Velbert. Fast 100 Jahre gibt es schon beim Velberter Schlüsselhersteller BKS eine eigene Wehr. Die Kameraden helfen auch schon mal außerhalb des Geländes.

Generationswechsel bei der Werksfeuerwehr von BKS: Carsten Mreyen steht jetzt den 22 Mitgliedern der Einsatzabteilung vor. „Eine gute Entscheidung“, freut sich sein Vorgänger Christian Wenzel, der nach 15 Jahren als Wehrleiter gerne einem Jüngeren Platz macht.

„Der hat eine Menge gelernt, er ist der erste Brandoberinspektor der fast 100-jährigen Geschichte der BKS-Feuerwehr“, erwähnt Christian Wenzel so nebenbei, der den Brandbekämpfern weiterhin als Aktiver erhalten bleibt. Nach seiner Ausbildung, die 1983 begann, hatte er Kollegen, die für die Werksfeuerwehr warben. „Da ist es sehr gesellig.“ Bei seinem Nachfolger war es ähnlich: „Die Kameradschaft hat mich gelockt“, räumt der gelernte Betriebsschlosser Carsten Mreyen ein, der in der Feuerwehr einfach „Elvis“ gerufen wird. „Der hat nicht nur so eine Frisur, sondern auch so ein Stimme“, versichert Christian Wenzel.

BKS hat die einzige Werksfeuerwehr im ganzen Kreis

Carsten Mreyen (von links) löste Christian Wenzel als Leiter ab, Frank Feldhausen folgt auf Peter Birkelbach als stellvertretender Leiter.
Carsten Mreyen (von links) löste Christian Wenzel als Leiter ab, Frank Feldhausen folgt auf Peter Birkelbach als stellvertretender Leiter. © Ulrich Bangert

Bei der Einführung des Neuen an der Spitze der einzigen Werksfeuerwehr im ganzen Kreis Mettmann gratulierten Bürgermeister Dirk Lukrafka und Vertreter der Feuerwehr Velbert. „Wir kommen mit denen gut aus“, beschreibt Carsten Mreyen die Zusammenarbeit. Kein Wunder, denn die Mitglieder der BKS Werksfeuerwehr durchlaufen gemeinsam die selbe Ausbildung wie die der freiwilligen Feuerwehren, die Führungskräfte lassen sich am Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen ausbilden. „Bei Sirenenalarm rücken wir mit aus und unterstützen die Velberter Wehr. Im Moment jedoch nicht, weil das noch Sachen mit der Bezirksregierung zu klären sind“, so Mreyen, der damit rechnet, dass sich das im Laufe der nächsten Monate erledigt.

Die städtische Feuerwehr kommt zum Üben gerne auf das Werksgelände des bekannten Herstellers von Schließanlagen. „Wir haben sehr verwinkelte Keller, da kann sich mal verlaufen“, so Mreyen. Bis zu 50 Mal im Jahr wird die Werksfeuerwehr im eigenen Sprengel tätig: „Da haben dann Brandmeldeanlagen ausgelöst, Ölspuren werden beseitigt oder Wasser abgepumpt, es kommt auch schon mal zu Containerbränden.“

Werksfeuerwehr hilft auch schon mal der Feuerwehr

Wie groß das Werksgelände ist, sieht man erst aus der Luft so richtig.
Wie groß das Werksgelände ist, sieht man erst aus der Luft so richtig. © Blossey

Den größten Einsatz im Werk gab es 2009, als nachts die Zylindermontage abbrannte. Mittlerweile sind auch zwei Frauen der Werksfeuerwehr beigetreten, neben Chantal Vorthmann ist das Nicole Schlupkothen. „Ich wäre gerne zur Polizei gegangen, aber ich war ein paar Zentimeter zu klein.“ Nach einer Sicherheitsunterweisung wurde sie von einem Mitglied der Werksfeuerwehr angesprochen: „Bei uns gibt es keine Größenbeschränkung.“ Mittlerweile ist die Vertriebsmitarbeiterin Feuer und Flammen für ihren Nebenberuf, für den an jeden Mittwochabend geübt wird. „Ich mache das super gerne.“

Bei Frank Feldhausen, der Peter Birkelbach, als stellvertretenden Feuerwehrleiter ablöst, war das anders: „Ich bin mit dem Blaulicht auf dem Kopf groß geworden, war bereits in der Jugendfeuerwehr Wülfrath und anschließend in der Einsatzabteilung dort.“ BKS-Betriebsleiter Georg Meyer ist stolz auf seine Feuerwehr: „Die Mitarbeiter opfern ihre Freizeit, um dem Betrieb und Allgemeinheit zu dienen.“

>>> ES GIBT INSGESAMT ZWEI LÖSCHFAHRZEUGE

  • Die BKS-Werkfeuerwehr verfügt neben einen LF 20, das von der Feuerwehr Velbert übernommen wurde, über ein Pulverlöschfahrzeug.
  • „Pulver ist bei Metall- und Schaltschrankbränden vorteilhaft“, beschreibt der stellvertretende Wehrleiter die Löscheigenschaften.
Außenaufnahme der Firma BKS.
Außenaufnahme der Firma BKS. © Möller