Neviges. . Auf dem evangelischen Friedhof in Neviges hat die Gemeinde eine zweite Urnen-Stele bauen lassen. Es sind noch weitere Veränderungen geplant.
Auf dem Friedhof an der Siebeneicker Straße gibt es eine zweite Urnen-Stele. Damit reagiert die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neviges auf einen immer stärker werdenden Trend: „Kolumbarien sind beliebt, die Nachfrage ist groß“, sagt der stellvertretende Baukirchmeister Jörg Sindt und zeigt auf die vor sechs Jahren erbaute erste Grabwand. 43 „Urnen-Nischen“, so die offizielle Bezeichnung, sind bereits belegt, für weitere fünf liegen Reservierungen vor. Auch die Urnen-Stele schräg gegenüber der Wand ist fast vollständig besetzt. Innerhalb von zwei Tagen hat die auf den Bau von Kolumbarien spezialisierte Firma Anton Aschenbrenner aus dem Hunsrück nun eine zweite Urnen-Stele mit 24 Nischen errichtet. Damit verfügt der Friedhof nun über insgesamt 96 steinerne Gräber.
Die Vertragszeit für eine Urnen-Nische beträgt 15 Jahre
Die Vertragszeit beträgt 15 Jahre, in jeder Nische ist jeweils Platz für zwei Urnen, erläutert Thomas Schmitt von der Friedhofsverwaltung des evangelischen Kirchenkreises Niederberg. Verstirbt beispielsweise der Ehepartner, verlängert sich die Zeit um weitere 15 Jahre. Danach wird die Urne in einem Urnenfeld beigesetzt. 1850 Euro kostet ein Platz im Kolumbarium. Mit dieser Anschaffung sind dann alle Kosten abgedeckt, da ja jegliche Grabpflege wegfällt: Keine Bepflanzung, kein Unkrautjäten, kein Stutzen von Sträuchern und natürlich im Sommer kein Gießen. A propos Pflege: Dass Angehörige kleine geschmackvolle Blumenschalen vor die Wand oder auch Stelen stellen, sei absolut in Ordnung, meint Friedhofsgärtnerin Claudia Jung.
Die optische Einheit soll gewahrt bleiben
Nicht erlaubt ist es dagegen, kleine Figuren und Engel auf die Verschlussplatten zu stellen. „Wir hatten uns einst auf ein einheitliches Gesamtbild festgelegt“, betont Jörg Sindt. Daher können Angehörige, was die Ornamente auf den Grabplatten betrifft, auch nur unter sechs Motiven wählen: So kann ein Fisch, eine Taube, betende Hände, ein Kreuz, eine Weinranke oder eine Rose den Namen des Verstorbenen schmücken. Die Platten selbst sind aus bergischem Granit, beschriftet von Steinmetz Jörg Sasse. Dass die steinernen Gräber auf zunehmende Nachfrage stoßen, zeigt auch die Tatsache, dass bereits eineinhalb Jahre nach der Grabwand die erste Urnenstele gebaut wurde. „Und wir wollen ja für die Zukunft gerüstet sein“, sagt Jörg Sindt mit Blick auf die zweite Stele.
Geplant ist ein Urnen-Gemeinschaftsgrab
Da mittlerweile mehr Feuer- als Erdbestattungen gewünscht sind, plant die Gemeinde direkt angrenzend an den Stelen-Platz eine „Urnen-Gemeinschaftsgrab-Anlage“, wie es Thomas Schmitt von der Friedhofsverwaltung nennt. Bei der Fläche handelt es sich um ganz alte Gräber, deren Ruhezeiten längst abgelaufen sind. Schmitt: „Wir wollen möglichst bald damit starten, der Plan ist in Auftrag gegeben, wir warten jetzt noch die Kosten ab.“ Die Gemeinde ist stets bemüht, ihren Friedhof in Schuss zu halten – und das nicht nur durch den Einsatz von Friedhofsgärtnerin Claudia Jung. Im September letzten Jahres wurde für 15.000 Euro die hübsche Friedhofskapelle saniert.
>> 70 bis 80 Beisetzungen im Jahr
- Auf dem Friedhof an der Siebeneicker Straße gibt es etwa 70 bis 80 Beisetzungen im Jahr. Davon sind 65 Prozent Urnenbeisetzungen.
- Rund 30 Prozent der Urnen werden in den Kolumbarien beigesetzt. Insgesamt gibt es auf dem Friedhof Siebeneicker Straße 4000 Grabstellen.