Langenberg. . Das Symphonic Wind Orchestra begeistert im Bürgerhaus mit Filmmusik. Lieder erklingen eingerahmt in eine Geschichte über Superhelden.
Eine miserable Trefferquote verzeichnete das Symphonic Wind Orchestra auf der Suche nach Superhelden, und das, obwohl das Ensemble doch alle Töne hervorragend traf. Beim Familienkonzert überzeugte das Blasorchester der Musik- und Kunstschule Velbert die Zuhörer im Historischen Bürgerhaus mit magischen Melodien und traumhaften Tönen aus der Filmmusik.
Rahmengeschichte für die einzelnen Stücke
Als Superheldennotrufvermittlungszentrale (SHNVZ) eilen die Musikers des Orchesters mit Pauken und Trompeten heran, um den passenden Helden für jede Notlage zu finden. Die musikalische Darbietung, eingerahmt von schauspielerischen Einlagen, erzählt eine Superhelden-Geschichte: „Herr Professor, es ist ein Notruf eingegangen, ein kleines Mädchen ruft um Hilfe“, erklärt Regisseurin Denise Derkum in weißem Kittel. Die SHNVZ müsse schnell handeln. Dirigent Alexander Ruffing, der als Professor über die Bühne wirbelt, schlägt vor: „Das wäre was für unseren starken Mann.“
Orchester ändert Suchkriterien
Im „Bürgerhaus-Institut“ rattern die Köpfe und die Instrumente daran. Fantasievolle Musik braust durch den Saal, in dem fast jeder Platz besetzte ist. Stark muss er sein, der Held, den die SHNVZ sucht, aber auch vertrauenserweckend, entschlossen, mutig und gelassen. Entsprechend dieser Such-Kriterien spielen die Musiker auf der Bühne starke Töne, lassen sanfte Melodien erklingen und bekannte Rhythmen der Musik der Filmreihe „Herr der Ringe“ aufblühen.
„Die Trefferquote ist gleich null“, schüttelt Dirigent Ruffing jedoch weiterhin verzweifelt den Kopf. „Unser Held muss eine Frau sein“, tönt Dirigentin Katharina Ortlinghaus plötzlich und die Musiker auf der Bühne legen Flöte, Klarinette und Horn beiseite, stülpen sich ihre schwarzen Hemden ab und lassen — nun in weißen Shirts — flotte Lieder aus „Mary Poppins“ erklingen. Doch weiterhin kann die Zentrale keinen Helden vermitteln: Ob Heuschnupfen oder Elternzeit, kein Superheld kann dem kleinen Mädchen, das um Hilfe rief, zur Rettung eilen. Doch dieses braucht gar keinen Helden mehr: „Ihr konntet mir nicht helfen, aber meine Freunde“, flötet das Mädchen über die Bühne, bevor der Kinderchor der Musik- und Kunstschule getragen vom Orchester in das Lied „Du hast’n Freund in mir“ aus „Toy Story“ einstimmt.
Jeder kann ein Held sein
„Wir können zusammen alle Helden sein“, freut sich Dirigent Ruffing nach dem etwa eineinhalbstündigen Konzert, „das wollten wir neben der Musik zeigen.“ Kräftig Applaus gibt es jedoch nicht nur für diese Botschaft, sondern auch für die Umsetzung: „Ganz modern, fast wie ein Musical“, staunt eine Besucherin am Ausgang. Und auch Zuhörerin Margrit Wolter, die ihren Enkel Dennis, der Bariton spielt, begeistert lauschte findet: „Das war richtig klasse. Eineinhalb Stunden so ein schönes Programm zu spielen, das ist eine ganz tolle Leistung.“