Velbert. . Denise Derkum arbeitet in Velbert mit den Kindern von Jekits an einer neuen Choreographie. Sie schafft es, dass alle mit Feuereifer dabei sind.

Wenn Denise Derkum vor einer Wand steht, schaut sie konzentriert- und meist lächelt sie. Denn diese Mauer, die sich vor der Tanzpädagogin der Velberter Musik- und Kunstschule aufbaut, besteht aus konzentrierten Tanzschülern.

Die Drittklässler arbeiten gerade an einer neuen Choreographie. „Ihr müsst den Saal mit eurem Rhythmus füllen“, ruft Denise Derkum und zeigt den Takt, den die „Damen“ klatschen sollen. Derweil tanzen die Jungs coole Moves. Untereinander gibt es noch einige Tipps. „Das geht so“, zeigt Jonas seinem Mittänzer. „Probier‘ es aus, du hast ja noch Zeit bis März“, ermutigt auch die Tanzpädagogin ihn. „Sonst sehe ich in Reihe 14 nicht, was deine Beine machen“. Groß denken, groß machen und großartig tanzen quasi. Noch einmal wird die Szene geprobt, Denise Derkum ist sichtlich zufriedener.

Kostenloses Angebot für Kinder im zweiten Schuljahr

Seit dem Schuljahr 15/16 ist Jekits (vorher: Jeki, Jedem Kind sein Instrument) offiziell um das Modul „T“ wie Tanz erweitert. Ähnlich wie bei Jeki dürfen die Kinder im zweiten Schuljahr im Klassenverband kostenlos das Angebot nutzen.

Coole Moves für coole Jungs. Tanzen ist eben nicht nur was für Mädchen. Das wissen auch die Kids der Grundschule Birth.
Coole Moves für coole Jungs. Tanzen ist eben nicht nur was für Mädchen. Das wissen auch die Kids der Grundschule Birth. © Uwe Möller

Als krönender Abschluss steht dann für die Tänzer ein großer Auftritt im Historischen Bürgerhaus Langenberg an. Wen das Tanzfieber gepackt hat, darf dann in der dritten Klasse weitermachen. In zwei kleinen Gruppen übt Denise Derkum im Anschluss an den Unterricht ihre Choreographien mit Herzblut ein.


Erster Auftritt schon im Frühjahr

Dieses Mal dürfen sich die Drittklässler aber nicht nur auf einen Auftritt im Bürgerhaus vorbereiten. Sie begleiten die Tanzpädagogin auch nach Essen zum Praxistag zur Gestaltung von JeKits-Konzerten und Tanzpräsentationen unter dem Motto „auf die Bühne“. Und genau darum geht es ja auch: „Es macht einfach total viel Spaß an einem Tanz zu arbeiten, den wir hinterher auch aufführen können“, sagt Julian, einer von vier Jungs, der unter Beweis stellt, dass Tanzen nicht nur was für Mädels ist. Spaß macht es allen, schließlich verbringen sie ja ihre Freizeit mit der Choreographie.

„Manchmal kommt es dann auch im Gehirn an“

Doch ganz einfach ist das Umsetzen, was getanzt werden soll, nicht immer, das weiß auch Can: „Wir probieren einige Sachen erst einmal und machen dann immer weiter. Manchmal kommt es dann auch im Gehirn an“, sagt er lachend.

Jekits soll weiter gefördert werden

Auch im kommenden Schuljahr soll es für die Kinder der Grundschulen Birth und Bergische Straße wieder das Tanzangebot, gefördert von der Jektis-Stiftung, geben. Im dritten Schuljahr ist das Tanzangebot dann freiwillig und findet im Anschluss an den Unterricht statt.

Der Kostenbeitrag beträgt derzeit 12 Euro pro Monat. Wer nach der dritten Klasse weitermachen möchte, wird an der Musik- und Kunstschule fündig.

Einige Kids haben schon Vorerfahrung im Tanzen. „Ich tanze auch beim Karneval, aber das sind ganz andere Schritte“, sagt Carlotta. Andere haben ihre Freude an der Bewegung erst durch das Jekits-Angebot in der zweiten Klasse bei Denise Derkum entdeckt: „Sie reißt einen einfach mit ihrer Begeisterung mit“, sagt Emilia.

Grundgerüst

Das Grundgerüst für die Choreographien entsteht in scheinbar unermüdlicher Kreativität bei der Tanzpädagogin. Die Details und Feinheiten werden durch die Kinder kreiert. „Auf solche Dinge wie ein Pizzafahrrad beispielweise, da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen“, sagt sie.

Das ist eben das Spannende, wenn „unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen aufeinander geraten“, findet Denise Derkum, aber „manchmal ist es auch kniffelig, wenn man jedem gerecht werden möchte“. Denn sie hat den Anspruch, dass alle Freude auf der Bühne haben „und nicht nur tanzende Hüllen sind.“

Begeisterung vor der Aufführung im Bürgerhaus

Die Begeisterung zeigt sich bei jedem der Tänzer und die „Aufführung auf der Bühne des historischen Bürgerhauses in Langenberg steht natürlich ganz weit oben. „Ich finde es toll, dass sie in einem Rahmen stattfindet, der die Tänzer und auch das Publikum gleichermaßen verzaubert,“ findet die Tanzpädagogin Und wenn alles gut klappt, dürfen die Kids dieses Mal sogar zwei Mal ihre Show präsentieren – und den Zuschauern zeigen, dass sich hinter ihrer menschlichen Mauer eine fantastische Welt des Tanzes verbirgt.