Langenberg. Ehemalige Lehrer und Schüler des Langenberger Gymnasiums treffen sich regelmäßig zum Fußballspielen und gehen auf Tour – diesmal nach Belgrad.

Seit fast 50 Jahren kicken sie: Lehrer und Ehemalige des Gymnasiums Langenberg. Was anfänglich noch ein Gegeneinander war - die Lehrer spielten gegen Schüler der Oberstufe, regulierte sich schnell zu einem Miteinander. Neben dem Spiel selbst treffen sie sich im Anschluss zur Spielbesprechung in der Bergischen Schweiz, fahren zwei Mal im Jahr gemeinsam weg. Jetzt gerade waren die Sportler zusammen in Belgrad, wo sie gegen die Werksmannschaft der Firma „Porbas“ spielten, die der ehemalige Schüler Siniša Basalo dort aufgebaut hat.

Seit bald 50 Jahren jeden Mittwoch: treten zwei Mannschaften mit je sechs Spielern gegeneinander an. Es wird und wurde nicht gelost, sondern die Mannschaften werden je nach Spielstärke der Anwesenden gebildet. Wer kommt, ist genauso beständig wie unbeständig. Es kommen immer ausreichend zusammen. Doch mal fällt jemand aus, mal kommt jemand dazu.

Am Anfang spielten Lehrer gegen Schüler

Nicht nur von Woche zu Woche ist es ein bisschen wie ein Kommen und Gehen, auch über die Jahre. In den ersten Jahren spielten die damaligen Lehrer, unter ihnen Bernd Rier und Pfarrer Eckhard Ludwig, gegen die Schüler. Doch als diese das Abitur in der Tasche hatten, kamen sie wieder. Auch Lehrer, die in Pension gingen, bis dahin Teil der „Mannschaft“ waren, kamen wieder. Und so treffen sich heute ehemalige und aktive Lehrer des Gymnasiums Langenberg sowie ehemalige Schüler.

Umzug vom Wiemhof an die Panner Straße

„Das Gymnasium hat seit 1970 einen Lehrersport“, erinnert sich Bernd Rier. Alles begann noch in der alten Schule am Wiemhof, wo auch die alte Sporthalle dort stand, wo heute das Alldiekunst-Haus seine Spielstätte hat. Mit dem Umzug in den 1970er Jahren änderte sich nur der Spielort, nie aber die Spielzeit: 16.30 bis 18 Uhr. Die Ergebnisse sind meistens einstellig, auch schon mal mit großem Unterschied: „Wie es im internationalen Fußball auch der Fall ist“, schmunzelt Bernd Rier.

Im Anschluss folgt die Spielbesprechung

Informativer Besuch in Belgrad

Die Fußballsportmannschaft des Gymnasiums Langenberg besuchte in Belgrad das Tesla-Museum und eine erstklassige Stadtführung. Die jüngste Geschichte sei dort noch überall präsent, berichtete Ralph Güther.

Transparente und Fotos zeugen vom Krieg, der gerade mal 20 Jahre her sei. Überall seien Ergebnisse des Krieges sichtbar.

Zum Frühstück im Hotel Mockba, wo schon berühmte Gäste wie Sartre, Kasparow, Kirk Douglas und Josefine Baker übernachtet hatten, gab es Livemusik.

Natürlich durfte das Spiel gegen die Werksmannschaft von „Porbas“ nicht fehlen. Das Spiel endete unentschieden mit 9:9.

Ebenfalls von Beginn an geht es im Anschluss an das Spiel zur Spielbesprechung. Dort werden dass Spiel selbst, Dinge aus dem Schulalltag und aktuell politische Themen euphemistisch besprochen. Hier kommen auch noch zwei, drei andere Kollegen dazu, die zwar altersbedingt nicht mehr spielen, aber weiterhin Teil der Spielgemeinschaft sind.

Die Fußballer des Gymnasiums Langenberg besuchten Belgrad.
Die Fußballer des Gymnasiums Langenberg besuchten Belgrad. © Schulsport LangenBerg, Schulsport Langenberg

Einmal im Jahr fahren die Sportler auf ein Sportwochenende in eine der Sportstätten des Westdeutschen Fußballverbandes. Und einmal jährlich, so wie gerade erst geschehen, gibt es sehr individuelle Reiseziele.

Im letzten Jahr war das der Plattensee in Ungarn, jetzt besuchte die Gruppe die Produktionsstätte des Gevelsberger Unternehmens „Porbas“ in Belgrad.

Ehemaliger Schüler schwärmte von Belgrad

Siniša Basalo, geboren in Langenberg und jetzt wieder hier wohnhaft, habe immer von Belgrad und Serbien geschwärmt. Der ehemalige Schüler des Gymnasiums hat dort ein Unternehmen aufgebaut, das Hochpräzisionsteile für namhafte europäischen Konzerne dreht und fräst, erzählt Ralph Güther, der ebenfalls in der Mannschaft spielt. „Lad’ uns doch mal ein, wir könnten auch mal gegen deine Betriebsmannschaft Fußball spielen.“ Der Aufforderung kam Basalo nach und für viereinhalb Tage mit insgesamt acht Spielern ging es nach Belgrad.