Am Samstag öffnet Traditionsgastronomie am Offersplatz wieder für Gäste. Der verstaubte Charme ist weg. Modernes Ambiente zeichnet das Haus nach umfassender Sanierung aus, auf regionale Küche können sich die Gäste freuen.

Möbel werden gerückt, der letzte Staub weggeputzt, Tische eingedeckt. In der neuen „Alten Herrlichkeit“ machen sich alle startklar für den Tag der Eröffnung. Während von außen noch der alte Schriftzug an das Traditionsrestaurant von Einst erinnert, werben die Innenräume mit modernem Mobiliar, blauen LED-Leisten, graubraun bezogenen Stühlen und dunklem Holz.

Der verstaubte Charme von anno dazumal musste ausziehen. Investor Rüdiger Gilles ließ das Objekt innerhalb der vergangenen drei Monate sanieren. Für ihn stand fest, dass da was „Modernes“ hin muss. „Aber ich habe hier schon wesentliche Merkmale stehen gelassen.“ Etwa die gedrechselten Säulen, oder die halbrunde Theke, die den Mittelpunkt des Schankraums bildet.

Zuerst als Renditeobjekt gedacht

Bereits im Dezember vergangenen Jahres hat Gilles die Immobilie gekauft. Damals noch mit dem Gedanken, dass dies einmal ein Renditeobjekt wird. Zu dieser Zeit lernte er auch Christian Steinke kennen; damals noch selbstständig als Koch für ein Golfhotel in Mettmann tätig. Schnell konnte er ihn für die Auferstehung der Alten Herrlichkeit und somit als Pächter gewinnen. „Wir haben uns damals die Räume im Dunkeln mit einer Taschenlampe angeschaut und es sah aus, als wenn hier jemand eine Handgranate reingeworfen hätte“, erinnert sich der 46-jährige Koch. „Dennoch habe ich den Charme sofort bemerkt.“ Doch ein anderes Ereignis sorgte dafür, dass er sich dafür entschied, der Alten Herrlichkeit neues Leben einzuhauchen. „Wir waren gerade mal eine halbe Stunde hier, da kam ein Mann vorbei und fragte, wann er hier wieder sein Bier trinken kann.“

Allzu lang muss er nicht mehr warten. Denn am Samstag, also nur zwei Wochen später als geplant, bietet das Restaurantteam seinen Gästen erstklassigen Service. „Bei uns gibt es eine moderne, deutsche Küche“, erzählt Christian Steinke. „Ich lege Wert auf saisonale Gerichte mit regionalen Produkten.“ So befindet er sich beispielsweise noch in Verhandlungen mit einem Jäger, der ihm das Wildfleisch für herbstliche Gerichte liefern wird. „Daher haben wir auch eine Speisekarte, die alle vier Wochen erneuert wird – bis auf einige Standardgerichte wie Rinderfilet.“ Durch einen großen Glaseinsatz in der Küche kann der Koch jederzeit bei seiner Arbeit beobachtet werden. „Das war seine eigene Idee. Ich wäre nie darauf gekommen, dass jemand im Stress auch noch betrachtet werden möchte“, so Gilles. Auch wenn die Alte Herrlichkeit ordentlich modernisiert wurde: die Küche besteht nun aus modernen Markengeräten und hat in ihrer Anschaffung allein 100000 Euro gekostet, die Belüftungsanlage musste komplett erneuert werden und ihr wich eine komplette Kegelbahn, alles wird am Samstag noch nicht fertig sein. „Den Anbau und die Kegelbahn werden wir erst Anfang Dezember eröffnen können“, so Steinke.