Velbert. . Unter dem Motto „Winter adé“ fand am Samstag ein Konzert der Musikschule Velbert im Forum statt. Es zeigt eine große Bandbreite ihrer Arbeit.

Es war viel mehr als nur ein Einblick in die Arbeit der Städtischen Musik- und Kunstschule Velbert, was sich dem Zuhörer am vergangenen Samstag im Rahmen eines Nachmittagskonzerts im Forum Niederberg bot. Beeindruckend facettenreich gestaltete sich ein ausgedehnter Bilderbogen musikalischer Impressionen.

Eingeladen hatte der Fachbereich Bläser zu einem bunten Klangpotpourri mit dem Titel „Winter ade“, und das Motto gewann während der vorgetragenen Musik im Laufe der Veranstaltung zunehmend an Bedeutung. Insgesamt sechs Ensembles stellten sich dem Publikum vor: Jugendblasorchester, Ensemble Sax, Symphonie Brass, Hipstars, Saxophon-Quartett und die Big-Band, ergänzt durch einige Solisten.

Bandbreite der Musikschule ist beeindruckend

Aus der Stärke vor allem der größeren Besetzungen lässt sich entnehmen, in welcher Breite die Instrumente, seien es nun Holz- oder Blechbläser, hier vorhanden sind und an dieser Schule von engagierten Lehrkräften erfolgreich unterrichtet werden. Neben einer solchen Quantität, ließ die musikalische Leistungsfähigkeit aufhorchen, ein Verdienst nicht zuletzt auch der dort arbeitenden Lehrerinnen und Lehrer.

Gleich zu Beginn gefiel das Ensemble Sax unter Leitung von Melanie Anker, in dem alle Stimmlagen dieses Instruments mehrfach vertreten waren, mit dem marschartigen „Concertino classico“. Jonas Langkeit (Preisträger „Jugend musiziert“) trat dabei solistisch hervor. Schwermut und eine besondere Rhythmik darzustellen, gelang in den „Arabian Dances“.

Von arabischer Folklore bis zu moderner Blasmusik

Wirkungsvoll die Idee der Leitung, die jeweilige Solo-Section aufstehen zu lassen, ganz nach dem Vorbild professioneller Formationen. Nicht weniger interessant und stilistisch ähnlich performte das Saxophon-Quartett mit dem sehr an arabischer Folklore orientierten Titel „Dandourmah“, dessen Stärke ganz wesentlich von der famosen Melissa Kasel (Sopran-Saxophon und Preisträgerin im Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ 2019) zur Geltung gebracht wurde.

Durch „Symphonie Brass“ war das Blech vertreten, drei kleine „Pop-Tunes“ mit Verständnis angehend, vielleicht nicht immer lupenrein sauber intoniert, von denen das dritte Stück am besten gelang. Die moderne orchestrale Blasmusik, die in England eine lange Tradition hat und auch heute dort sehr gepflegt wird, brachte beispielhaft das Jugendblasorchester (JBO) - eine Kombination von Blech- und Holzblasinstrumenten - zur Aufführung, Musik, deren Anleihen bei Blues und Folksong nicht zu überhören sind. Die Interpretation hatte auf warmen, vollen Klang abgestellt, was den Stücken sehr zugute kam (Einstudierung: Ortlinghaus/Ruffing).

Fulminanter Ausklang der Big-Band

Als kleinste Besetzungen waren ein Fagott-Duo sowie Trompete und Klavier angetreten. Wie enorm wandlungsfähig sich das Fagott zeigen kann, demonstrierte der Pädagoge Werner Brandt an einigen typischen Beispielen, bevor er mit seinem allerjüngsten Schüler Juri Temp einen Tanz spielte - jung und alt in größenangepassten Instrumenten, auch optisch eine absolute Kuriosität. Sarah Schnabel (Preisträgerin „Jugend musiziert“) spielte mit frischem Gestus und Beweglichkeit zwei Sätze aus einer Trompetensonate von Guillaume Balay.

Mit vier populären Titeln sorgte schließlich die Big-Band der Musikschule unter der Leitung von M. Anker für den fulminanten Ausklang des Konzertnachmittags. Professionell in der Performance, packend im Zugriff, variabel in gekonnten Soli, homogen die Sections; bisweilen im Sound eines veritablen Tanz- und Unterhaltungsorchesters spielend. Mehr geht in einer Musikschule wirklich nicht. Zu danken ist auch Nils Powilleit für seine Moderation. Lang anhaltender Beifall belohnte alle Mitwirkenden, die sich mit einer fetzigen Zugabe revanchierten.

>> FRÜHLINGSKONZERT IM BÜRGERHAUS

  • Die nächste Gelegenheit, eine Gruppe der Musik- und Kunstschule Velbert in Aktion zu sehen, bietet sich am Sonntag, 17. März um 18.30 Uhr.
  • In einem Frühlingskonzert tritt der Kinderchor „Young Voices“ unter Leitung von Rebecca Schaefer gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Niederberg in dem Historischen Bürgerhaus in Velbert-Langenberg auf.
  • Dort führt der Chor neben zwei Tierfabeln auch französische Lieder aus dem Kinofilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ vor.