Langenberg. . Gerd Schmitz möchte Musiker um sich sammeln, die nach längerer Zeit wieder Lust auf ihr Instrument bekommen haben. Auftreten soll die Band auch.
Wer nach längerer Zeit mal wieder buchstäblich in die (Klavier-) Tasten hauen oder neue (Gitarren-)Saiten aufziehen will, ist bei Gerd H. Schmitz genau richtig. Denn der 79-Jährige möchte mit Menschen Musik machen, die vor längerer Zeit ein Instrument gespielt haben und dieses nun wieder in die Hand nehmen möchten. Das Ganze soll auch in Kooperation mit dem Begegnungszentrum Klippe 2 erfolgen. Als Ziel ist angedacht, dass die Musizierenden gemeinsam ohne Gage auftreten und ihre Zuhörer zum Mitsingen von bekannten Melodien animieren – und so Freude bereiten.
„Jeder ist bei uns willkommen, gleich welchen Alters“
Besonders angesprochen sind Menschen, die zum Beispiel nach erfolgtem Ruhestand wieder Zeit für Musik haben. Aber nicht nur: „Jeder ist bei uns gleich welchen Alters willkommen“, schildert Gerd H. Schmitz und ergänzt: „Auch wer bei uns nur singen möchte, ist herzlich eingeladen.“ Eine kleine Einschränkung gibt es aber: „Wir geben keinen Musikunterricht. Wer nach einer Pause vielleicht etwas Hilfe im Umgang mit dem Instrument benötigt, nimmt ja dann in der Regel einen eigenen Lehrer“, meint der Nierenhofer. Durch das gemeinsame Musizieren komme dann auch mehr Sicherheit.
Eine Probe pro Woche – das ist der Plan
Geprobt werden soll ein Mal pro Woche nachmittags für zwei Stunden. Ob in der Klippe 2 oder in Schmitz’ Proberaum, in dem sich schon einige Instrumente befinden und der sich nur ein paar Schritte von der S-Bahn-Haltestelle Nierenhof befindet, wird sich noch zeigen. Doch so oder so „treffen wir uns auch schon eine halbe Stunde früher, um vorab eine Tasse zusammen zu trinken“, sagt der 79-Jährige. Denn die Gemeinschaft sei bei dem Projekt ebenfalls wichtig: „Ich will Menschen auch zusammenführen.“
Mit den Best Aged Musicians unterwegs
Zum Musizieren ist Schmitz übrigens selbst erst recht spät gekommen. „Ich habe in den 1990er Jahren ein selbstspielendes Akkordeon bekommen. Doch darauf kann auch nur abgespielt werden, was programmiert ist.“ Darauf hatte er aber irgendwann keine Lust mehr – und fing vor gut 15 Jahren an, mit einem Lehrer Gitarre zu lernen. Später suchte er sich Gleichgesinnte im ähnlichen Alter und gründete die Oldie-Band BAM (was für ,Best Aged Musicians’ steht), denn „alleine zu musizieren, macht nicht so viel Spaß“.
Publikum singt oft nach Herzenslust mit
Nach dieser Maßgabe verfährt Schmitz auch bei seinem neuen Projekt: „Wichtig ist eben die Gemeinschaft. Es ist auch nicht nötig, Stücke perfekt aufzuführen, sondern es geht um relativ einfache Sachen.“ Sprich: In der Lage zu sein, eingängige Lieder wie zum Beispiel „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ auf die Bühne zu bringen, was die Zuhörer mitsingen könnten. Und das täten sie oft nach Herzenslust: „Wenn wir mit unserer Band spielen, dann werden insbesondere bei älteren Menschen die Augen heller, sobald sie eine Melodie erkennen und einstimmen. Schließlich geht es darum, dem Publikum Spaß zu bereiten.“
Begegnungszentrum war sofort zur Kooperation bereit
Das sieht Cornelia Kleine-Kleffmann von der Klippe 2 genau so: „Unsere Aufgabe ist es ja ebenfalls, Menschen Angebote zu machen und die Gemeinschaft zu fördern.“ Als Gerd H. Schmitz sie dann auf seine Pläne für das neue Ensemble angesprochen habe, sei sie gleich begeistert gewesen. „Gerade die Musik verbindet auch. Und nach längerer Zeit wieder ein Instrument zu spielen und Leute zum Mitsingen zu bewegen, ist eine tolle Sache.“ Sie und Schmitz können sich auch vorstellen, dass es in regelmäßiger Abfolge solche Auftritte der neuen Gruppe in der Klippe 2 geben könnte.
Dann fehlt nur noch eine Zutat zum Gelingen des Projekts: Interessierte Musiker, die sich entweder bei Gerd Schmitz, Telefonnummer (02052) 925511, oder bei Cornelia Kleine-Kleffmann unter (02052) 2734 melden.
>> DIE BAND „BAM“ SUCHT NOCH EINEN SÄNGER ODER EINE SÄNGERIN
- Die Band „BAM“ hat Gerd Schmitz vor rund zehn Jahren gegründet. Dabei handelt es sich um Musiker, die zuvor zum Teil auch schon einiges an Bühnenerfahrung gesammelt haben. Auch bei dieser Formation, die derzeit aus drei Gitarristen und einem Keyboarder besteht, geht es vor allem darum, dass das Publikum zum Mitsingen animiert wird. Ein Sänger oder eine Sängerin wird übrigens derzeit gesucht.
- Die Band hat auch regelmäßige rund eineinhalbstündige Auftritte, beispielsweise bei Stadtteilfesten in Hattingen, Das Repertoire besteht überwiegend aus deutschen Liedern, doch auch ein paar bekannte englischsprachige Songs wie „Ring of Fire“ werden geboten.