Velbert-Mitte. . Rüdiger Gilles führt Traditions-Gasthaus in Velbert ab sofort selbst. Charme aus alten Zeiten soll erhalten bleiben, nur feiner soll es werden.

Zufrieden stützt Rüdiger Gilles seine Hände auf dem dunklen, massiven Holz der Theke ab. „Hier hab ich früher bis 3 Uhr nachts gesessen und Bierchen getrunken“, erinnert er sich. Und genau deswegen stürzt er sich gerade mit viel Engagement und Liebe zum Detail in die Arbeit, um aus der alten die „neue Herrlichkeit“ zu machen. „Der Laden ist mein Baby“, sagt Gilles strahlend.

Der Inhaber des Traditions-Gasthauses, das noch den Namen „Alte Herrlichkeit“ trägt, erinnert sich oft an alte Zeiten zurück. Gern habe er sich hier am Wochenende mit Freunden getroffen und gemeinsam den Abend verbracht. 2013 hat Gilles die Gastronomie dann übernommen, „und seitdem habe ich einfach Pech mit den Pächtern gehabt“, sagt er.

Den Platz am Offers richtig zur Geltung bringen

Nun hat Gilles entschieden, nicht mehr mit einem Pächter zusammenzuarbeiten und die „Neue Herrlichkeit“ in eigener Regie zu führen. „Ich möchte, dass die Leute den Charme der alten Kneipe wiedererkennen“, sagt der Inhaber mit glänzenden Augen. Er steht in seinem Laden und schmiedet Pläne für die Zukunft. Gemütlich sitzen, klönen, trinken und essen. „Die Leute sollen sich hier wohl fühlen“, wünscht sich Rüdiger Gilles.

Aus alt mach neu: Rüdiger Gilles eröffnet Anfang April die „Alte Herrlichkeit“ wieder.
Aus alt mach neu: Rüdiger Gilles eröffnet Anfang April die „Alte Herrlichkeit“ wieder. © Uwe Möller

Eine Terrasse mit bis zu 70 Plätzen, modernen Möbeln und schönem Ambiente solle auf dem Platz am Offers entstehen. „So kommt der schöne Platz erst richtig zur Geltung“, findet Gilles. Über eine Wendeltreppe geht der Inhaber der „Alten Herrlichkeit“ in den Keller und betritt seine Nachtbar. Blau gepolsterte Sitzbänke, dunkles Holz, ein großer Spiegel, auf dem eine alte Postkutsche zu sehen ist. Auch die Postillion-Bar soll wieder aufleben. „Vielleicht kann man hier auch mal einen Karaokeabend machen“, sagt Gilles.

Das Konzept soll eine Überraschung bleiben

Neben der Nachtbar „Postillion“ liegt – ein bisschen versteckt – das Herzstück der „Alten Herrlichkeit“: „Ich hab die schönste Kegelbahn in Deutschland“, sagt Gilles und betritt stolz grinsend den Raum. Modern beleuchtet mit neuen Möbeln und entspannter Atmosphäre. Hier könne man sich wohlfühlen, ist sich Gilles sicher. „Ich hoffe, dass die Leute das auch annehmen“, sagt der Inhaber.

Aber erstmal kommt die Eröffnung Anfang April. „Ich freue mich einfach drauf, wenn’s wieder losgeht“, sagt Gilles. Die Velberter könnten sich dann auf eine abwechslungsreiche Küche in der „Neuen Herrlichkeit“ freuen. Viel möchte der Inhaber noch nicht verraten. „Das soll eine Überraschung bleiben“, sagt er grinsend. Nur soviel verrät er: „Eine kleine, schnell wechselnde Karte, viele Gewürze und Kräuter und guten Wein wird’s hier geben.“

Inhaber möchte selbst gern in seinen Laden kommen

Und dann möchte Rüdiger Gilles eine Gastronomie haben, in der nicht nur die Gäste gerne Zeit verbringen: „Ich möchte selbst auch wieder gern hierher kommen“, erklärt er. Als er redet, läuft ein junger Mann an dem Inhaber vorbei und begrüßt ihn auf englisch. „Das ist ein neuer Koch aus Amerika“, erklärt Gilles. „Der bringt natürlich auch nochmal eine andere Farbe in die Küche“, freut sich Inhaber Rüdiger Gilles.

Außerdem brauche Velbert gute Gastronomie, um die Veränderungen zu unterstützen, die in der Stadt gerade stattfänden. Und genau deswegen freut sich Rüdiger Gilles so darauf, die Traditionsgastronomie am Offers-Platz nun selbst in die Hand zu nehmen und wieder Leben in die Bude zu bringen. Auch wenn er selbst im Tagesgeschäft nicht vor Ort sein werde. Der Inhaber der „Neuen Herrlichkeit“ verrät: „Ich bin heiß wie Frittenfett.“

>> GEBÄUDE IM JAHR 1982 ERRICHTET

  • Im Jahr 1981 ist das Gebäude der „Alten Herrlichkeit“ errichtet worden und wurde bis 2009 von Manfred Schroth betrieben.
  • Nachdem das Lokal dann vier Jahre lang leergestanden hatte, hat sich Rüdiger Gilles als Stammkunde dazu entschieden, die „Alte Herrlichkeit“ wieder aufleben zu lassen und das Gebäude zu kaufen.
  • Gemeinsam mit Architektin Christiane Windgassen plante der gleichzeitige Inhaber der Firma Christopeit, einem Hersteller von Fitnessgeräten, das neue Design des Restaurants und eröffnete es im Jahr 2013.