried Böhm hoch aufs Dach des Mariendoms begleiten. Tatsächlich geschehen im Sommer 2018, als es sich der Stararchitekt mit 98 Jahren nicht nehmen ließ, bei den Sanierungsarbeiten in luftiger Höhe selbst nach dem Rechten zu sehen und auch gleich eine Fassadenfarbe für seinen Dom auszusuchen.
Persiflage auf „Tiere suchen ein Zuhause“
Damals hatten sie alle gemeinsam die Idee, die Szene auf die Bühne zu bringen. „Das ist auch unser erstes eigenes Stück, also eine echte Premiere“, sagt Wilhelm Funken, der bei den Wuppertaler Stadtwerken beschäftigt ist und sich das ganze Jahr über in der Kolpingfamilie engagiert. Ob es nun an der zufälligen Namensgleichheit liegt, wie seine Mitspieler unken, dass er in dem witzigen Sketch „Funken suchen ein Zuhause“ den eifrigen Moderator mimt, bleibe dahingestellt.
Moderator vermittelt einen ausgesetzten Funken
In Anlehnung an die TV-Serie „Tiere suchen ein Zuhause“ versucht er gemeinsam mit einem Vertreter der Karnevalsgesellschaft (Frank Ressing), einen ausgesetzten Funken zu vermitteln. „Es ist immer das gleiche. Die Kerlchen werden erst angeschafft und dann ausgesetzt, wenn sie wieder nüchtern sind. Diesen hier hat man, festgebunden an seinen eigenen Hosenträgern, am Heinzelmännchen-Brunnen gefunden.“ Begeistert springt Funke „Momo“ Willwoll dem Moderator auf den Schoß, „Hach, ein ganz Verschmuster“. Schon lachen sie sich wieder scheckig da oben auf der Bühne. Hingehen, anschauen, Spaß haben.
>> KARTEN AM TELEFON RESERVIEREN
- Karten für den Kolpingkarneval am Samstag, 16. Februar, 20 Uhr in der Glocke gibt es Thea Häger Tel 02053/47242.
- Das Bühnenbild haben Andrea, Antonio und Alessio Fricano gemeinsam mit Thorsten Zimmermann gestaltet. Zur Einführung singt live Alex Schadt.