Juan-Manuel Jimenez-Sanchez zieht mit dem „La Granada“ vom Velberter Forum an den Offersplatz. Im Traditionshaus Alte Herrlichkeit hat er mehr Platz für Gäste.
Vor nahezu einem Jahr öffnete die Alte Herrlichkeit nach vielen Jahren Stillstand wieder ihre Türen. Im neuen Glanz erstrahlte die Gastronomie – samt Kegelbahn und Barbetrieb am Wochenende im Postillon. Nur ein halbes Jahr später aber war schon wieder Schluss: Der Pächter hatte sich mit dem Projekt übernommen. Fortan war Eigentümer Rüdiger Gilles auf der Suche nach einem Nachfolger.
Forum wird saniert
Gefunden hat er ihn nun in Juan-Manuel Jimenez-Sanchez, dem Betreiber des „La Granada“. „Eigentlich wollten wir noch weitere fünf Jahre im Forum Niederberg bleiben, aber wir müssen wegen der Brandschutzarbeiten gehen“, erläutert Jimenez-Sanchez. „Aber das Problem ist, dass die Zukunft nicht gesichert ist. Derzeit sieht es so aus, als wenn Ende Juni 2016 das Forum geschlossen wird.“
Dem Gerücht jedoch widerspricht der Pressesprecher der Stadt: „Sanierungsmaßnahmen sind im Forum auf jeden Fall erforderlich. Die sind Bestandteil des integrierten Handlungskonzeptes und so wird eine teilweise Änderung der Nutzung vorgesehen. Wir hoffen da auch auf Mittel des Landes. Natürlich wird dann eine Schließung, ähnlich wie beim Bürgerhaus in Langenberg, für eine Sanierung notwendig sein. Das Datum steht aber noch nicht fest“, sagt Hans-Joachim Blißenbach.
Jimenez-Sanchez hatte vor der Eröffnung des La Granada einiges investiert: „Wir sind damals in den Rohbau gegangen und haben alles auf eigene Kosten saniert. Amortisiert hat sich das bislang nicht.“ Doch aufgrund der ungewissen Zukunft des Forums hat sich der Gastronom rechtzeitig nach Alternativen umgesehen. „Wir hatten unterschiedliche Lokale zur Auswahl, beispielsweise in Wuppertal, Essen oder Ratingen.“ Dann aber habe Rüdiger Gilles ihn angesprochen. Schnell wurden sich beide einig und so eröffnet das Team von „La Granada“ schon am 22. Oktober die Alte Herrlichkeit neu.
„Wir haben in den viereinhalb Jahren viele Stammkunden gewinnen können und wir hoffen natürlich, dass sie uns auch in den neuen Räumen weiter besuchen werden.“ Im neuen Lokal hat er 20 Plätze mehr als im La Granada und „auch die Küche ist wesentlich größer.“ Gab es im La Granada bislang nur mediterrane und spanische Speisen, wird die Karte in der Alten Herrlichkeit nun um gutbürgerliche Küche erweitert, „dann passt das auch gut zum Ambiente.“
Auch die Kegelbahn und den Postillon wird Juan-Manuel Jimenez-Sanchez wieder eröffnen. „Mit einer Halloweenparty wird am 31. Oktober das Postillon eröffnet. Danach wird es freitags und samstags von 20 bis 4 Uhr geöffnet haben.“
Jake’s gibt’s nicht mehr: Haus soll verkauft werden – ohne Bar
Das Jake’s an der Friedrichstraße hat bereits seit Ende September geschlossen. An mangelnden Besuchern lag das allerdings nicht. Und auch nicht die Geräuschkulisse der Besucher ist Schuld daran, dass es fortan keine Live-Musik im Jake’s mehr geben wird. Betreiber Frank Brüggert findet es schade, dass er die Tür für immer abschließen musste, hat er die Kneipe doch stets nebenberuflich betrieben, jedoch viel Herzblut hineingesteckt.
„Das Haus soll verkauft werden und der Makler möchte das Haus nicht mit bestehender Kneipe vermarkten.“ Seit zehn Jahren hat er die Gastronomie gemeinsam mit Dzuli Leuchtmann belebt. Die Gäste sind „alle super enttäuscht. Die Velberter über 30 wissen ja kaum noch, wo sie ihr Bierchen trinken können.“ Mehr als 70 Bands sind im Jakes aufgetreten. „Diese Möglichkeit gibt es im Bergischen Kreis nicht mehr allzu oft.“ Daher möchte Brüggert auch, dass die Live-Musik in Velbert erhalten bleibt. „Ich kooperiere nun mit Schans Küran. Künftig sollen Live-Bands alle zwei Monate im Bürgerhaus auftreten können – am 12. 12. findet das erste Konzert statt.“ Und auch für seine Gäste soll es demnächst wieder eine Anlaufstelle für ein Bierchen in netter Atmosphäre geben.